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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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Mitarbeitern zu verstehen, dass sie verschwinden sollten.
    »Ich mache das schon.«
    Die Männer waren noch immer überrascht, als sie eine Seitentür öffneten und gingen.
    Ray Jenkins war froh, allein zu sein. Er würde nachschauen, denn er machte sich Sorgen, weil Larry von seinem Gang zur Toilette noch nicht zurückgekehrt war. Normalerweise wäre ihm das egal gewesen, nur in dieser speziellen Situation nicht. Da bekam er schon leichtes Magendrücken, wenn er daran dachte.
    Er wusste, wo der Raum lag. Den Gang wieder runter und dann…
    Seine Gedanken gerieten ins Stocken. Am Ende des langen Mittelgangs hatte er eine Bewegung gesehen. Die Entfernung war noch zu groß, um Genaueres zu erkennen.
    Als positiv stufte er die Bewegung nicht ein. Es war auch nicht Larry, der von der Toilette zurückkam, denn jetzt – einige Sekunden später – sah er besser.
    Das waren zwei Personen, die dort auf ihn zukamen. Und auch keine Männer, sondern Frauen, die ihm unbekannt waren.
    Jenkins begriff zunächst nicht mehr, doch sein Misstrauen war geweckt. In der Nähe und griffbereit lag ein Fischmesser mit einer breiten Sägeklinge.
    Das schnappte er sich und steckte es so in seinen Hosenbund, dass er sich nicht verletzte…
    ***
    Suko drehte sich von der Tür weg und kam auf mich zu. »Keine Chance, John, die verdammte Tür lässt sich nicht öffnen. Jenkins hat den Riegel vorgeschoben. Was machen wir jetzt?«
    »Frieren«, erwiderte ich.
    »Ja, das auch. Aber damit ist es nicht getan. Irgendwann wird es uns erwischen. Minus sieben Grad sind nicht eben angenehm, und ich kann mir vorstellen, dass unser Freund Jenkins die Temperatur noch weiter runterdreht.«
    Ich war wütend und sauer zugleich. »Wir haben ihn unterschätzt«, erklärte ich mit knirschender Stimme. »Wir haben uns von ihm übertölpeln lassen.«
    »Von ihm?«
    »Ja. Oder hast du noch einen anderen gesehen?«
    »Das nicht, John. Aber denk mal an seinen Besucher. Freund Saladin hat mal wieder die Karten gemischt.«
    Ich nickte. »Davon müssen wir wohl ausgehen. Dabei habe ich noch daran gedacht«, erklärte ich wütend, »aber ich war einfach zu stark abgelenkt. Die Folgen erleben wir jetzt.«
    »Okay, nur keine Panik. Die Frage ist, wie lange wir in der Kälte überleben können.«
    »Das wird schon eine Zeit dauern.«
    »Die wir nutzen sollten.«
    »Mit Gymnastik?«
    Suko nickte. »Genau. Ich denke, dass wir den Rest der Nacht überstehen können, und wenn der Betrieb anläuft, wird die Kammer wohl geöffnet werden.«
    Ich blickte meinen Freund an und sagte: »Glaubst du an den Weihnachtsmann?«
    »Nein.«
    »Dann erzähle nicht so was. Jenkins ist hier der Boss, und Jenkins wird dafür sorgen, dass alles so abläuft, wie er es haben will. Der wird seinen Leuten sagen, dass die Kühlkammer geschlossen bleibt, und damit hat es sich. Ich gehe davon aus, dass er sie erst frühestens morgen Abend wieder öffnen wird.«
    »Dann kann er zwei Eisstangen herausholen, denke ich.«
    »So wird es sein, wenn es nach ihm geht. Aber ich glaube nicht daran, denn wir sind schließlich nicht stumm. Wenn hier der Betrieb anläuft, werden wir anfangen, um Hilfe zu rufen, und ich bin fest davon überzeugt, dass man uns hören wird.«
    »Falls wir dann noch genug Stimme haben«, schränkte Suko ein.
    »Keine Sorge, die haben wir.«
    »Gut, dann wollen wir uns mal um die wichtigen Dinge kümmern«, erklärte mein Freund und wies an mir vorbei. Seine ausgestreckte Hand deutete auf die breiten Schubladen an der Wand. »Für mich sind sie die idealen Verstecke.«
    »Für Eisleichen?«
    »Auch.«
    Die Sätze hatten mich wieder an die eigentlichen Gründe erinnert, weshalb wir überhaupt hier waren. Wir wollten tiefgefrorene Vampire finden, die jemand zwischengelagert hatte.
    Sechs Schubladen gab es. Drei auf jeder Seite. An den Vorderseiten beschriftet waren sie nicht. Da hatte also niemand hinterlassen, was er in die Laden hineingepackt hatte.
    Jede besaß zwei Griffe.
    Wir wollten von oben her anfangen. Wenn sie offen waren und ich mich auf die Zehenspitzen stellte, würde es mir gelingen, einen Blick hineinzuwerfen.
    Suko zog seine Lade auf, ich die meine. Und er war schneller als ich, denn er stellte seinen rechten Fuß auf einen der unteren Griffe und stemmte sich hoch.
    »Leer, John.«
    »Freut dich das?«
    »Im Moment schon.«
    Ich schaute in meiner Lade hinein, sah sie ebenfalls leer und schob sie wieder zu. Die Schubläden bestanden aus Metall, das einen silbrigen Glanz
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