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1368 - Iruna

Titel: 1368 - Iruna
Autoren: Unbekannt
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Perwela Grove Goor."
    „Bei Vischnu!" schimpfte Satri Jawlahar. „Ich bin ungeschlagene Kaschdiri-Meisterin des Solsystems. Du hast einen üblen Trick angewandt, um mich zu entwaffnen, Zottelhaar!"
    „Tovari hat einen korrekten Dagor-Abwehrschlag angesetzt", erklärte Atlan. „Ich habe es gesehen - und ich kenne mich mit Dagor aus. Allerdings habe ich bisher nur sehr wenige Dagor-Kämpfer mit seiner Reaktionsschnelligkeit kennengelernt."
    „Achtung!" meldete sich der Bordsyntron. „Die blaue Riesenkomponente ist verschwunden. Allerdings nicht wirklich, sondern nur infolge fünfdimensionaler Überlagerungsfelder. Das konnte von unserer Ortung nur deshalb erkannt werden, weil diese Überlagerungsfelder nicht schlagartig, sondern stufenweise hochgeschaltet wurden."
    „Man hat uns entdeckt", stellte Satri fest, steckte ihr Messer weg und kehrte an ihren Platz zurück. „Atlan, ich würde überprüfen lassen, ob während der letzten Minuten oder Sekunden ein Hypersender innerhalb der KARMINA arbeitete. Ich bin sicher, daß es so war, denn wir haben ..."
    „Das genügt!" sagte Atlan scharf. „Ich untersage dir haltlose Verdächtigungen. Natürlich hat man uns vom Stützpunkt aus entdeckt - logischerweise, da man dort die Impulse unserer Hypertaster empfangen haben muß. Ohne die Hyperortung hätten wir aber das Doppelsternsystem wegen des energetischen Störfelds niemals entlarvt."
    Deine Überlegungen entbehren teilweise eines Logik-Rasters! meldete sich der Extrasinn des Arkoniden.
    Das Doppelsystem wäre niemals als solches entlarvt worden, wenn das energetische Störfeld nicht in letzter Zeit heruntergeschaltet worden wäre, so daß die Tarnung kaum noch vorhanden war.
    Atlan wollte schon eine scharfe Erwiderung denken, da ihm der Extrasinn störend in die Formulierung seiner Theorie über die wechselnde Intensität der energetischen Störfelder gefahren war, als ihm ein Licht aufging.
    Der Extrasinn hatte selbst offenbar nicht alles durchschaut, aber seine Bemerkungen halfen dem Arkoniden, der ganzen Angelegenheit tiefer auf den Grund zu gehen.
    Er hatte bisher nur die Fakten gesehen: eine ungenügende Tarnung des Doppelsternsystems, bis die Hypertasterimpulse der KARMINA von der Ortung des haurischen Stützpunkts aufgefangen wurden; danach Hochschaltung des energetischen Störfelds.
    Diese Fakten stimmten zweifellos, aber sie sahen ganz anders aus, wenn man sie interpretierte.
    Die ungenügende Tarnung des Doppelsternsystems konnte nicht von ungefähr gekommen sein, denn die Tarnung war perfekt gewesen, als die SCHARNHORST ins Sringal-Systems eingeflogen war. Da hatte ihre Ortung nur die rote Sonne angemessen, also das, was von der Ortung der KARMINA jetzt auch nur angemessen wurde.
    Der Arkonide musterte die Anzeigen der Kraftfeldvermessung und stellte fest, daß die Geometrie des Raumes innerhalb eines Radius einiger Lichtstunden gemäß dem Gravitationsgesetz der Raumgeometrie entsprach, die von zwei sonnengroßen Körpern erzeugt wurde, die umeinander kreisten. Die Einwirkungen der Planetenmassen darauf waren so geringfügig, daß sie vernachlässigt werden konnten.
    Die Hauri hatten demnach darauf verzichtet, etwas so Kompliziertes wie die Schwerkraftverhältnisse in einem Doppelsternsystem mit Komponenten sehr unterschiedlicher Masse durch Störfelder überlagern zu wollen.
    Dennoch bewies die perfekte Überlagerung beziehungsweise Störung der von der blauen Riesensonne reflektierten Hypertasterimpulse, daß diese Wesen aus einem anderen Universum mit einer hochentwickelten Technologie ausgerüstet waren.
    Es war anzunehmen, daß sie auch perfekt damit umgehen konnten.
    Die stufenweise Hochschaltung der Überlagerungsfelder konnte demnach kein Fehler gewesen sein.
    Sie mußte absichtlich hervorgerufen worden sein.
    Durch einen Saboteur.
    Oder eine Saboteurin!
    Atlan atmete auf.
    Diese Überlegungen hatten ihm seine Zuversicht wiedergegeben, daß Iruna von Bass-Teth sich letzten Endes doch nicht als Verräterin erweisen würde. „Greifen wir an?" fragte Satri Jawlahar ungeduldig und schickte sich an, in ihren Turm mit der Feuerleitzentrale zurückzukehren. „Bleib hier!" befahl Atlan. „Wir greifen nicht an, sondern ziehen uns zurück und tun so, als hätten wir nichts Verdächtiges entdeckt. Syntron, nimm Kurs auf die nur rund anderthalb Lichtmonate entfernte Ballung von Staubmaterie, deren düsteres Glühen anzeigt, daß dort irgendwann ein neuer Stern entstehen wird!"
     
    4.
     
    Die KARMINA
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