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1362 - Der Sonnensucher

Titel: 1362 - Der Sonnensucher
Autoren: Unbekannt
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erforderlichen Kräfte nicht selbst erzeugten, sondern sie aus „den Perlen der Kette Shamshu" bezogen, und er selbst war zu dem Schluß gelangt, daß mit der Kette nur der Moralische Kode des Universums gemeint sein könne. Es müßte demnach also im Universum Tarkan eine ebensolche Doppelhelix geben wie im Standarduniversum. Ob die beiden Helices voneinander verschiedene Gebilde oder miteinander identisch waren, darüber wollte er nicht einmal spekulieren. Der Moralische Kode des Universums war ein Bewohner des Hyperraums. Es lag also durchaus im Bereich des Möglichen, daß es nur einen Kode gab, der auf alle Paralleluniversen einwirkte.
    In diesem Fall müßte in Tarkan ein Kosmonukleotid existieren, das DORIFER entsprach.
    Er hielt es für möglich, daß die Strahlung des gepulsten Hypersenders über Drifaal auf dieses Nukleotid gerichtet war. War seine Vermutung richtig, dann ergab sich daraus zwingend der Schluß, daß zumindest Ren-No, wahrscheinlich aber auch die Projektorganisation, nichts über die Existenz des Moralischen Kodes wußte.
    Für die Begriffe des Netzgängers war Tarkan ein merkwürdiges Universum. Es gab kein Psionisches Netz, wenigstens keines, das auf den Abdruck des Einverständnisses reagierte oder von LEDAS Nachweisgeräten vorgenommen werden konnte. Aber wenn der Moralische Kode des Universums nach Tarkan hereinreichte und wenn sich dort, wohin der Sender des Anklam-Projekts zielte, tatsächlich ein Kosmonukleotid befand, dann würde dieses ebenso wie DORIFER wenn es nicht gar mit DORIFER identisch war - im vierdimensionalen Kontinuum eine Spur hinterlassen.
    Diese Spur gedachte er zu finden. Das war seine Ahnung: Aus dem Innern eines Kosmonukleotids war er nach Tarkan geschleudert worden; mit den Kräften des Nukleotids wollten die Kartanin ihre Galaxis ins Standarduniversum versetzen. Und wenn er die Spur fand, dann entpuppte sie sich womöglich als ein vierdimensionaler Abdruck, der mit DORIFER-Tor vergleichbar war. Durch das Tor würde er ns Innere des Nukleotids einfliegen können. Für solche Manöver war LEDA eminent qualifiziert.
    Lange bevor die Organisation der Gänger des Netzes ihn aufgenommen hatte, war er schon einmal im Innern eines Kosmonukleotids gewesen. Jenes FROSTRUBIN oder, im Sprachgebrauch der Endlosen Armada, TRIICLE9. Im Innern des Frostrubins hatte es einen Weg des geringsten Widerstands gegeben, der geradlinig in die Galaxis Sethdepot führte, die das Zentrum der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz Seth-Apophis darstellte.
    Vielleicht war es nur ein Traum, aber er hoffte, im Innern des Nukleotids, das seiner Ansicht das Ziel der Strahlung des Anklam-Senders war, einen ähnlichen Weg zu finden. Und dieser würde ihn zurück in die Heimat führen. Der Moralische Kode würde ihn wieder ins Standarduniversum zurückversetzen - auf die gleiche Weise, wie er ihn von dort nach Tarkan verschlagen hatte.
    Wie gesagt: Es war nur eine Ahnung.
    Er mußte ihr folgen. Sie ließ ihm keine Ruhe.
    Es wurde dunkel. Er bereitete sich eine Mahlzeit zu, aber er war immer noch intensiv mit seinen Gedanken beschäftigt und nahm kaum wahr, was er aß und trank. Es kam ihm beiläufig in den Sinn, daß Ren-No es ihm nicht ermöglicht hatte, mit Liutalf zu sprechen. Der Oberkommandierende von Gangha war jetzt, da man ihn abgesetzt hatte, wahrscheinlich nicht in Stimmung gewesen.
    Er saß im vorderen Raum. Das Geschirr, aus dem er gegessen hatte, desintegrierte allmählich. In ein paar Stunden würde davon nur noch Staub übrig sein, den der geräuschlose nächtliche Reinigungsroboter in seiner effizienten Art beseitigte.
    Als er das Geräusch das erstemal hörte, meinte er, es müsse der Wind sein, der bei Anbruch der Dunkelheit kräftig aufgefrischt hatte. Aber dann erklang es noch einmal, und diesmal hörte er ganz deutlich ein Klopfen an der Tür, die hinaus auf die Terrasse führte. Er stand auf und ging in das andere Zimmer. Die Beleuchtung sprang an, als er über die Schwelle trat.
    Jenseits der großen Glassitscheibe stand eine kleine Gestalt und wedelte voller Erregung mit den Kopfschwingen. „Ich hätte es mir denken können", murmelte er. „Beodu, der Nachtschwärmer."
    Er öffnete die Tür. „Ich danke dir", sagte der Attavenno und schlüpfte durch die Öffnung. „Kommst du, um mir mehr über die Geschichte der Vennok zu erzählen?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Keineswegs", antwortete Beodu. „Über die Geschichte meines Volkes weißt du seit gestern
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