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1344 - Fluchtburg der Engel

1344 - Fluchtburg der Engel

Titel: 1344 - Fluchtburg der Engel
Autoren: Jason Dark
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aufsuchen, John?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Sie winkte ab. »So ganz nehme ich dir das nicht ab. Ich kann mir vorstellen, dass sie einen Schlupfwinkel gesucht hat, wo sie unter ihresgleichen ist.«
    »Hm. Das würde bedeuten, dass es noch mehr Personen von ihrer Art gibt.«
    »Ja.«
    »Die Überlegung ist nicht schlecht.«
    »Aber du hast keinen Hinweis darauf?«
    »Nein, wir haben nichts. Nur eben den Namen des Hotels. Ich hoffe, dass Bill mehr darüber aus dem Internet erfahren wird. Danach sehen wir dann weiter.«
    Als hätte ich ein Stichwort gegeben, erschien der Reporter. Er betrat den Raum mit zögerlichen Schritten.
    »Reinfall, Bill?«
    Er nickte mir zu. »Das kann man so sagen. Ich habe wirklich alles getan und mich bemüht, aber es ist mir nicht gelungen, etwas über das Hotel zu erfahren.«
    »Kein Eintrag?«
    Er ließ sich in seinen Sessel fallen und hob das Glas an. »Genau das ist es.«
    »Glaubt ihr, dass es dieses Hotel gar nicht gibt?«, fragte Sheila.
    »Nein, das nicht. Wir werden einen anderen Weg finden. Den konventionellen. Es gibt da Vereinigungen und vielleicht reicht auch ein Anruf bei der Auskunft.«
    Ich hatte Bill bei den letzten Worten angeschaut. Er stöhnte und stellte das Glas wieder weg. »Klar, immer ich.«
    »Du bist hier der Hausherr!«
    Er lachte in den Raum hinein. »Aber nur dann, wenn Sheila nicht hier ist. Sonst hat sie…«
    »Sprich nur nicht weiter!«, drohte sie.
    »Ha, das ist der Beweis, John.«
    Ich kannte die kleinen Streitigkeiten zwischen den beiden. Hätte es die nicht mehr gegeben, dann hätte in der Ehe der Conollys einiges nicht gestimmt.
    Bill versuchte es mit der Auskunft. Dass ein Hotel keinen Telefonanschluss besaß, das glaubte keiner von uns. Es war genau der richtige Weg, den Bill eingeschlagen hatte. Er fand die Nummer des Hotels heraus und warf mir den Hörer zu.
    »Mach den Rest, John!«
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte.«
    Bill diktierte mir die Nummer. Es war zwar noch recht spät, aber nicht zu spät für einen Anruf in einem Hotel. Ich musste auch damit rechnen, dass der Anrufbeantworter eingeschaltet war, aber das traf nicht zu.
    Eine weibliche Stimme meldete sich. »Little House Hotel. Was kann ich für Sie tun?«
    Meine Überraschung hatte ich schnell überwunden. »Mein Name ist Freeman. Ich möchte gern ein Zimmer bei…«
    Die Stimme unterbrach mich. »Oh, das tut mir Leid, Mister. Wir sind ausgebucht. Und das über Wochen hinweg.«
    »Schade.«
    »Ja.«
    Ich wollte die Frau noch länger sprechen hören und fragte deshalb: »Da ist wirklich nichts zu machen?«
    »Nein, Sir, da ist wirklich nichts zu machen.«
    »Danke für die Auskunft. Da muss ich mich wohl anders orientieren.«
    »Viel Glück dabei.«
    Ich nickte den Conollys zu. »Ihr habt ja mitgehört. Sie sind ausgebucht über Monate hinweg.«
    »Glaubst du das?«, fragte Bill spöttisch.
    Ich setzte mich wieder hin. »Was ich glaube ist unwichtig. Jedenfalls werden wir dort nicht übernachten können, was ich allerdings nicht als Rückschritt ansehe.«
    »Wir werden trotzdem fahren.«
    »Klar, Bill.«
    Sheila streckte die Beine aus und hob dabei ihre rechte Hand.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass es wirklich ausgebucht ist. Aber nur an bestimmte Menschen vermietet. Da will man möglicherweise einfach nur unter sich bleiben.«
    »Könnte hinkommen«, sagte ich. »Außerdem ist mir noch etwas aufgefallen. Ich habe ja nicht grundlos länger gesprochen. Es ging mir dabei um die Stimme der Frau, mit der ich gesprochen habe. Sie klang mir nicht eben jung. Ich gehe davon aus, dass die Schwestern zu den älteren Menschen zählen und dieses Hotel schon über Jahre hinweg führen, was nur bestimmten Insidern bekannt ist.«
    »Das könnte zutreffen«, sagte Bill.
    »Und wer wohnt dort?«, fragte Sheila. »Habt ihr euch darüber auch schon Gedanken gemacht?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Vielleicht Menschen, die irgendwie so wie diese Manon Lacre sind. Dass das Hotel so etwas wie eine Fluchtburg oder ein Unterschlupf für sie ist.«
    »Möglich.«
    Bill winkte ab. Er streckte sich. »Ich habe keinen Bock mehr, darüber noch lange zu diskutieren, auch wenn der Fall nicht so gelaufen ist, wie wir es uns vorgestellt haben. Lasst uns noch ein Fläschchen köpfen. Die Zeiten sind unruhig genug. Da sollte man die wenige Zeit, die einem bleibt, auskosten.«
    Der Reporter stieß auf keinen Widerspruch. Die neue Flasche hatte er bereits geöffnet und verteilte auch den Wein in die Gläser.
    Wir
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