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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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auch wieder.« Glenda ging ein paar Schritte schweigend neben mir her, bevor sie mich anstieß und auflachte. »Eigentlich hast du es ja gut.«
    »Tatsächlich?«
    »Klar. Bei dir sind immer Frauen beteiligt. Beim letzten Fall war es Jane Collins, heute bin ich es…«
    »Irrtum. Das ist kein Fall.«
    »Es kann aber einer werden.«
    Ich rollte mit den Augen, obwohl Glenda es nicht sah. »Hör auf damit. Das hier ist mehr oder weniger ein privater Abend. Das über gewisse Themen gesprochen werden muss, liegt auf der Hand, aber sonst will ich nur mein Bier trinken.«
    »Schön, dass du so denkst.«
    »Du nicht?«
    Glenda hob kurz die Schultern an. »Seit dieses verdammte Serum in mir fließt, bin ich nicht mehr neutral und offen dem Leben gegen über. Ich schaue mich immer wieder um, ich beobachte die Menschen mit ganz anderen Augen und muss natürlich ständig an Saladin denken, der sich weggebeamt hat, was nichts anders bedeutet, dass er sich eigenhändig das Serum injiziert hat.«
    »Davon können wir ausgehen. Aber dass er seine Serum-Reserven selbst vernichtet hat, ist ebenfalls eine Tatsache. Er wird darüber wohl auch nicht hinwegkommen und sich selbst irgendwo hineinbeißen. Wahrscheinlich hat er sich auch verkrochen.«
    »Wenn, dann nicht für lange, John. Ich denke, dass er immer wieder Kontakt suchen wird, und wie mir scheint, bin ich die einzige Person, die noch infiziert ist. Ich glaube nicht, dass er in der Zwischenzeit auch andere Personen angesteckt hat.«
    »Das kann durchaus sein.« Ich deutete nach vorn. »Ach, da ist ja unser Gärtchen.«
    Das war etwas untertrieben. Es war schon mehr ein Garten, der sich unter dem Schutz der dicht belaubten Bäume ausbreitete. Und er war gut besucht. Es gab nur noch wenige freie Stühle am Rande.
    Dafür hatte man einen Teil benutzt, um eine Zapfanlage aufzubauen, zu der auch eine Theke gehörte.
    Dort fanden wir Bill Conolly nicht. Er saß an einem der Tische und hatte für uns die Plätze freigehalten. Da er uns schneller entdeckte als wir ihn, winkte er mit beiden Armen.
    »Bill war pünktlich.«
    »Und wir?«, fragte Glenda.
    »Haben leider zehn Minuten Verspätung.«
    »Er wird uns verzeihen.«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    Wer etwas essen wollte, der konnte auf Kleinigkeiten zurückgreifen. Er hatte nur die Auswahl zwischen Sandwiches und Salat.
    Hunger verspürte ich nicht, sondern erst mal nur Durst. Und den würde ein großes Bier löschen.
    »Aha, die Herrschaften sind doch gekommen«, sagte Bill, stand auf und umarmte Glenda.
    »Hast du gedacht, wir lassen dich im Stich?«, fragte ich und fuhr ketzerisch fort: »Aber nicht, wenn man uns einlädt, was bei dir ja nicht so oft vorkommt.«
    »Du tust mir fast Leid.«
    »So ist das Leben nun mal.«
    Wir nahmen Platz. Bill hatte den Rest eines Biers vor sich stehen.
    Auf einem Teller lagen die letzten Krümel eines Sandwiches, und wenn man ihn so anschaute, machte er auf mich einen recht zufriedenen Eindruck. Er trug eine helle Hose und ein buntes, weit geschnittenes Hemd. Sein dünnes Jackett hatte er über eine Stuhllehne gehängt.
    Der Wirt musste mehrere Helfer eingestellt haben, die das Bier schleppten. Jungen Leute, die bei Feierabend wussten, was sie getan hatten. Ich erinnerte mich an eine der ersten Begegnungen mit dem Hypnotiseur Saladin. Da hatte er ganz normale Menschen unter seine Kontrolle gebracht, um sie zu Mördern zu machen. Unter anderem auch eine Bedienung aus einem Biergarten.
    Ich konnte nur hoffen, dass uns das diesmal nicht wieder passierte. Man hatte gesehen, dass wir nichts zu trinken hatten. Ein junger Mann mit gegelten Haaren fragte nach unseren Wünschen.
    Bill und ich bestellten Bier, während sich Glenda für Wasser entschied und einen Salat dazu nahm.
    »Aber eine große Flasche, bitte.«
    »Ich bringe Ihnen eine Karaffe.«
    »Noch besser.«
    »Gute Bedienung«, sagte Bill. »Trotz des Stresses sind alle sehr freundlich. Das findet ihr nicht überall. Deshalb habe ich den Biergarten hier ausgesucht.«
    Ich nickte nur, was meinem ältesten Freund nicht gefiel. »He, hast du Probleme?«
    »Nein, nicht direkt. Ich habe nur daran gedacht, dass wir schon öfter in einem Biergarten gesessen haben und dann immer wieder etwas passiert ist.«
    »Aber nicht, wenn ich dabei war«, protestierte Bill.
    »Nein, nein, aber Glenda oder Jane.«
    »Das wird heute nicht der Fall sein!«, behauptete Bill.
    »Meinst du?«
    »Klar.« Er drehte sich Glenda zu. »Raus damit, was ist deine
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