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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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Jenkins ist Drehbuchautor.«
    »He, da hast du Recht. Das ist ein außergewöhnlicher Beruf. Deswegen hast du mit ihm gesprochen?«
    »Ja, auch. Aber eigentlich ging es um seine Filme. Besser gesagt, um die Drehbücher zu seinen Filmen. Es sind Streifen, die mehr in den Bereich der Subkultur hinein gehören.«
    »Zum Beispiel?«
    »Gewalt und Sex.«
    »Aha. Auch Horror?«
    »Ja, aber volles Rohr. Du kennst die Snuff-Streifen, in denen echte Morde passieren?«
    »Sicher.« Meine Stimme krächzte etwas. »Bist du sicher, dass dieser Mensch Drehbücher zu diesen verdammten Streifen geschrieben hat?«
    »Nicht ganz. Er ist nicht auf dieses Thema eingegangen, als ich ihn darauf ansprach. Wenn er auch nicht selbst Drehbücher dazu geschrieben hat, so gehe ich doch davon aus, dass er Kontakt zu dieser Szene gehabt hat. Darüber reden wollte er natürlich nicht. Die Typen halten wie Pech und Schwefel zusammen.«
    »Er hat dich noch nicht entdeckt«, sagte ich.
    »Klar. Er sitzt auch im falschen Winkel.«
    »Aber nicht du hast ihn gespürt, Bill, sondern Glenda, und das ist eine andere Liga.«
    Glenda hob den Blick. »Du hast Recht. Ich habe dir auch zugehört, Bill. Sei nicht böse, wenn ich dir sage, dass meine Aufmerksamkeit nichts mit dem zu tun hat, was dir aufgefallen ist. Für mich zählen andere Kriterien.«
    »Welche denn?«
    »Ich kann es nur schlecht erklären«, sagte sie, »aber es ist tatsächlich die Wahrheit. Nicht er direkt fiel mir auf, sondern die Aura, die ihn umgibt.«
    Die Antwort machte uns zunächst sprachlos. Bill hob die Schultern, und ich tat es ebenfalls.
    »Aura?«, flüsterte ich dann?
    »Ja, es ist seine Aura gewesen. Ich täusche mich nicht. Da bin ich mir verdammt sicher.« Sie beugte sich mehr über den runden Tisch hinweg, um nicht so laut sprechen zu müssen. »Etwas umgibt ihn, das merke ich ganz deutlich.«
    »Kannst du das nicht genauer erklären?«, wollte ich wissen.
    Glenda sagt nur ein Wort. »Negativ.«
    »Aha.« Ich wusste Bescheid. »Der könnte unter Umständen zur anderen Seite gehören. Beim letzten Fall hatten es Jane und ich mit einer Kreatur der Finsternis zu tun. Ich brauche euch nicht zu erzählen, was es mit der auf sich hat, aber…«
    »Irrtum, John.«
    »Was heißt das?«
    »Er ist keine Kreatur der Finsternis. Das kann ich euch mit Bestimmtheit sagen. Und er ist es nicht selbst. Ich habe von einer Aura gesprochen, und dabei bleibe ich.«
    »Die wir nicht sehen.«
    Glenda bekam große Augen. »Ich sehe sie auch nicht. Ich kann sie nur spüren.«
    »Weil in dir das Serum steckt.«
    »Klar.«
    »Also hast du wieder etwas Neues bei dir herausgefunden.«
    Sie atmete stöhnend durch. »Wenn du so willst, schon. Ja, das habe ich herausgefunden. Aber du kannst es mir glauben. Glücklich bin ich darüber nicht.«
    »Wer wäre das schon?«
    Bill stellte die nächste Frage. »Willst du etwas unternehmen oder alles so belassen wie es ist?«
    »Nein, ich muss was tun. Das kann ich nicht so hinnehmen.« Sie stemmte bereits die Hände auf die Tischplatte. »Möglicherweise müssen wir ihm sogar helfen.«
    »Ich hätte da noch eine Idee«, sagte Bill. »Wenn ich an seinen Tisch gehe und ihn anspreche, wird er sich bestimmt an mich erinnern. Möglicherweise kann ich etwas erfahren.«
    »Spürst du denn etwas?«, fragte Glenda.
    »Nein, das nicht.«
    »Eben, Bill. Dann bist du nicht der richtige Mann. Ich denke, dass dies meine Sache ist.«
    »Was meinst du, John?«, fragte der Reporter.
    »Sie hat Recht.«
    »Gut, aber die Augen werden wir schon aufhalten.«
    »Darauf kannst du dich verlassen…«
    ***
    Glenda war aufgestanden und ging mit sehr langsamen Schritten auf den allein am Tisch sitzenden Mann zu. Auch wenn sie sich nicht eben normal bewegte, es fiel kaum auf, denn es gab immer wieder Gäste, die sich in Bewegung befanden.
    Glenda wusste selbst nicht, wie sie sich fühlte. Sie hatte es mit einer inneren Neutralität versucht, doch das klappte nicht. Die Aura des Mannes war einfach zu stark, obwohl er selbst wie jemand wirkte, der kein Wässerchen trüben konnte. Er saß auf seinem Platz, schaute ins Leere, schien nachzudenken und ansonsten mit sich selbst und der Welt zufrieden.
    Glenda hatte das Gefühl, an einem Tisch vorbeizukommen, an dem noch ein leerer Stuhl stand. Das Paar, das die anderen Plätze besetzte, kümmerte sich nicht darum, als Glenda den Stuhl anhob.
    Es war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Nach drei Schritten blieb Glenda stehen und stellte ihren
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