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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins
Autoren: Unbekannt
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vertrauten Kontrollen zu studieren. Nahezu alle Transmittersysteme funktionierten nach dem gleichen Prinzip, aber es gab auch Abweichungen. Die fünfdimensionale energetische Basis war jedoch immer vorhanden und unerläßlich. „Ich möchte wissen, wann er zum letztenmal benutzt wurde", murmelte Barkon. „Jedenfalls ist er noch mit seiner Energiequelle verbunden und daher aktionsfähig. Die Justierungssymbole sind nicht klar und schwer zu deuten."
    „Bildsprache", erriet Testare das Offensichtliche. „Einfach nur Bildsymbole. Umrisse von Galaxien, alle von >oben< gesehen, aber auch Sonnensysteme, ebenfalls senkrecht über den Planetenbahnen aufgezeichnet. Ellert müßte einige der Symbole erkennen und deuten können."
    „Ellert ist noch nicht zurück", erinnerte ihn Barkon. „Was ist mit den anderen Kontrollen?"
    „Nicht so schwierig. Ich kann den Transmitter jederzeit aktivieren und den Inhalt des Gitterkäfigs abstrahlen. Aber auf keinen Fall werde ich mich ins Unbekannte abstrahlen lassen. Und wenn hier die Hölle los sein sollte!"
    „Vielleicht funktioniert das alte Ding überhaupt nicht mehr."
    „Das können wir leicht herausfinden."
    Barkon trat näher an die Außenkontrollen heran und betrachtete sie noch einmal mit intensiver Aufmerksamkeit. Hier waren die Bildsymbole eindeutig. Verstärkte Energiezufuhr stufenweise regelbar, je nach Eigengewicht des abzustrahlenden Körpers und der gewählten Entfernung zum Empfänger. Wenn das Ziel allerdings nicht bekannt war, gab es Probleme.
    Barkon ging zum Gitterkäfig und öffnete die Tür. Dann blickte er sich suchend um und fand nicht das, was er benötigte. Er teilte Testare seine Absicht mit und kehrte in den Aufbewahrungsraum der Androiden zurück. Dort packte er eine der kleineren Echsen, die nicht zu schwer war, und schleppte sie zum Transmitter. Mit einiger Mühe schob er sie in den Käfig.
    Die Tür blieb noch geöffnet. „Und nun?" erkundigte sich Testare.
    Barkon antwortete nicht. Noch einmal studierte er die Kontrollen, um dann eins der vielen erkennbaren Sonnensysteme zu justieren, von dem er nicht wußte, welches es war und wie weit es entfernt sein konnte.
    Er zapfte die Energie an und begnügte sich mit der Hälfte der zur Verfügung stehenden Kapazität. Es war ihm klar, daß es sich bei dem Empfangstransmitter um ein Gerät handelte, das sich innerhalb der Galaxis Norgan-Tur befand. Die Symbole, die Sterneninseln zeigten, waren weiter entfernt und würden Symbole eigener Planetensysteme auf den Justierungskontrollen aufweisen. „Fertig!" sagte er zufrieden. „Wenn ich jetzt die Tür des Käfigs von außen schließe, wird der Kontakt hergestellt, und der Androide verschwindet. Er landet dann in dem Zielempfänger, wo immer das auch ist.
    Jedenfalls wird man sich dort ein wenig wundern, es sei denn, es gibt dort niemanden, der sich noch wundern könnte."
    Nun wurde auch Testare vom Entdeckungsfieber gepackt, und er konnte es kaum noch abwarten.
    Schließlich hing eine Menge davon ab, ob der Versuch glückte oder nicht.
    Aber seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Barkon trat von dem Transmitter zurück, als sei ihm etwas eingefallen, an das er bisher noch nicht gedacht hatte. „Wir müssen Ellerts Rückkehr abwarten, Testare. Vorerst wenigstens. Die bei einer Transmission entstehende Streustrahlung könnte geortet werden."
    „Sie wurde auch nicht geortet, als wir hier eintrafen."
    „Das ist doch etwas anderes, mein Freund. Beim Empfang gibt es keine psionische Streuung, wohl aber beim Abstrahlen. Warten wir also noch, bis wir wissen, was sich oben im Dom tut. Vielleicht hat die Feier sogar bereits begonnen."
    Er ahnte nicht, wie richtig er mit seiner Vermutung lag.
    Ellert hatte bisher kein Problem mit Domwart Keschan gehabt. Der Insektenabkömmling ließ sich nach Belieben führen, ohne zu bemerken, daß ihn ein zweites, fremdes Bewußtsein übernommen hatte. Er würde jede seiner Handlungen als von ihm selbst gewollt empfinden und später das Wesentliche vergessen haben.
    Er verließ, wie von einen inneren Drang getrieben, seinen Posten am Eingang und begab sich in einen der vielen Nebenräume am Rand der Innenhalle.
    Er tat es, ohne daß Ellert ihn beeinflußt hätte. Im ersten Moment war dieser verwirrt, und der Gedanke, daß sich noch ein weiteres Bewußtsein hinzugesellt hatte, ließ ihn beinahe in Panik geraten. Schon wollte er sich von Keschan lösen, als sich ein Gedanke bei ihm einnistete: Warte noch, Ellert. Ich bin
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