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1366 - Das neue Atlantis

1366 - Das neue Atlantis

Titel: 1366 - Das neue Atlantis
Autoren: Jason Dark
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irgendwoher hatte der Schwarze Tod seine Leibwächter gesammelt. Wie er sie überhaupt herbekommen hatte, wusste ich nicht. Wahrscheinlich aus irgendwelchen Tiefen hervorgeholt, und sie waren keine Einbildung, denn sie blieben an seiner Seite und umflogen ihn wie Bodyguards. Ich kannte sie aus früheren Besuchen in der Vergangenheit. Da allerdings waren sie noch gefährlicher gewesen, denn auf ihnen hatten die bewaffneten Skelette gehockt, um andere Feinde – wie die schwarzen Vampire des Myxin – in die Hölle zu schicken.
    Das Bild, das ich jetzt sah, ätzte sich in mir ein. Automatisch zählte ich nach.
    Vier flogen in einem direkten Kurs auf den Eisernen zu, der ihnen nicht auswich. Nach wie vor bewegte er seine Schwingen in einer gewissen Regelmäßigkeit. Er behielt seine Richtung und auch sein Tempo bei. Furcht kannte er nicht.
    Der Schwarze Tod blieb ebenfalls in der Nähe. Er hatte jetzt wieder seine typische Haltung eingenommen. Mit den Knochenfingern umklammerte er den Griff seiner Sense. In der grauen Dunkelheit schimmerte das Blatt wie ein Halbmond aus reinem Eis.
    Auf dem Rücken des Engels bewegte die Gestalt ihren rechten Arm.
    Ich fühlte mich wie fremdgelenkt, als ich hinschaute und meinen Blick wirklich nicht davon wenden konnte. Tief in meiner Gedankenwelt hatte sich ein Stromkreis geschlossen, denn diese Bewegung war für mich nicht fremd. In der klaren Luft sah ich, dass der Mensch auf dem Rücken des Eisernen Engels etwas hervorgeholt hatte und mit diesem Gegenstand eine kreisende Bewegung vollführte. Verdammt, die kannte ich!
    Es gab für mich nur einen Menschen, zu dem diese Bewegung passte. Das war Suko!
    Also musste er auf dem Rücken des Eisernen sitzen!
    ***
    Es war der Flug über das neue Atlantis!
    Suko hatte sich erst an diesen Ausdruck gewöhnen müssen, denn, was er aus den unterschiedichen Höhen sah, hatte nicht unbedingt etwas mit dem Atlantis zu tun, das ihm durch seine zahlreichen Reisen bekannt war.
    Es war eine dunkle Umgebung, die mehr zu der Vampirwelt passte, als zu dem versunkenen Kontinent. Er sah keine Häuser, ihm fielen keine Städte auf. Es gab weder Flüsse und Straßen noch Menschen. Es war einfach nur diese dunkle Welt mit all ihren scharfkantigen Hügeln, Tälern, Schluchten und ihren wie tot wirkenden Ebenen.
    Das neue Atlantis?
    Nein und ja. Suko ging davon aus, dass der Schwarze Tod erst noch dabei war, es aufzubauen. Er würde sich Abhängigkeiten schaffen und die entsprechenden Kreaturen in diese Welt hineinsetzen. Woher er sie bekam, das war Suko im Moment egal, denn er hatte überhaupt keine Lust darauf, länger in dieser Dimension zu bleiben.
    Noch verlief der Flug ruhig. Keine Störungen. Keine Angriffe mehr durch die verdammten Flugechsen.
    Der Inspektor ahnte jedoch, dass die Ruhe trügerisch war. Von dieser Vorstellung ging auch der Eiserne Engel aus, denn während des Flugs bewegte er seinen Kopf stets von einer Seite zur anderen, um den Boden abzusuchen.
    Suko verließ sich darauf, dass diese Maßnahme des Eisernen ausreichte. So konnte er sich um die anderen Dinge kümmern, denn er hatte dabei den Himmel im Blick. Von da rechnete er ebenfalls mit einer Gefahr. Er glaubte nicht, dass die Flugechsen aufgegeben hatten.
    Aber er schaute auch nach vorn – und sah die Hütte!
    Für einen Moment schüttelte er den Kopf. Warum hatte er sie nicht eine oder zwei Sekunden zuvor gesehen, denn da hatte er in die gleiche Richtung geschaut. Sie hatte sich urplötzlich aus dem grauen Dunkel hervorgeschält und jetzt stand sie da, als wartete sie auf ihn und den Eisernen Engel.
    Sekunden später merkte er wieder den kleinen Ruck. In der glatten Luft gab es für ihn dafür keine Erklärung. Die Hütte war mit einem Mal wesentlich deutlicher zu sehen. Suko konnte sich nicht näher mit dem Phänomen beschäftigen, weil er abgelenkt wurde.
    Über dem zerstörten Dach der Hütte schwebte plötzlich die mächtige Gestalt des Schwarzen Tods. Er hielt Suko die Sense entgegen, als wollte er ihm klar machen, wer hier das Sagen hatte.
    Der Schwarze Tod bewegte sich nicht. Suko verglich den Anblick mit dem Gemälde eines Malers, das dieser als Plakat für einen Gruselfilm gezeichnet hatte. Sie flogen. Normalerweise hätte Suko sich ausrechnen können, wann sie ihr Ziel erreichten, aber nichts passte mehr in seine Rechnung hinein, denn er hatte den Eindruck, auf der Stelle zu fliegen. Die Hütte und der Schwarze Tod kamen auf einmal nicht mehr näher.
    Dann sah Suko vor der
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