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1355 - Jagd auf den Grusel-Star

1355 - Jagd auf den Grusel-Star

Titel: 1355 - Jagd auf den Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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ja, die Chance auf ein Grab in dieser verdammten Welt oder wo auch immer.«
    Hammer hatte wieder leiser gesprochen. Anscheinend hatte er sich gefangen und konnte wieder normal denken. Er senkte den Kopf und schaute auf seine Schuhe.
    »Setzen Sie sich wieder hin«, bat Godwin ihn. »Überlassen Sie bitte alles uns.«
    Der Pilot ließ sich tatsächlich auf einen Sitz fallen, wo er nach vorn gebeugt hocken blieb. »Und Sie meinen, dass Sie es schaffen, wie? Mal eben mit links und…«
    »Ja, das meine ich.«
    »Mit dem Wunderknaben da draußen?«
    Godwin winkte ab. Er sah ein, dass es keinen Sinn hatte, mit dem Piloten zu reden. Außerdem konnte er ihm nicht mal einen Vorwurf machen. Von der Normalität in eine derartige Szenerie hineingerissen zu werden, das verkrafteten nur die wenigsten Menschen.
    Da reagiert eben jede Person anders.
    Van Akkeren hatte sich nicht bewegt. Aber er hatte den Schlag voll nehmen müssen. Auf seiner linken Wange zeichnete sich ein Riss ab.
    Aus ihm quoll Blut. Wahrscheinlich hatte ein Fingernagel diese Wunde hinterlassen.
    Wieder breitete sich Schweigen aus. Die Versammelten lauschten, ob sie von draußen etwas hörten. Der Schwarze Tod jedenfalls war nach wie vor da. Er schwebte über allem. Er war der große Herrscher, dem niemand entkam.
    Auch der Templer steckte nicht unbedingt bis zur Halskrause voller Optimismus. Er wusste, dass es auf seinen Freund Sinclair ankam, aber ihm war auch klar, wie ungleich die Chancen in diesem Fall verteilt waren. Mit Reden kam er kaum weiter. Ein Gegner wie der Schwarze Tod ließ sich nicht überzeugen.
    Sie hörten die Stimmen nicht mehr. Es hatte seinen Grund, denn wenig später betrat John Sinclair die Maschine.
    Godwin hatte ihn ansprechen wollen. Dann schaute er in Johns Gesicht und wusste, dass es besser war, wenn er den Mund hielt.
    Aber viel Hoffnung hatte er nicht…
    ***
    Ich wusste, dass ich gehorchen musste, was mich natürlich ärgerte.
    Und mit diesem verdammten Gefühl betrat ich wieder den Hubschrauber, in dem es still geworden war. Da schrie niemand mehr wie noch vor kurzem. Jeder schaute mich jetzt an.
    Godwin übernahm das Wort. Er konnte es vor Spannung nicht mehr aushalten. »Sag was, John.«
    »Ja, das muss ich wohl.«
    »Und?«
    Ich konzentrierte mich auf van Akkeren. »Ich will ihn!«
    »Und warum?«, flüsterte der Templer. »Der Hundesohn ist unser großer Trumpf.«
    »Der Schwarze Tod will es so.«
    Godwin fluchte. Allerdings nach innen, denn ich hörte kein einziges Wort. Mir war klar, wie enttäuscht die Männer waren, aber ich konnte nichts dagegen tun. Da mussten wir einfach durch. Wenn der Schwarze Tod seinen Freund van Akkeren nicht bekam, würde er durchdrehen und möglicherweise den Hubschrauber zerstören.
    Er braucht ihn als Bindeglied zu unserer Welt, in der er sich dank seines Aussehens besser nicht zeigte.
    Niemand hielt mich auf, als ich zu van Akkeren ging und bei ihm die Gurte löste. Ich sah auch das Blut an seiner linken Wange, fragte aber nicht, woher es stammte.
    »Stehe auf!«
    Der Grusel-Star kicherte. »Hat man dir gezeigt, wo es lang geht?«
    »Aufstehen!«
    »Ja, ja, nicht so eilig.« Er kam hoch und drehte mir den Rücken zu.
    »Willst du mir nicht die Fesseln abnehmen?«
    »Nein, die bleiben. Davon hat auch dein Freund nichts gesagt. Du hast dich schon daran gewöhnt.« Ich packte ihn an der Schulter und schob ihn zum Ausstieg, wo Godwin de Salier stand und ihn versperrte.
    »Bitte, du willst doch nicht…«
    »Godwin, ich muss erst mal so tun als ob. Der Schwarze Tod soll meinen guten Willen sehen.«
    »Ja, dann…«, er schluckte. »Viel Glück, John. Verdammt viel Glück!«
    »Danke.«
    Ich schob van Akkeren bis an den Ausstieg heran und gab ihm einen leichten Stoß. Er sprang nach draußen. Nur war es für ihn nicht leicht, mit den auf dem Rücken gefesselten Händen das Gleichgewicht zu bewahren. Er sackte in die Knie und rutschte mit dem rechten Fuß zur Seite weg, und so fiel er auf seinen Hintern.
    »Hoch!«
    »Nicht mit gefesselten Händen!«
    Ich zerrte ihn auf die Füße. »Wenn du denkst, dass ich dir die Dinger abnehme, dann hast du dich geirrt!«
    »Du wirst es tun müssen.«
    »Abwarten.«
    Ich zerrte ihn so herum, wie ich ihn haben wollte. Er sollte an meiner rechten Seite gehen, und ich zeigte ihm auch gleichzeitig, wer hier zu bestimmen hatte.
    Ich zog meine Waffe und drückte die Mündung hinter van Akkerens rechtes Ohr. »Damit du weißt, wer hier das Sagen hat, mein Freund. Eine
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