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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
Autoren: Unbekannt
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geglaubt, als er von dem Kontakt mit Comanzatara und Huakaggachua über die Grenzen des Universums hinaus gesprochen hatte. Auch das sah ich jetzt anders. Die beiden weiblichen Zataras hatten vergeblich nach ihrem Volk Ausschau gehalten!
    So hatte es Huamachuca sinngemäß ausgedrückt.
    Die Sache war jetzt völlig klar. Sie hatten die anderen Zataras nicht finden können, weil es sie nicht mehr gab. Aber ob sie das erkannt hatten?
    Und letztlich war jetzt auch klar, daß Huamachuca unter keinen Umständen mit den Großen Hundertvierundvierzig in Kontakt treten konnte. Er hatte sie selbst aus der unmittelbaren Nähe beim Anflug auf Tara nicht mehr spüren können.
    Es gab keine Großen Hundertvierundvierzig mehr.
    Als Jordan und ich zu Huamachuca und Beodu zurückkehrten, hatte sich der Zatara von dem ersten Schock etwas erholt. Er stand wieder ohne Hilfe auf seinen Beinen. Nur die tiefdunkle, fast schwarze und lichtlose Farbe seiner Blüte spiegelte seinen inneren Zustand wider. „Wir können hier nichts mehr tun, mein kleiner Freund", versuchte ich ihn zu trösten. „Doch", antwortete er zu meinem Erstaunen. „Ich möchte meinen toten Schwestern und Brüdern Lebewohl sagen. Ihr müßt verstehen, daß ich jetzt eine ganz andere Einstellung zu meinem toten Volk habe. Ich verstehe die Warnungen und Prophezeiungen der Vergangenheit erst jetzt richtig.
    Haben wir noch etwas Zeit? Ich möchte noch einmal die Ewige Wiese besuchen."
    Ich blickte Jordan fragend an. „Wir haben Zeit genug", erklärte der Roboter. „Geh nur. Wir warten hier auf dich, bis du fertig bist."
    Ich hockte mich nachdenklich ins Gras und starrte dem kleinen, schlanken Pflanzenwesen hinterher, das langsam die Stätte des Todes betrat. Beodu wollte etwas zu mir sagen, aber ich winkte ab. Ich hatte jetzt keine Lust zu einem Gespräch.
    Groß war meine Hoffnung, hier wirklich Neuigkeiten zu erfahren, nie gewesen. Ich hatte die Möglichkeit immerhin in Betracht gezogen. Sie war nicht nur wie eine Seifenblase geplatzt. Der Tod der Zataras war viel schlimmer.
    Es verging eine gute Stunde, in der keiner von uns ein Wort sagte, bis Huamachuca seinen Rundgang abbrach. Er kam mit langsamen Tippelschritten auf uns zu. Als er vor mir stand, blickte ich ihn stumm an. „Du mußt wissen, Freund Perry", sagte er, „daß die Zataras, die in der Vergangenheit Tara verlassen haben, nicht zu den Großen Hundertvierundvierzig zählten. Wer ging, wurde durch eine Neugeburt ersetzt. Nur die Zataras, die hier lebten, bildeten die Großen Hundertvierundvierzig. Es müssen also alle Zataras hiergewesen sein, als der Vernichtungsschlag erfolgte."
    „Worauf willst du hinaus?" erkundigte ich mich. „Ich weiß genau, an welchem Platz alle meine Brüder und Schwestern gestanden haben. Ich habe jede dieser Stellen der Ewigen Wiese aufgesucht. Es sind drei oder vielleicht vier Wohnplätze dabei, an denen ich gar keine Überreste finden konnte. Die Hoffnung ist klein, aber vielleicht leben außer Comanzatara und Huakaggachua in deinem Universum noch drei oder vier Zataras an einem anderen Ort Tarkans. Der Schock muß ihnen im Leib sitzen. Sie können sich nicht melden. Und sie können sich nicht gegenseitig spüren. Aber vielleicht leben sie noch irgendwo."
    „Das wäre schön", antwortete ich vorsichtig, denn ich wollte ihm nicht noch mehr weh tun. Wenn hier mit Energiewaffen ein Überfall ausgeführt worden war, dann war es für mich gut vorstellbar, daß viele Zataras völlig zerstrahlt worden waren.
    Ich hatte ja selbst große Teile der Ewigen Wiese sehen können, und ich hatte eigentlich in keinem Fall erkennen können, daß an einem bestimmten Ort ein Wesen gelebt hatte. Vielmehr waren die kümmerlichen Reste buchstäblich in alle Winde zerstreut worden. Huamachuca phantasierte. Das stand für mich fest.
    Aber sagen wollte ich das nicht. Jordan dachte da offensichtlich anders darüber. Er sprach aus, was er dachte. Und das deckte sich fast vollständig mit meinen Gedanken. „Du denkst auch so, Perry", sagte der Zatara. „Ich spüre es. Aber ihr irrt euch. Ich spreche nicht von den Resten, die ihr eingesammelt und untersucht habt. In einem Zatara lebt etwas anderes. Wir haben keinen Namen dafür. Ihr würdet es vielleicht >Seele< nennen, aber das träfe den Kern der Wahrheit nur unvollkommen. Ein Zatara kann sich normalerweise zur Gänze auf einer Eisfläche auflösen, wenn er sich regenerieren will. Ich kann das nicht. Es bleibt dann nichts von ihm übrig als etwas
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