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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen
Autoren: Unbekannt
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und es erinnerte stark an Sringal, mit dem Unterschied, daß die Anlagen auf Sringal kleiner gewesen waren.
    Vielleicht war Sringal IV nur so etwas wie ein Versuch gewesen, ein Prototyp, und die eigentlichen Anlagen entstanden auf anderen Planeten.
    Dies war der Zeitpunkt, an dem Gucky fast entdeckt worden wäre. Er hatte in Gedanken seinem SERUN die Anweisung gegeben, den Deflektorschirm abzuschalten. Der Anzug hatte es getan, und Gucky stand mitten zwischen zwei Bildschirmreihen und hatte eine Gruppe Hauri vor sich und eine hinter sich. In dem Augenblick aber wandte sich auch ein Hauri zu ihm um. Während der Ilt entmaterialisierte, sah er noch, wie der Hauri einen Arm hob und einen Schrei ausstieß. Gucky teleportierte blind in einen Korridor hinein und lauschte in der Deckung einer Nische nach dem Alarm.
    Er blieb aus, und der Mausbiber erkannte, daß es Bruchteile einer Sekunde gewesen waren, die hier über Bleiben oder Nichtbleiben entschieden hatten. Vermutlich dachte der Hauri, einer Einbildung aufgesessen zu sein. Vermutlich ließ sein ewiges Denken an die Letzten Sechs Tage es nicht zu, daß er mit der Erscheinung eine Bedrohung verband. Egal wie es war, Gucky mußte erst einmal nach seinen Gefährten suchen, die er in den vergangenen zwei Stunden sträflich vernachlässigt hatte. „Das wurde aber auch Zeit!" Nikki Frickel stemmte die Hände in die Hüften und sah den Mausbiber böse an. „Wozu haben wir dich mitgenommen, wenn du uns sträflich im Stich läßt? Mehr als einmal liefen wir Gefahr, entdeckt zu werden!"
    „Tut mir leid, es war nicht so gemeint", erwiderte der Ilt sanft und berichtete, was er herausgefunden hatte. Ihr nächstes Ziel stand damit fest. Sie wollten in das Zentrum eindringen, und sie waren sich darüber im klaren, daß es nicht so leicht sein würde wie ihr bisheriges Vorgehen. „Irgendwo muß doch einer sitzen, der die Wahrheit kennt und vor allem an sie denkt", klagte Gucky. „Einer von diesen Propheten, die die Worte Heptamers und des Hexameron verkünden."
    Er faßte nach seinen Begleitern und teleportierte mit ihnen. Sie entmaterialisierten. Aber im nächsten Augenblick kehrten sie zurück. Gucky wälzte sich schreiend am Boden und war nicht zu beruhigen. Der Vario beugte seinen Körper über ihn, fuhr ein Bein aus und daran eine Injektionsnadel, die er in den Nacken am offenen Helm des Mausbibers stach. Augenblicke später erschlaffte der kleine Körper.
    Bild 2 Nikki setzte sich auf den Boden und bettete Guckys Kopf auf ihren Schoß. „Was war das?" fragte sie den Vario. „Eine der üblichen Nachlässigkeiten des Mausbibers, Nikki. Er ist zu weit gesprungen. Er ist gegen einen Schirm geprallt, der Teleporter abwehrt. Wollen wir hoffen, daß er bald wieder zu sich kommt."
    Sie warteten eine halbe Stunde, dann injizierte der Roboter dem Ilt eine zweite Dosis. Minuten später wachte er auf und schüttelte verwirrt den Kopf. Langsam richtete er sich auf und betrachtete die Umgebung. „Das war schlimm", seufzte er. „Sehr schlimm sogar. Wißt ihr, wie mir zumute war? Es war, als stünde ich vor einem Beet Karotten und würde weggeschleudert, wenn ich die Hand danach ausstreckte. Und dieser Alptraum ließ mich nicht mehr los."
    „Du solltest etwas vorsichtiger sein", mahnte der Vario. „Der Schirm befindet sich innerhalb der Energiestation, das ist klar. Kannst du die Entfernung jetzt besser bestimmen?"
    Gucky wußte es nicht. Nach einer weiteren halben Stunde hatte er sich so weit erholt, daß sie ihren Weg fortsetzen konnten. Sie führten zwei Teleportationen durch, dann standen sie vor dem Schirm. Der Vario ortete und wertete die Impulse aus. Er benötigte lediglich Sekunden dazu. „Der Schirm ist nicht durchdringbar. Und bis wir den Kode finden, der ihn knackt, dauert es zu lange. Fällt euch auf, daß sich in diesem Bereich überhaupt keine Hauri aufhalten?"
    Gucky lauschte mit seinen telepathischen Sinnen und bestätigte es. „Wir sind ganz allein, das ist auch ein Vorteil", meinte er. „Wollen wir nicht doch nach einem Eingang suchen?"
    Sie taten es, und diesmal blieben sie zusammen. Wie erwartet fanden sie keine Energieschleuse und keine Möglichkeit, an die Projektoren des Schirmes heranzukommen. Die Sorglosigkeit der Hauri und ihre Unbekümmertheit in den anderen Stationen fand ihre Erklärung. Die eigentlichen Systeme waren so gut geschützt, daß außerhalb des Schirmes eine gewisse Nachlässigkeit walten konnte, ohne daß dem Stützpunkt dadurch Schaden
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