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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken
Autoren: Unbekannt
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Initiierungsstätte angelegt haben ... Du selbst hast von Sektierern gesprochen. Was hat es mit diesen auf sich?"
    „Ich möchte nicht darüber sprechen", sagte Dalphrol ausweichend. „Noch nicht. Akzeptiere das."
    „Ich muß es wohl akzeptieren", sagte Rhodan.
    Aber er war während der weiteren Führung nicht mehr richtig bei der Sache. Alles, was er von Dalphrol erfuhr, nahm er unter dem Aspekt auf, daß es sich um ein Ablenkungsmanöver handelte, das lediglich dazu diente, von irgendwelchen Mißständen abzulenken.
    Klar erreichte Dalphrol damit nur das Gegenteil - Rhodan wurde nur noch neugieriger, beziehungsweise wurde seine Neugierde erst geweckt: Und - was für ein Sektierer war der Außenseiter Clennar?
    Dalphrol führte sie in einen zentralen Beobachtungsraum. Es war offensichtlich, daß er ihnen lediglich den Geburtsvorgang live zeigen wollte und nun dazu überging, ihnen einen allgemeinen Überblick zu verschaffen.
    Das tat er, indem er ihnen Bildübertragungen aus den verschiedenen Abteilungen zuspielte, in denen die jungen Nakken nach Jahrgängen untergebracht waren. Er zeigte ihnen auch Archivmaterial und Satellitenübertragungen von den Weltraumstationen, in denen jugendliche Nakken ausgesetzt wurden, um mit dem Splitter der Ewigkeit in Berührung zu kommen, was nichts anderes hieß, als daß sie der Strahlung des Black Hole ausgesetzt wurden - intensiver, als es auf der Planetenoberfläche möglich war.
    Und Dalphrol bediente sich sogar der Erzählform, um den Reifeprozeß der Nakken zu schildern.
    Rhodan hatte zuvor, ohne jeglichen Hintergedanken, gefragt: „Was ist aus deinen Kindern geworden? Oder kümmert sich ein nakkischer Elter nicht um seine Nachkommen?"
    Und Dalphrol hatte geantwortet: „Ich werde euch den Lebensweg eines Nakken am Beispiel von O. und C. schildern - wie ich meine Kinder vereinfachend nennen will."
    Das Schicksal von O. und C. verlief zuerst in geregelten, vorbestimmten Bahnen.
    Wie alle jungen Nakken wurden sie von den Juatafu zehn Nansar-Jahre medizinisch betreut. Während dieser Zeit waren sie in doppeltem Sinne blind. Ihre psionischen Sinne waren noch nicht genügend ausgeprägt, um Wahrnehmungen in anderen Bereichen zu haben - und die Realität konnten sie ohne technische Hilfsmittel ohnehin nicht sehen.
    Erst ab dem fünften Lebensjahr bekamen sie vorübergehend Seh-, Hör-, Sprech- und Fortbewegungsprothesen. Die Juatafu brachten ihnen schulisches Wissen bei, zeigten ihnen bei Rundflügen und bei kurzen Wanderungen - und unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen - ihre Heimatwelt.
    Ab dem fünften Lebensjahr wurden die Nakken auch nicht mehr völlig von der psionischen Strahlung Anansars abgeschirmt, so daß sich ihre latenten Sinne zu regen begannen und sie die ersten Einblicke in den Hyperraum bekamen. O. verkraftete beides gut. Er konnte der Realität, wie sie die anderen Völker der Kansahariyya sahen, ebenso ins Auge blicken, wie es ihm behagte, seine psychischen Tastsinne in übergeordnete Bereiche zu erstrecken. C. dagegen verspürte Unbehagen vor der Welt, die ihm die mechanischen Prothesen zeigten, die psionischen Eindrücke dagegen genoß er, und die Juatafu befanden, daß er eines Tages ein außergewöhnliches Psi-Talent sein würde.
    Nach zehn Jahren der Erziehung ... ... und wie Rhodan von LEDA wußte, hatte ein Nansar-Jahr 162,39 Standardtage, und Nansar und der Mond Anansar rotierten einmal in 9,62 Tagen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Anansar - das Black Hole, dessen Ereignishorizont nur einen Radius von 1,5 Millimetern hatte, aber ein Sechstel der Erdmasse. Anders ausgedrückt waren das 1000 Trillionen Tonnen Materie.
    Anansar - das Black Hole, das trotz seiner gigantischen Masse, jedoch wegen seiner geringen Abmessungen, nur ein Splitter der Ewigkeit war.
    Und daß der Splitter nicht zur Keule wird!
    Rhodan mußte sich gewaltsam zur Ordnung rufen, um in Gedanken nicht auszuufern und sich auf das konzentrieren zu können, was er von Dalphrol zu sehen und zu hören bekam. ... nach zehn Jahren erst und nicht wie einst, bald nach der Geburt, sobald die Stätte der Initiierung aus eigener Kraft erreicht werden konnte, wurden die Jungnakken unter Aufsicht der Juatafu zu den Weltraumstationen gebracht und der psionischen Strahlung des Black Hole ausgesetzt. O. und C. waren nur zwei von vielen mit Chancengleichheit. Aber unter der sporadischen psionischen Berieselung zeichneten sich allmählich die unterschiedlichen Talente ab. Nicht bei allen Nakken
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