Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eventuell behindert hätten. 'Er wurde eins mit Testare, der immer noch im Körper seines Androiden steckte. Ihm und Barkon teilte er mit, was er beobachtet hatte, und dann wurde sein vager Verdacht bestätigt. „Salik hat sich soeben von uns verabschiedet", erklärte der Barkonide. „Er wurde in den Dom befohlen.
    Er ist sicher, daß die Kosmokraten eine Entscheidung gefällt haben - so oder so. Allerdings hat meiner Meinung nach die Ankunft so vieler Pilger mehr zu bedeuten als die Bekanntgabe einer Entscheidung.
    Davon wußte Salik noch nichts, als er ging."
    „Ich muß Verbindung zu ihm aufnehmen. Sofort!"
    „Nein, nicht sofort!" warnte Barkon besorgt. „Es wäre jetzt sinnlos. Die Pilger sind eben erst eingetroffen, und bis sie in der Stadt oder im Dom sind, vergehen noch Stunden. So lange weiß auch Salik nicht, welche Entscheidung gefallen ist. Du würdest ihn nur gefährden."
    „Vielleicht hast du recht", stimmte Ellert zögernd zu. „Aber ich werde mich noch ein wenig im Labyrinth umsehen."
    „Ich komme mit", erbot sich Testare. „Lieber nicht, mein Freund. Ich möchte in Regionen eindringen, die abgesichert sind. Du hättest Schwierigkeiten mit deinem Echsenkörper. Aber den wirst du ja auch bald verlieren."
    Er löste sich von Testare.
    Salik kehrte nicht in die unterirdischen Gewölbe zurück und erschien auch nicht am folgenden Tag, wie er versprochen hatte. Es mußte etwas geschehen sein, was ihn daran hinderte.
    Barkon verbarg seine Bedenken nicht, als Ellert den Wunsch äußerte, den Dom aufzusuchen, um dort vielleicht Salik zu finden. „Die Ankunft der Pilger und das Ausbleiben Saliks sind eine Warnung, die wir beachten müssen. Und vergiß nicht, was er uns gesagt hat. Bei jeder Feierlichkeit versetzen die in seinem Inneren installierten Projektoren den Dom in psionische Schwingungen, die von sensiblen Lebewesen kaum ertragen werden können. Wer weiß, welche Wirkungen sie auf dich ausüben, wenn du körperlos eindringst."
    „Ich werde einen der Domwarte übernehmen", versuchte Ellert den Barkoniden zu beruhigen. „Er wird sich später nicht mehr daran erinnern. Und was diese Schwingungen angeht nun, wenn sie überhaupt einsetzen, was ja noch nicht sicher ist, und wenn ich spüre, daß sie mir gefährlich werden könnten, bin ich sehr schnell wieder bei euch. Wir wissen ja jetzt, daß die Absicherung des Labyrinths einen Körperlosen nicht aufhalten kann."
    Sein Bewußtsein war locker mit dem Barkons verbunden, und für Testare war es so, als führe der Barkonide Selbstgespräche in Form einer Diskussion. Nur die Argumentation ließ ihn erkennen, wer von den beiden gerade sprach. „Die Schwingungen wirken auf dich wie eine Parafalle, du mußt dich also in Sicherheit bringen, sobald sie beginnen, zögere nicht."
    „Ich werde deinen Rat befolgen, Barkon. Sorge inzwischen dafür, daß Testare seinen Androiden los wird, und inspiziere noch einmal eingehend den Transmitter, den wir gestern entdeckten."
    Es war eine Zufallsentdeckung gewesen, weil Ellert in Räume eingedrungen war, die Barkon noch nie betreten hatte. „Er muß seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt worden sein, aber ich glaube schon, daß ich ihn aktivieren kann. Energie ist vorhanden, und das Justierungssystem ist relativ einfach." Barkon nickte Testare zu. „Wir beide kümmern uns darum, während Ellert oben an der Oberfläche den unsichtbaren Spion spielt Im Notfall benötigen wir einen Fluchtweg, und was wäre da besser geeignet als ein Transmitter selbst für körperlose Bewußtseine, wie wir jetzt wissen."
    „Es geht in erster Linie darum, daß wir zusammenbleiben, wenn wir von hier verschwinden müssen.
    Darum der Transmitter", nannte Ellert das Kind beim Namen. „Wir treffen uns hier wieder in ein oder zwei Stunden."
    „Sei vorsichtig", warnte Barkon noch einmal, ehe er nach seinem Stock griff.
    Ellert löste sich von ihm, drang durch die Labyrinthdecke und schwebte dann in geringer Höhe über den Flachbauten unmittelbar neben dem Dom Kesdschan, in denen die Warte lebten.
    Domwart Keschan gehörte einem aus großen Insekten hervorgegangenem Volk an und tat bereits seit vielen Jahren Dienst auf Khrat. Er war stolz darauf, das Vertrauen der Zeremonienmeister zu genießen und dadurch eine gewisse Vorrangstellung innezuhaben.
    Und so wußte er auch, daß heute ein ganz besonderer Tag sein würde, den Anlaß hatte er jedoch nicht erfahren können. Den würden die Zeremonienmeister traditionsgemäß erst im letzten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher