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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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bevor Tovari Lokoshan aus einer Raum-Zeit-Verwerfung Pinwheels in die Mächtigkeitsballung Estartu katapultiert worden war.
    Inzwischen zeigten die Chronographen der BANSHEE den 1. August 447 an. „Hallo, Chefin!" rief Tovari arglos. „Tashit Lovelin!" explodierte Phuma förmlich.
    Sie kannte ihn nur unter diesem Namen, weil er damals, als er als Raumhavarist zum Außenposten Hitchi gekommen war, nur diesen Namen genannt hatte. Nicht, weil er Spaß daran gefunden hätte, die Leute von Hitchi an der Nase herumzuführen, sondern weil die Offenbarung seines richtigen Namens ihn gezwungen hätte, seine ganze Geschichte zu erzählen.
    Die Geschichte des Kamashiten Tovari Lokoshan, der seine Heimatwelt und seine Heimatgalaxis verlassen hatte, um aus der Reichweite des Erbgotts seiner Familie zu kommen, der seit vielen Generationen jedesmal dann, wenn Terraner in Bedrängnis waren, einen Lokoshan gezwungen hatte, ihnen mit seiner Hilfe beizustehen.
    Doch obwohl Tovari Lokoshan sich einer partiellen Gedächtnislöschung, der Aufpfropfung einer anderen Persönlichkeit und mikrobiologischen Veränderungen unterzogen hatte, war er seinem Schicksal nicht entgangen.
    Als Giffi Marauder hatte er den Beruf eines Astral-Fischers im Wirtschaftsimperium von Perwela Grove Goor ausgeübt, war durch einen Unfall mit seinem Subtirfier in eine Basis des Dekalogs der Elemente geraten und später ins Tiefenland. Doch schon in der Basis des Dekalogs war Lullog zu ihm gestoßen, wenn auch damals durch vielfältige Einflüsse einer entarteten Umwelt in einen eiförmigen „Gegenstand" verwandelt, der sich als „Zeitkind" verstand und auf der Suche nach seiner Identität war.
    Das und noch viel mehr hätte Tovari den Leuten von Hitchi erzählen müssen, wenn er ihnen seinen richtigen Namen genannt hätte. Doch erstens scheute er als echter Kamashite vor jeder vermeidbaren Anstrengung zurück - und zweitens war er bemüht, seine Spur zu verwischen, um zu verhindern, daß seine Mutter-Bruder-Tochter Lelila Lokoshan ihn fand und dazu überredete, mit ihr und Lullog nach Kamash zurückzukehren, um Opa Shetvan ein friedvolles Sterben zu ermöglichen.
    Als Phuma Gashdor seinen Aliasnamen in wildem Zorn hinausschrie, begriff er allerdings gar nichts, denn wenn Phuma seine wahre Identität nicht durchschaute, hatte sie ja keinen Grund, böse auf ihn zu sein.
    Das bildete Tovari sich jedenfalls ein.
    Bis Phuma deutlicher wurde. „Du verdammter Dieb!" brach es aus ihr heraus. „Mir nichts, dir nichts mit der GRUWEL zu desertieren und ein halbes Jahr lang nichts von sich hören zu lassen! Dafür wirst du den Rest deines Lebens in Eisen auf einem Strafplaneten büßen! Sofort stoppen! Wir schicken ein Enterkommando hinüber."
    Mit GRUWEL meinte sie natürlich die BANSHEE, denn die Kogge hieß ja offiziell GRUWEL, und Tovari hatte sie nur insgeheim und für sich allein in BANSHEE umgetauft. „Aber ich war im Dunklen Himmel!" protestierte er. „Haha!" unterbrach Phuma ihn wütend. „Vielleicht sogar in der Hellen Hölle. Niemals hätte ich einem verlotterten Raumtramp vertrauen dürfen."
    „Es gibt den Dunklen Himmel wirklich", erklärte Tovari geduldig. „So wird die Überlappungszone der beiden Galaxien Absantha-Shad und Absantha-Gom genannt, in der der Planet Etustar mit dem Garten der ESTARTU existiert."
    „Das wissen wir auch", gab Phuma zurück. „Deswegen behaupten wir aber nicht, dort gewesen zu sein – und du warst auch nicht dort, nicht mit dieser klapprigen Kogge."
    „Ich war sogar auf der NARGA PUUR und habe an Atlans Seite gegen die Pterus von Etustar gekämpft!" trumpfte Tovari auf. „Und ich bin in Atlans Auftrag hierher zurückgekehrt!"
    Phuma erwiderte nichts darauf.
    Dafür trat ein Mann, wahrscheinlich ein Terraner, neben sie und erklärte: „Das kannst du alles dem Gericht erzählen, wenn gegen dich verhandelt wird, Tashit Lovelin! Mein Name ist Sarzar Nunquist, und ich bin Kommandant der in Pinwheel stationierten Einheiten der GOI. Ich befehle dir, die Anweisungen von Kommandantin Gashdor augenblicklich zu befolgen. Andernfalls lasse ich das Feuer auf die GRUWEL eröffnen."
    „Aber sie ist das einzige Schiff meines Außenpostens!" rief Phuma entrüstet. „Wir brauchen es noch."
    „Das stimmt nicht ganz", widersprach ihr der Kommandant. „Die GRUWEL befindet sich im wenn auch widerrechtlichen Besitz Tashit Lovelins und steht damit deinem Außenposten gar nicht zur Verfügung.
    Folglich entziehe ich sie nicht deiner
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