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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume
Autoren: Unbekannt
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allem war für sie wichtig und gewichtig genug. Sie lauschten darauf, daß eine Erscheinung antwortete, die sie aufmerksam beobachteten.
    Die Hybride!
    Von ihr erhofften sie sich, daß sie ihnen sagte, wohin sie gehörten.
    Doch da war noch das Problem mit dieser hochbrisanten Masse in den nördlichen Ausläufern von Absantha-Gom, die die Ephemeridenschwärme verrückt werden ließ. Hierin sahen sie eine Gefahr. Dies war ihre gegenwärtige Aufgabe: Forschen, Suchen und... Wer gab die Antwort, wer traf die Entscheidung?
    Doch nicht die lächerlichen Animateure.
    Die Fäden wurden an anderen Orten gezogen, aber das wußten nur sie.
    Und deshalb warteten sie und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Sie kommen, Dobaril!
    Der Nakk drehte seinen Körper mit Hilfe des Antigravs herum und richtete die Sprechsichtmaske erwartungsvoll auf den Eingang des Kommunikationsbereichs. Seine fünfzig Artgenossen hatten sich hinter ihm gruppiert. Sie hielten ein paar Körperlängen Abstand, aber darauf kam es nicht an. Psionisch empfand er es so, als stünden sie dicht hinter ihm und um ihn herum. Sie stärkten ihn und machten eine psionische Abwehrstellung unnötig. Sie waren mit ihm ein Gedanke und ein Wort.
    Jetzt sind sie vor dem Eingang! Fünfzig Impulse waren es, die gleichzeitig in seinem Bewußtsein zu einem deutlichen Bild erwuchsen. Laßt sie herein!
    Der Kommunikationsbereich stellte eine verkleinerte Ausgabe der gesamten Teleport-Station dar. Er wurde von Säulen begrenzt, und außen an ihnen befand sich die Wandung, die den Bereich gegenüber der übrigen Station abgrenzte.
    Erwartungsvoll richteten die Nakken ihre Sprechsichtmasken auf die sechs Gestalten.
    Das Bild, das ihnen die Masken lieferten, stimmte nicht mit dem überein, das sie sich psionisch machten.
    Drohl, der Elfahder, ging voran, die fünf Animateure folgten ihm.
    Das erweckte den Eindruck, als sei Drohl die dominierende Persönlichkeit.
    Die Nakken wußten, daß der Eindruck täuschte. Drohl war nur ein Strohmann, jemand, der von anderen vorgeschoben wurde, die selbst ein wenig im Hintergrund blieben.
    Alle einundfünfzig Nakken empfanden es so. Gierig sogen die Helfer Dobarils seine Gedanken auf.
    Sie sind sich nicht sicher, ob sie tatsächlich Erfolg haben werden. Im Grund ihrer Seele sind sie feige! „Willkommen in unserem Heim!" beendete Dobaril die unheilvolle Stille. „Ich sehe dich gut, Drohl. Aber ich kenne die Namen der fünf Animateure nicht. Willst du sie mir nicht vorstellen?"
    Es kostete den Nakken Überwindung, auf solche Dinge einzugehen.
    In seinem Volk gab es keine namentliche Vorstellung und kein Kennenlernen in diesem vordergründigen Sinn. Ein Neugeborenes wurde dem Volk vorgestellt, indem es das Licht der Welt erblickte. Aber selbst das war lediglich eine Übertragung nakkischer Verhältnisse auf die Gepflogenheiten der Völker ESTARTUS. „Ihre Namen tun nichts zur Sache, Dobaril", erklärte der Elfahder. „Und zudem wünschen wir eine Unterredung mit dir allein. Es war nicht beabsichtigt, daß alle deine untergebenen Artgenossen an dem Gespräch teilnehmen!"
    Wie dumm sie sind! dachte Dobaril. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob meine Artgenossen die Unterredung hier verfolgen oder anderswo. Warum versteht ihr das nicht, daß es in meinem Volk keine geistige Anonymität gibt? „Gehen wir!" erklärte der Elfahder und wandte sich um. „Die Koordinaten des Treffpunkts sind in euren Teleport eingegeben worden!"
    Dobaril orientierte sich kurz. Dann löste sich seine Gestalt von den anderen Nakken und bewegte sich auf den Eingang zu. Auf halbem Weg verschwand sie.
    Der Nakk materialisierte in einer Halle, die in der Peripherie der Station lag. Er registrierte übergangslos, daß hier Abschirmvorrichtungen installiert worden waren. Er quittierte es mit gedanklichem Unverständnis. Er war der Herr der Station, und der Elfahder hatte ihn um Erlaubnis zu fragen.
    Dobaril ging darüber hinweg. Die sich aufbauenden Schirmfelder wurden dem Volk der Nakken nicht gerecht. Sie konnten die Verbindung zwischen ihm und seinen Artgenossen in der Station nicht unterbinden.
    Drohl ergriff das Wort. Er sprach für sich, aber seine Worte waren ihm eingegeben worden. Dobaril spürte diesen feinen psychischen Unterschied sehr wohl, doch er äußerte sich nicht dazu. Drohl berichtete vom Ende Pelyfors und von Ijarkors Schicksal und davon, daß alle Krieger am Ende ihrer Herrschaft angelangt waren. „Es ist alles einfach", erklärte der Elfahder,
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