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1355 - Jagd auf den Grusel-Star

1355 - Jagd auf den Grusel-Star

Titel: 1355 - Jagd auf den Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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Wahl!«, grollte es mir wieder entgegen.
    »Willst du deine Freunde sterben lassen?«
    »Nicht unbedingt!«
    »Dann schick mir van Akkeren her!«
    Genau das tat ich nicht, denn mir war etwas aufgefallen. Ich sah ihn, ich sah ihn sogar direkt und auch in meiner Nähe. Aber es gab trotzdem etwas, was mich störte.
    Genau das hatte ich bei seiner Rückkehr erlebt. Seit diesem Zeitpunkt wusste ich von einer zweiten Sphäre oder zweiten Welt, die identisch mit unserer war. Eine andere Dimension, in die der Schwarze Tod mich hatte hineinholen wollen, und die er selbst gern als Ausweichwelt ansah.
    Jetzt auch?
    Ich war mir nicht sicher. Ich spürte sie auch nicht, aber ich schloss es auch nicht aus.
    »Eine letzte Chance, Sinclair! Lass ihn frei!«
    Als erste Antwort drückte ich die Mündung der Beretta gegen van Akkerens Hinterkopf.
    »Nein, diesmal nicht!«
    Der Schwarze Tod brüllte nicht, aber er reagierte, denn er hob seine Sense an, um den gewaltigen Schlag zu führen. Er ließ sich bewusst Zeit damit, denn ich sollte alles mitbekommen, und dann setzte ich alles auf die dritte Chance.
    Sie hatte einen Namen.
    Es war mein Kreuz!
    Das hatte ich hervorgeholt und sprach auch die Formel mit lauter Stimme aus.
    »Terra pestem teneto – salus hie maneto!«
    Noch in der gleichen Sekunde kam das Licht!
    ***
    Durch diese Formel war mein Kreuz aktiviert worden. Und das schaffte ich auch in einer Welt wie dieser. Mein Talisman ließ mich nicht im Stich. Das Kreuz »explodierte« zwar nicht so hell wie sonst, denn hier herrschte noch die Dunkelheit vor, aber das Licht war nicht zu übersehen, und es breitete sich sehr schnell aus.
    Ich hatte den Eindruck, im Mittelpunkt eines Kreises zu stehen.
    Vielleicht sogar als einzige dunkle Figur, denn um mich herum fegten die Blitze in verschiedene Richtungen weg.
    Sie zuckten nicht nur. Sie drehten sich auch manchmal zu Spiralen zusammen, und sie fanden ein Ziel.
    Nicht den Schwarzen Tod, denn er schaffte es tatsächlich, dem Licht zu entwischen. Es war genau das eingetreten, was ich mir schon gedacht hatte.
    Er hatte sich in dieser verdammten Parallelwelt aufgehalten, in dieser fürchterlichen Dimension, in der die Menschen weiterlebten, die schon getötet worden waren. Man konnte sie nicht mit dem normalen Jenseits vergleichen. Diese Welt war anders, denn sie war durch die Kraft eines Bösen erschaffen worden. Ich glaubte fest daran, dass letztendlich Luzifer, das Böse überhaupt, dahinter steckte.
    Mein Licht prallte an der Grenze ab. Sie war geschlossen, und ich sah etwas, was mich erstaunte.
    Der Schwarze Tod ließ seinen Helfer van Akkeren im Stich. Er stand in meiner Nähe und war zu einem Steinklotz geworden. Das helle Licht umtoste ihn. Er musste sich innerhalb der Strahlen wie ein Gefangener vorkommen und brüllte plötzlich auf.
    Dann rannte er weg!
    Ich ließ ihn laufen und verfolgte ihn nur mit sehr langsamen Schritten. Dabei erlebte ich ein ungewöhnliches Phänomen. Das Licht meines Kreuzes hatte sich wieder zurückgezogen. Nur nicht überall. Es gab noch eine Stelle, an der es sich gehalten hatte.
    Das war van Akkeren, der zwar vor mir floh, dies aber als im Licht brennende Gestalt tat.
    Auch als die Entfernung größer wurde, war er noch immer gut zu sehen. Er benahm sich wie ein Tänzer, der von einer Stelle zur anderen hüpfte. Mit den Armen schlug er um sich, als wollte er die Helligkeit vertreiben. Das schaffte er nicht, denn sie steckte in ihm.
    »Nicht so schnell, John…«
    Plötzlich war Godwin neben mir. Er atmete heftig, weil er gerannt war, doch in seinen Augen sah ich das Funkeln des Siegers.
    »Haben wir van Akkeren erledigt?«
    »Ich weiß es nicht!«
    Er lief noch immer weiter. Wie ein Automat, der durch eine Batterie gespeist wird. Aber die verlor allmählich ihre Kraft.
    Der Grusel-Star, der sich seit seiner Rückkehr fast fühlte wie der Herrscher der Welt, bewegte sich zwar noch, ging jedoch jetzt mit schleppenden Schritten. Er sackte ein. Mal rechts, mal links. Es kam immer darauf an, mit welchem Bein er auftrat.
    Godwin und ich brauchten nicht zu rennen, um ihn einzuholen, und ich hörte die Hoffnung aus Godwins Frage heraus.
    »Ob das sein Ende ist?«
    »Wir werden sehen. So richtig glauben kann ich es nicht, denn mein Kreuz zerstört nur Dämonen.«
    »Und was ist van Akkeren?«
    Ich hob die Schultern. »Kein richtiger Dämon. Ein Mensch, der unter einem dämonischen Einfluss steht. Er wird das Kreuz hassen, das gehört irgendwie dazu. Ich wäre
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