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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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umdenken.«
    »Haut ab!«
    Justine schaute Jane an. »Hast du das gehört? Wir sollen abhauen, verschwinden.«
    »Ja, das war nicht zu überhören.«
    »Und was sagst du?«
    »Diesen Gefallen werden wir ihm nicht tun.« Jane trat vor, und Jenkins zuckte zurück, weil er sich über die Bewegung erschreckt hatte. »Wir haben nämlich einen Grund für unser Kommen, Mr. Jenkins.«
    »Ach, noch schöner.« Jenkins hatte sich wieder gefangen. Er war wütend geworden. Es zeigte sich auch in seinem Gesicht, das rot angelaufen war.
    »Ja«, sprach Jane Collins weiter. »Wir suchen eine Anzahl von Menschen, die verschwunden sind.«
    »Nicht bei mir. Da sind Sie an der falschen Adresse. Ist das für euch klar?«
    »Wir glauben nicht daran, Jenkins. All unsere Nachforschungen haben ergeben, dass sie hier sein müssen. Und wenn das stimmt, dann werden wir sie finden.«
    Jenkins sagte nichts. Er hoffte, sich so in der Gewalt zu haben, dass die Frauen nicht merkten, was sich in seinem Kopf abspielte. Er musste zugeben, dass sie nicht so falsch lagen. Die beiden Bullen befanden sich tatsächlich bei ihm. Er selbst hatte sie in den Eiskeller gesteckt, wo sie erfrieren sollten. Wenn er jetzt nachgab, war er dran. Zwar konnte er sich nicht vorstellen, dass die Frauen zu den Bullen gehörten, aber möglich war alles im Leben.
    »Sie haben die Wahl«, erklärte Jane Collins. »Entweder arbeiten Sie mit uns zusammen oder…«
    »Sie können mir nicht drohen. Ich habe hier…«
    Er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden, denn es passierte etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte. Auch die beiden Frauen nicht, denn sie waren ebenfalls überrascht worden.
    Ein Schuss war gefallen!
    In der Stille hatte das Geräusch sogar recht laut geklungen, und jeder wusste, woher das Geräusch gekommen war. Hinter Jenkins.
    »Was war das?«, flüsterte Jane. Jenkins hob die Schultern.
    Justine Cavallo gab die Antwort. »Es war ein Schuss!«
    Das wusste auch Ray Jenkins. Ihm war klar, dass sich die Dinge ändern mussten, und plötzlich erlebte er in seinem Kopf so etwas wie eine Explosion.
    Er bekam den Befehl aus der Ferne.
    »Töte sie!«
    ***
    Die geweihte Silberkugel war in das Herz des gefrorenen Körpers eingedrungen. Suko hatte gar nicht vorbeischießen können, und wir beide sahen, dass der Vampir in seiner Lade ein Stück in die Höhe zuckte, als wäre er aus diesem kalten Tiefschlaf erwacht. Sogar das Gesicht veränderte seinen Ausdruck, dann sackte er zusammen – oder fand das nur in unserer Einbildung statt? – und blieb starr liegen.
    Suko trat von der Lade zurück. Sein Gesicht blieb dabei unbewegt.
    Er wollte nicht von einem Triumph sprechen, denn er hatte nur seine Pflicht getan.
    »Nur so geht es«, sagte er.
    »Ja, du hast Recht, es geht nur so.« Ich fing wieder an, mich zu bewegen, die Kälte kannte kein Erbarmen. Sie kroch in unsere Körper hinein, um sie versteifen zu lassen.
    »Wir müssen sie uns der Reihe nach vornehmen«, sagte Suko.
    »Sieben sind es gewesen. Jetzt haben wir nur noch sechs. Drei für dich und drei für mich.«
    Es war ja so einfach. Es gab da keine Probleme. Aber sie zu vernichten, auch wenn es sich um Blutsauger handelte, ging mir gegen den Strich. Es konnte sein, dass ich im Augenblick eine weiche Phase hatte. Möglicherweise lag es auch an der Umgebung. Hätte ich in einer halbdunklen Gruft gestanden und wäre mit einem zugespitzten Holzpflock und einem Hammer bewaffnet gewesen, so hätten die Dinge sicherlich anders ausgesehen. Da hätte ich den Blutsauger schon zum Teufel geschickt.
    Die hier sahen aus, als würden sie noch leben und hätten sich einfach nur zum Schlafen hingelegt. Da musste ich schon etwas über meinen eigenen Schatten springen.
    »Hast du Skrupel, John?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich habe nur nachgedacht. Dieses Ausschalten der Vampire kommt mir einem Killen gleich. Da fühle ich mich einfach so wie ein Mörder.« Ich winkte ab. »Aber lassen wir das. Ich sehe ein, dass es keine andere Möglichkeit gibt.«
    »Okay. Wo fangen wir an?«
    »Von unten nach oben.«
    »Gut.«
    Suko hielt die Beretta bereits in seiner Hand. Ich holte die Pistole hervor. Das Metall fühlte sich nicht mehr kühl an wie sonst, sondern eher warm, weil meine Hand einfach zu kalt geworden war.
    Wir schoben die oberen Laden wieder zu und ließen nur die unteren offen. Einer war vernichtet. Wenn ich nach unten blickte, schaute ich in ein blasses Gesicht, bei dem die Augen ebenso offen standen wie der Mund,
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