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1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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wissen wir, mein Guter", erwiderte sie schnurrend, „aber wir haben lückenlose Beweise dafür aufgebaut, daß du der Täter warst, der den Antrieb seinerzeit sabotiert hat. Wenn wir sie vorlegen, kostet dich das den Kopf."
    Han-Doaq atmete schwer. „Was wollt ihr eigentlich von mir?" stammelte er. „Ich wollte euch doch nur helfen."
    „Das eben glauben wir dir nicht", stellte die ehrgeizige Kara-Mau klar. „Du hast etwas anderes vor. Wahrscheinlich wieder ein Verbrechen. Wir werden es verhindern."
    „In der augenblicklichen Situation können wir keine Disziplinlosigkeiten dulden", bemerkte Tarka-Muun. „Wir sind davon überzeugt, daß es sehr bald zu einem folgenschweren Zusammenprall mit den Terranern kommen wird."
    „Wir bereiten uns intensiv darauf vor", ergänzte Kara-Mau. „Wir werden unsere Feinde vernichten."
    „Wir werden sie auslöschen", bekräftigte Tarka-Muun. „Das wäre unser aller Ende", protestierte Han-Doaq. „Es wäre sinnlos, gegen sie zu kämpfen. Wir müssen vielmehr eine Verständigung suchen, damit wir zu einer Aussöhnung kommen."
    „So weit kommt es, daß wir es einem Mann überlassen, das zu beurteilen", schnaubte Kara-Mau.
    Han-Doaq begriff. Es ging nicht nur darum, daß die Espo-Offiziere Angst hatten, überall beobachtet zu werden.
    Er hatte sie auch in ihrem weiblichen Stolz und ihrer Eitelkeit verletzt. Ein Mann durfte eben keine Kontrolle über Paratau-Tropfen haben, und Esperfähigkeiten durfte er schon gar nicht entwickeln. Das waren typisch weibliche Privilegien.
    Han-Doaq wunderte sich, daß sie die Paratau-Tropfen in seiner Zelle noch nicht entdeckt hatten.
    Vielleicht kommen sie gar nicht auf den Gedanken, so was könnte hier sein, dachte er, während er den Krallen Tarka-Muuns auswich. Ihre Aggressionen lassen sie das Wichtigste übersehen.
    Ihm war nun klargeworden, daß er nicht mehr länger von seinen Fähigkeiten erzählen durfte. Er mußte sie geheimhalten, wenn er überleben wollte.
    Sie würden ihm alles verzeihen, nur nicht, daß er ihnen ebenbürtig war.
    Erschrocken blickte er die beiden Frauen an, bis ihm bewußt wurde, daß sie seine Gedanken nicht lesen konnten.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war er nie so kühn gewesen, so etwas auch nur zu denken, und er schränkte sogleich ein, daß er ihnen allerhöchstens hinsichtlich seiner Esperfähigkeiten ebenbürtig war. „Es gibt Kräfte, die für eine Aussöhnung mit den anderen sind", gab Tarka-Muun zu. „Das ist richtig, aber wir werden diese Leute bis zum äußersten bekämpfen. Es sind Irregeleitete, die sich nicht darüber klar sind, daß wir uns selbst aufgeben, wenn wir den Ausgleich suchen. Die Galaktiker werden sich niemals damit abfinden, daß sie den Platz mit uns teilen müssen. Wir dringen in ihr Reich ein, und glaube mir, die animalischen Gesetze gelten auch für den Kosmos. Auch in diesem unendlichen Raum gibt es ein Revierdenken, und wir haben das Revier anderer Völker verletzt. Nicht ein einziges dieser Völker wird sich damit abfinden. Oh, vielleicht verhalten sie sich vorübergehend freundlich zu uns. Möglicherweise bieten sie uns sogar Welten an, auf denen wir uns niederlassen können. Aber das sind nichts als Täuschungsmanöver. Es sind Fallen, in denen man uns fangen will, um uns dann später um so leichter vernichten zu können."
    „Tut mir leid", entgegnete Han-Doaq. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Und ich begreife das auch alles gar nicht. Ich wollte mich nur ein bißchen wichtig machen. Ist denn das so schlimm?"
    Tarka-Muun schlug ihm die Pranke an den Kopf, und ihre rnesserscharfen Krallen fuhren ihm quer über das Gesicht, so daß Blut aus den Wunden schoß.
    Als Tarka zu einem weiteren Schlag ausholte, öffnete sich die Tür, und Teres-Trie kam herein. „Was ist hier los?" herrschte sie die anderen beiden Kartanin an. „Seit wann wird in unseren Gefängnissen gefoltert und geschlagen?"
    „Er hat uns provoziert", behauptete Tarka-Muun kühl. „Er hat zugegeben, daß er zumindest vorübergehend mit den Mächten des >Fernen Nebels< zusammengearbeitet hat. Und er hat die Hohen Frauen beleidigt."
    Han-Doaq war nicht in der Lage, auf diese Beschuldigungen zu antworten. Er kauerte auf der Pritsche und hielt sich die Hände vor das Gesicht. „Ich werde das klären", sagte Teres-Trie drohend. „Und jetzt geht. Laßt den Gefangenen allein."
    Tarka-Muun ging zur Tür, blieb dann aber vor ihr stehen. Zornig blickte sie sie an. „Ich warne dich", zischelte sie. „A1-les
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