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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken
Autoren: Unbekannt
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für das Hauptquartier der Projektorganisation bekommen -bis den Gon-Wen meine Schnüffelei unbequem wurde und man mich hinauswarf ... Aber ich bin auf keine Unterlagen gestoßen, die auch nur im entferntesten mit der ESTARTU-Legende zusammenpassen. Das heißt, einen Hinweis habe ich bekommen, den man, wenn man ihn entsprechend zurechtbiegt, in einen Zusammenhang bringen könnte. Aber eine solche Variation würde dir sowieso nicht ins Konzept passen."
    „Laß hören", ermunterte Rhodan ihn, während er durch die gewölbte Sichtscheibe auf das beleuchtete Häusermeer hinunterblickte. Die Nacht hatte sich über Nangha-Tan gesenkt und milderte so den Anblick dieses architektonischen Alptraums, aber noch immer sah diese Stadt aus der Vogelperspektive so aus, als hätte ein Posbi seinen Sack mit fragmentarischen Bauklötzen einfach auf einem Haufen ausgeschüttet und mit einer einzigen unbedachten Armbewegung auseinandergefegt. Rhodan mußte unwillkürlich daran denken, daß LEDA schmollte, weil er sich für das Beiboot von Namenlos als Transportmittel entschieden hatte. Das Argument, daß er mit ihr zuviel Aufsehen erregen würde, hatte die DORIFER-Kapsel nicht gelten lassen. Und wenn man Namenlos glauben wollte, dann war es eine völlig unbegründete Vorsichtsmaßnahme gewesen: Er und LEDA waren auf Jalip völlig unbekannt. Es drängte sich demnach die Frage auf, wie bekannt er in der haurischen Geheimorganisation Han-Shui-Kwon war. Ein nicht uninteressanter Aspekt. „Die Legende", erinnerte Rhodan, als Namenlos schwieg. „Nichts da, keine Legende", antwortete Namenlos. „Nur ein paar Zeilen aus dem Buch Hexameron, versteckte Hinweise bloß, als Drohung für Ungläubige gedacht. Es ist irgendwann während dieses Sechsten Tages passiert, der nun schon Zehntausende von Jahren währt und endlich seinem Ende zugeht, so sagen die Propheten der Sechs Tage ... Es trug sich also irgendwann am Sechsten Tage zu, daß das Hexameron eine Auseinandersetzung mit einer nicht näher bezeichneten Großmacht hatte. Ob es sich um ein Sternenimperium aus Hangay oder um eine ähnliche Macht wie die Kansahariyya aus einer anderen Galaxis handelte oder gar um eine Entität wie ESTARTU, das wird nicht gesagt. Jedenfalls zerschlug das Hexameron den Gegner in alle Räume und vernichtete ihn dann und sog danach die kosmischen Partikel in sich auf - vereinnahmte den Staub, zu dem der Gegner geworden war. Wenn der Gegner deine ESTARTU war, dann gibt es sie schon lange nicht mehr."
    „Und wenn ich dir verrate, daß ich vor wenigen Tagen ein Lebenszeichen von ESTARTU erhalten habe?" sagte Rhodan. „Dann halte ich dagegen, daß du einem Trick des Hexameron aufgesessen bist", sagte Namenlos. „Wir sind gleich da."
    Namenlos hatte die Adresse von dem Gon-Wen Fellgel bekommen, der selbst ein Venno war und der Beodus Unterschlupf kannte. Immerhin waren die drei Attavennok-Frauen, mit denen Beodu gegangen war, seine Sekretärinnen. Fellgel hatte sogar angeboten, sie zu begleiten, aber das hatte Gil-Gor unterbunden.
    Namenlos hatte den Lotsendienst in Anspruch genommen und brauchte nur dem Leitstrahl zu folgen, der ihn ans Ziel brachte - ins Zentrum der kleinen Attavennok-Kolonie innerhalb des Vennok-Gettos von Nangha-Tan.
    Das flache, wie eine symmetrische Bohne anmutende Beiboot landete auf einem Parkplatz, der eher einer Müllhalde glich. Davor türmte sich ein Hochhaus in der Form eines Termitenhügels, an das sich weitere kleinere Wohnblocks gleicher Form reihten. In einem davon - dem dritten links des Hochhauses - sollte Beodu wohnen.
    Rhodan konnte sich nicht vorstellen, daß sich Beodu in diesen Slums wohl fühlte, egal wie sexy seine drei Begleiterinnen nach attavennischen Begriffen auch sein mochten. „Ich würde mich an deiner Stelle nicht als der zu erkennen geben, der ich bin", sagte Namenlos beim Aussteigen. „Fällt dir ein Tarnname ein?"
    „Wie wär's mit Perry, der Lemurer?"
    „Nicht so gut wie Namenlos, aber was soll's ..."
    Die Luft war schwer und voller entgegengesetzter Gerüche: Je nachdem wie sich der Wind drehte, wehte er Verwesungsgestank heran, dann wiederum trug er den beißenden Geruch von Desinfektionsmitteln mit sich, oder er blies einem exotische Düfte ins Gesicht; Rhodan wurde fast übel.
    Vor dem bezeichneten Wohnblock erwartete sie eine zierliche Attavennok-Frau, die ein körperweites Kleid trug, aus dem nur der Kopf mit dem Rüssel und den Augenflügeln hervorsah; sie war violett geschminkt. „Ich bin Tamila,
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