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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin
Autoren: Jason Dark
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Gedanken, die sich nicht kontrollieren ließen. Es war ein Hin und Her. Ich dachte immer wieder an Sheila.
    War wirklich alles in Ordnung?
    Es deutete darauf hin. Doch tief in meinem Inneren lauerte ein starkes Misstrauen, das allerdings nicht stärker war als meine Müdigkeit. So fielen mir die Augen zu, und ich schlief ein.
    ***
    Bill spreizte seinen linken Arm vom Körper ab und tastete nach Sheilas Hand.
    »Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?«
    Beide lagen wach im Bett, die Blicke gegen das verschwommene Grau der Decke gerichtet. Als fahler Andruck malte sich das Fenster ab, zu dem Bill hin und wieder schielte, als fürchtete er, dass dort jemand einsteigen könnte.
    »Ja, es ist okay. Wir kamen bei unserer Diskussion nun nicht zusammen. Du hast dir grundlos Sorgen gemacht.«
    »Dass man sich Sorgen um den anderen macht, gehört ebenfalls zum Zusammenleben.«
    »Das schon, Bill. Aber ich bin doch nicht aus der Welt gewesen. So könntest du dir auch Gedanken um Johnny machen.«
    »Der ist im Schnee mit seinen Freunden gut aufgehoben. Eine Skihütte in zweitausend Metern Höhe ist das Beste, was ihm passieren konnte, denke ich mal.«
    »Nun ja, er ist eben erwachsen.«
    »Du sagst es.« Bill drehte sich zu ihr hin. »Wenn ich dir trotzdem einen Vorschlag machen darf, würde ich sagen, dass wir beide versuchen sollten, einzuschlafen.«
    »Nichts dagegen.«
    Sheila wollte mit dieser Antwort ihren Mann nur beruhigen. Sie gab ihm noch einen flüchtigen Kuss und hörte Bills zufrieden klingendes Brummen. Danach drehte er sich auf die andere Seite, und es dauerte nicht lange, bis Sheila seine regelmäßigen Atemzüge hörte und zufrieden war.
    Auch sie wollte die Augen schließen, aber das gelang ihr nicht. Es ging ihr einfach noch zu viel durch den Kopf. Die Diskussionen in der Versammlung hatten sie schon stark beeinflusst. Besonders das Durcheinander der Meinungen.
    Wie ein Film lief alles immer wieder in ihrem Kopf ab. Sie hatte vieles behalten, vom Anfang bis zum Ende. Auch erschienen ständig die Gesichter der Frauen vor ihrem geistigen Auge, und selbst das Ende erlebte sie immer wieder mit.
    Und dann gab es einen Riss!
    Genau darüber wunderte sich Sheila. Sie hatte das Lokal verlassen, war zu ihrem Wagen gegangen, eingestiegen und abgefahren…
    Abgefahren?
    Etwas in ihren Erinnerungen hakte. Sie konnte nicht sofort sagen, warum dies so war und sie nicht mehr flüssig weiterdachte. Da musste was passiert sein. Sie spürte es, aber sie konnte sich nicht an Einzelheiten erinnern.
    Was war da los gewesen?
    An die Fahrt nach Hause erinnerte sie sich. Bill hatte sie an der Tür empfangen und sich über die späte Heimkehr gewundert. Das war ihr zunächst nicht aufgefallen, doch jetzt, wo sie im Bett lag, fing sie an nachzudenken. Dabei begann ihr Herz schneller zu klopfen.
    Gleichzeitig wurde ihr kalt. Die Haut auf dem Rücken zog sich zusammen, und in der Dunkelheit weiteten sich ihre Augen.
    Ja, verdammt, da war etwas.
    So lange hätte sie nicht unterwegs sein müssen. Keine halbe Stunde, wenn sie richtig rechnete.
    In ihrer Erinnerung fehlte etwas, dessen war sich Sheila sicher. An den Parkplatz und die Abfahrt erinnerte sie sich. Aber was, zum Henker, lag dazwischen?
    Sheila, die wieder hellwach geworden war, fing an zu grübeln. Zugleich stieg eine Beklemmung in ihr hoch. Es war wie eine Masse, die sich immer höher drückte und sehr bald ihr Herz erreichte.
    Was war das?
    Was fehlte ihr?
    Sie wurde unruhig. Auch mit Gewalt hätte sie sich nicht dazu zwingen können, einzuschlafen. Die innere Unruhe war einfach zu stark geworden, und sie merkte, dass jetzt auch ihr Herz schneller schlug.
    Nein, das war alles nicht so optimal für sie gelaufen. Eine gewisse Zeitspanne fehlt ihr. Sie hatte einfach zu viel Zeit auf dem verdammten Parkplatz verbracht.
    Urplötzlich war die Stimme da. Aber es gab keinen Sprecher in ihrer Nähe. Sie hörte die Botschaft in ihrem Kopf und auch sehr deutlich die Worte.
    »Nicht denken, Sheila Conolly. Es bringt dir nichts, wenn du das tust. Nimm es hin. Nimm dich so hin, und denke daran, dass ich immer bei dir bin, auch wenn du mich nicht siehst.«
    Sheila schrak zusammen. Mit einem heftigen Ruck setzte sie sich auf. Die Bewegung war wirklich stark gewesen, aber sie war Bill nicht aufgefallen, der in tiefem Schlaf neben Sheila lag. Obwohl dies der Fall war, fühlte sie sich allein gelassen.
    Allein mit ihm… dem anderen …
    Sie stützte sich mit den Händen ab. Sie lauschte ihren
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