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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen
Autoren: Unbekannt
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verschwand nach draußen. Die Tür schloß sich wieder, und der Roboter verschwand in dem Luftschacht. Er verriegelte die Luke hinter sich und raste nach oben, entgegen dem Luftstrom und an mehreren Gittern vorbei, bis er an eine Verteilerstelle gelangte. Er folgte dem waagrechten Schacht nach rechts und legte etwa hundert Meter zurück, bevor er wieder abwärts glitt. Er hatte sich die Höhe genau gemerkt und verließ den Schacht auf derselben Ebene, auf der er ihn betreten hatte. Er prüfte den Raum auf Sicherheitssysteme und stellte zu seiner Beruhigung fest, daß die Hauri sich innerhalb ihrer Anlagen offenbar so sicher fühlten, daß sie auf Überwachungsanlagen wie Kameras und Lichtschranken verzichtet hatten. Es gab nichts, was der Roboter mit seinen überlegenen technischen Möglichkeiten außer Betrieb setzen mußte.
    Der Vario sah sich um: Er war in einem Wartungsraum für technische Geräte herausgekommen, und er schwebte zu dem Terminal hinüber, an dem er sich Aufschluß über die Aufgaben des Raumes erhoffte und über die Geräte, die von hier aus gewartet wurden. Er schickte Testströme in das Terminal und betätigte es zunächst manuell. Die Computer der Hauri waren anders strukturiert als diejenigen, mit denen die Galaktiker arbeiteten. Dennoch fiel es dem Vario nicht schwer, die einzelnen Funktionen zu erkennen und zu aktivieren. Als nichts geschah und er keine Veranlassung sah, sein Alarmunterdrückungssystem einzusetzen, schloß er sich an das System an, prüfte es durch und fragte es ab. Es erbrachte keine nennenswerte Aufschlüsse. Es handelte sich nur um eine untergeordnete Einheit. Impulse, die sich nach allgemeinen und übergeordneten Dingen wie den Hyperzapfern erkundigten, wurden als unbeantwortbar abgewiesen. Das System sprach nicht darauf an.
    Der Roboter zog sich aus dem Terminal zurück und schaltete es ab. Er verließ den Raum und schwebte einen schmalen Gang entlang, der sich nach rechts krümmte, bis er an eine Tür stieß. Hier war der Gang zu Ende, bei dem es sich lediglich um einen Verbindungsgang mehrerer Einzelräume handelte.
    Der Vario machte sich auf, nach Nikki Frickel zu suchen. Sie mußte sich irgendwo in der Nähe befinden.
    Er achtete auf die Infrarotortung. Sie wurde erschwert, weil sich stark Wärme erzeugende Geräte in der Nähe befanden. Ihre Strahlung überlagerte auch die Wärme der Hauri.
    Der Roboter hatte die Wahl zwischen Weitergehen und Rückzug. Er entschied sich für die erste Möglichkeit und öffnete die Tür. Sie glitt nach oben in die Wand, und der Vario aktivierte seinen Deflektorschirm. Er wurde für seine Umgebung unsichtbar, lief jedoch Gefahr, von automatischen Anlagen anhand der Streustrahlung des Schirmes erkannt zu werden.
    Er ging das Risiko ein und gelangte in ein Labor ohne Überwachungsanlagen. Zwölf Hauri hielten sich darin auf. Sie arbeiteten mit kleinen Tieren und testeten sie mit Elektroschocks. Dabei verwendeten sie Energie, die durch Umwandler verformt worden war. Die Beobachtung gab dem Vario zu denken. Er schwebte zwischen den Versuchsreihen entlang und über die Köpfe der Wesen hinweg.
    Und er entdeckte Nikki Frickel. Sie hatte sich in einem Schrank in einem Vorraum versteckt. Und er erkannte sie an der charakteristischen unterdrückten Wärmestrahlung ihres SERUNS. Er gab einen Kodeimpuls ab, der in der PIG geläufig war. Sofort meldete sich der SERUN. Nikki hatte sich im Schutz des Deflektorschirms hierhergeflüchtet, aber dann war der Schirm ausgefallen, und die Reparatur des SERUNS dauerte noch an.
    Der Roboter wollte es nicht darauf ankommen lassen. Er dehnte sein eigenes Feld auf das Maximalvolumen aus und schirmte den Schrank gegenüber dem Labor ab. Nikki konnte heraustreten und im Schutz des Schirmes an der Wand entlang zum Ausgang gehen. Sie betätigte den Öffner und schlüpfte durch die aufgleitende Tür. Diesmal wurden die Hauri auf das Öffnen und Schließen aufmerksam, aber sie maßen ihm keine Bedeutung bei. Zumindest reagierten sie nicht erkennbar auf den Vorgang. Sie konzentrierten sich weiter auf ihre Arbeiten. Draußen gab der Vario seine Unsichtbarkeit auf. „Wo ist Gucky?" fragte er Nikki. „Hat er deine Gedanken verloren? Befindet er sich etwa in einem abgeschirmten Bereich, von dem aus er sich nicht bemerkbar machen kann?"
    „Dasselbe wollte ich eigentlich dich fragen", entgegnete die Kommandantin der SORONG. „Ich habe keine Ahnung, wo er sich befindet. Aber ich habe in einem Raum dort drüben etwas
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