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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken
Autoren: Unbekannt
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eine von Fellgels Sekretärinnen", stellte sie sich vor. Rhodan hätte sie nicht als eine von Beodus Begleiterinnen wiedererkannt. „Laßt euch nicht von der Umgebung täuschen, in unserem Bau ist es recht gemütlich. Die Vennok tun alles, um uns von hier fortzuekeln. Sie laden hier ihren Müll ab und schicken statt Räumkommandos ihre Desinfektionstrupps, und wir sprayen dann Wohlgerüche drüber, um dem Ganzen eine bessere Duftnote zu geben. Die Vennok verachten uns, sie schämen sich, daß sie von uns Attavennok abstammen. Nur Fellgel ist da eine Ausnahme, er hat Nuunz, Ilnan und mich gegen alle Widerstände der anderen Gon-Wen eingestellt ..."
    „Willst du uns nicht hineinbitten?" stoppte Rhodan ihren Redefluß. „Der Gestank hier draußen wird langsam unerträglich."
    Die Attavenno stieß einige aufgeregte Pfeiflaute aus, bevor sie ihren Transthesizer unter Kontrolle bekam, so daß Rhodan sie sagen hörte: „ ... zu eng, du würdest dir den Kopf stoßen. Wir können die Angelegenheit auch hier draußen regeln. Es dauert nicht lange."
    „Du weißt, warum wir hier sind?" fragte Rhodan, und als sie bestätigend pfiff, fragte er: „Wie geht es Beodu?"
    „Gut, nehme ich an", sagte Tamila. „Er ist ausgegangen und schon eine ganze Weile fort."
    „Ist er allein?" fragte Rhodan. „Nein, Nuunz ist bei ihm. Die beiden nahmen sofort Reißaus, kaum, daß wir auf Jalip ankamen und Beodu unser Quartier sah. Er ist wohl Exquisiteres gewohnt."
    „Und wo ist Beodu jetzt?"
    „Das mußt du Nuunz fragen", sagte Tamila abweisend, und Rhodan hatte das Gefühl, daß aus ihr die Eifersucht sprach. „Beodu hat mich auf Vinau angerufen", sagte Rhodan. „Zweimal. Tätigte er diese Anrufe von hier?"
    „Er war nicht mal lange genug hier, um sich meine Mineraliensammlung anzusehen", erwiderte Tamila. „Dabei hat in Baos Palast noch alles so ausgesehen, als würden wir einen ... zu viert machen."
    Tamilas Synthesizer gab einen Pfeiflaut von sich, den der Translator nicht übersetzte. „Was wolltet ihr zu viert machen?" hakte Rhodan nach. „Nun ... Beodu behauptete, ein Träumer zu sein, und prahlte damit, uns auf einen Traumgang mitnehmen zu können", sagte Tamila unter wütendem Pfeifen. „Aber das tut er jetzt vermutlich mit Nuunz allein. Die beiden steckten schon während des Empfangs dauernd zusammen."
    „Tamila", sagte Rhodan so einfühlsam wie möglich, „ich kann gut verstehen, daß du auf Beodu und Nuunz sauer bist und sie aus deinem Gedächtnis am liebsten streichen möchtest. Aber ich muß erfahren, wo sie sind. Es geht dabei um Leben und Tod!"
    Tamilas Rüssel versteifte sich, während die Kopfflügel leicht zu zittern begannen und ihre Augen an deren Enden nervös zwinkerten. „Du meinst, die Sache hat etwas mit Mi-Auwas Tod zu tun?" fragte sie. „Wie kommst du darauf?" fragte Rhodan streng zurück.
    Aber Tamila ließ sich nicht einschüchtern. Sie krümmte zum Zeichen der Verneinung den Rüssel und fragte: „Hat es oder hat es nicht?"
    „Es wäre durchaus möglich", sagte Rhodan, der nun allmählich seine schlimmsten Befürchtungen, daß Beodu etwas zugestoßen sein könne, bestätigt sah. Er herrschte Tamila ungeduldig an: „Sage endlich, was du weißt, oder ich schalte die Shuo-Gon-Wen ein."
    „Es ist nicht notwendig, daß du mir drohst", sagte die Attavenno. „Beodu ist im Festsaal von irgend jemandem angerufen worden. Ich weiß nicht, von wem. Danach war er völlig verstört. Er wollte weg aus Baos Palast, weg von Vinau - darum haben wir ihm angeboten, ihn mit nach Jalip zu nehmen. Erst auf dem Flug hat er uns verraten, daß ein Unbekannter ihm Mi-Auwas Tod gemeldet und ihn zu einem Treffen gebeten hat. Er beruhigte sich erst, als wir auf Jalip waren, und sagte, daß alles gut werden würde und er die Sache schon in den Griff bekäme. Aber das war erst nach dem Anruf, ja, wirklich beruhigt wirkte Beodu erst, nachdem er bei uns hier angerufen wurde."
    „Kennst du den Inhalt des Gesprächs?"
    „Nein. Nur Nuunz war zu diesem Zeitpunkt bei Beodu. Sie erzählte mir nur, daß sie Beodu ins ... daß sie Beodu auf einem Traumgang begleiten würde."
    „Hat sie etwas von einer Drohung gesagt?"
    „Nicht daß ich wüßte. Beodu fühlte sich auch bestimmt nicht persönlich bedroht. Als er sagte, daß er die Sache schon in den Griff bekäme, da hatte ich den Eindruck, daß er jemand anderem einen Dienst tun wollte. Er sagte das nicht mit Worten, aber ich verstehe mich recht gut auf Körpersprache."
    Rhodan
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