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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Sie besaßen breite, flächige Blätter, die mit dornenähnlichen Stacheln bewehrt waren. „Wie heißen diese Pflanzen?" fragte er halblaut.
    Augenblicklich materialisierte vor ihm in Augenhöhe ein kleines Holofeld, das die wichtigsten Daten lieferte. Gleichzeitig sprach eine modulisierte Automatenstimme auf ihn ein. „Es ist eine Neuzüchtung vom Planeten Afris. Terranische Kolonisten haben sie von der Erde mitgenommen. Es handelt sich ursprünglich um eine Kakteenart, die in der Sierra Madre beheimatet war, dort aber ausgestorben ist. Die Pflanzen von Afris haben die Eigenart, daß sie ihre Stacheln verschießen, wenn sich ein Lebewesen nähert. Hier im Bereich der Universität besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis. Die Nährstoffe, die ihnen zugeführt werden, enthalten einen Blocker. Die Pflanzen sind harmlos."
    „Danke", murmelte Eubanks und machte, daß er weiterkam. Er hatte die kleine Cafeteria zum Ziel, die zwischen der kosmologischen und der heliologischen Abteilung lag. Er hatte zwar keine Hoffnung, daß er dort einen Kollegen treffen würde, mit dem er sich über sein Problem unterhalten konnte. Aber ein starker Kaffee würde ihm guttun und ihn bei seiner weiteren Arbeit beflügeln.
    Denn Dominik Eubanks war fest entschlossen, auch die letzten Geheimnisse zu enträtseln, die mit dem Erscheinen fremder Sterne und ihrer Begleiter in diesem Teil des bekannten Universums zusammenhingen, den man landläufig als die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES bezeichnete.
    Das Personal im experimentellen Bereich der Kosmologie der Terranischen Universität war seit dem Jahresbeginn verdreifacht worden. Frühere Verwaltungsräume waren als zusätzliche Labors eingerichtet worden. Selbst von Ferrol und Arkon Iwaren Wissenschaftler herbeigeholt worden, und es wunderte niemand auf dem blauen Planeten, daß selbst Völker wie Akonen und Antis ihre besten Fachkräfte nach Terra schickten. Aber auch auf den Planeten der Milchstraße, die nicht zum Einflußbereich der Menschheit gehörten, wurde in diesen Monaten geforscht und beobachtet. Die experimentelle Kosmologie, deren Hauptanliegen das Beobachten mit technischen Hilfsmitteln war, also das Analysieren und Auswerten über große Entfernungen hinweg, erlebte einen Boom ohnegleichen. Auf normalem Weg wäre ihre Arbeit nicht möglich gewesen. Über eine Entfernung von Millionen Lichtjahren hinweg hätte man das Auftauchen fremder Sterne erst nach Millionen von Jahren erkannt. Aber es gab die notwendigen Relaisstationen, die die Werte innerhalb von Tagen übermittelten, und auch die Bereiche des Hyperspektrums, in denen die riesigen Entfernungen zusammenschrumpften und überwindbar wurden.
    Die ersten Erscheinungen wurden von der Kosmologischen Fakultät ermittelt und vorausgesagt, noch bevor Menschen oder andere Lebewesen sich in den kritischen Sektor vorwagten und erste Erfahrungen mit den physikalischen und hyperphysikalischen Phänomenen machten, die durch das Eindringen fremder Sterne erzeugt wurden.
    Dunnegan hatte den Begriff von den Gravitationsbeulen geprägt. Damit waren in großer Anzahl und auf kleinem Raum auftretende Raumkrümmungen gemeint, die kurzzeitig zu geschlossenen Systemen und damit zu Gefängnissen für Raumschiffe wurden. Sie lösten sich jedoch nach einem Mittelwert von einhundertzwölf Stunden wieder auf, und ihre Anzahl war erst Ende März parallel zu den Raumzeitzerrungen zurückgegangen, als alle Phänomene langsam abgeklungen waren. Zwei Wochen später jedoch hatten Dunnegan und seine Leute ein rapides Ansteigen aller Phänomene gemeldet, und Beobachtungsschiffe hatten es bestätigt. Alles hatte von vorn begonnen. Im Unterschied zu den Raumzeitzerrungen stellten Gravitationsbeulen keinen Übergang in einen anderen Sektor des Universums dar. Sie waren absolut dichte Gefängnisse, in denen alles funktionierte, nur die räumliche Bewegung nicht. Aber das war nicht alles. Verschiebungen im Spektrum der Strahlung und der Hyperstrahlung mußten ebenso berücksichtigt werden wie die Veränderung des Wertes der Lichtgeschwindigkeit, die im Bereich der Strukturfalle und der Materialisation auf einen Wert nahe 301.000 Kilometer pro Sekunde anstieg. Die Kosmologen auf Terra maßen es an den entstehenden Verschiebungen beim Dopplereffekt.
    Andere Phänomene interessierten die Kosmologen weniger, etwa die Auswirkungen der Strangeness im Bereich um den Materialisationsraum. Dort kam es zu optischen Irritationen von
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