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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume
Autoren: Unbekannt
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einfach nachgeben, und es zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt in Richtung seines Ursprungs. Er wollte nicht nach Terra, aber wenigstens in jenen galaktischen Bereich, in dem er Menschen antreffen würde.
    Ellert begann zu kämpfen. Er be'herrschte seine Fähigkeit der räumlichen Reise wie nie zuvor, und dennoch bereitete es ihm unsägliche Schwierigkeiten, jenen Weg zu finden und jene Spur, die ihn an das Ziel brachte. Er besaß kein Zeitgefühl im körperlichen Sinn, er konnte nicht sagen, ob er bei seinem Bemühen Wochen oder Jahre verlor. Er hoffte nur, und seine Hoffnung staute sich zu einer riesigen Mauer auf, die irgendwann abrupt in sich zusammenstürzen mußte.
    Und Ernst Ellert hoffte, daß er sich dann an seinem Ziel fand und daß es positive Dinge waren, die ihn erwarteten.
    Irgendwann entdeckte er den Cluster aus zwölf Galaxien. „Virgo-Haufen!" durchzuckte es ihn. Ellert erkannte das wabernde Netz vor sich. Es befand sich überall in dem Nichts, das er körperlos durcheilte. Mit einern Körper und im Normalraum hätte er es nicht wahrgenommen, aber sein Bewußtsein erkannte die wabernden Linien und prägte sie seinem Geist in einer Weise ein, daß er sofort wußte, worum es sich handelte.
    Sein Bewußtsein „sah" die grünen Stränge des Psionischen Netzes.
    Wie ein Besessener stürzte sich Ellert auf sie los. Er kannte sie, er hatte sich in ihnen bewegt, als die ZUGVO-GEL ihn in die Ferne nach EDEN II entführt hatte. Er verlangsamte mit Geisteskraft seine relative Bewegung und hielt dicht vor den ersten Strängen an. Sie glitzerten verlockend, und er fädelte sich in das Psionische Netz ein und ließ all das auf sich wirken, worauf er die ganze Zeit hatte verzichten müssen. „Ich komme!" dachte er, wohl wissend, daß die Chance gering war, daß sich ein telepathisch veranlagter Bekannter in seiner Nähe befand.
    Es würde nicht der erste Kontakt sein. Es war noch nicht lange her, daß er mentalen Kontakt zu Gucky gehabt hatte, bei dem er ihm mitteilte, daß er sich seines Virenkörpers entledigt hatte und sich fern von seinen Freunden befand.
    Jetzt lauschte er auf bekannte Impulse, glitt die psionischen Linien entlang und passierte etliche Knotenpunkte.
    Und dann stand sein Bewußtsein plötzlich still. Es war, als würde es zurückgerissen oder pralle gegen eine unsichtbare Mauer.
    Der Kontakt war da.
    Er vernahm bekannte Gedanken oder den Hauch, den diese Gedanken hinterlassen hatten. „Gucky!" schrien Ellerts Gedanken. „Gucky! Hier bin ich. Ich komme. Kannst du mich erkennen?"
    Noch erhielt er keine Antwort, noch war man auf sein Erscheinen nicht aufmerksam geworden.
    Er konzentrierte sich und bewegte sich weiter. Weitere Gedankenimpulse lagen auf seinem Weg, sie waren ihm vertraut, ohne daß er sie einordnen konnte. Er spürte sie, als seien sie in seiner unmittelbaren Nähe, und doch waren sie noch weit entfernt. „Ellert kommt!" dachte er mit höchster Intensität, zu der sein Bewußtsein in der Lage war. Er machte jetzt die Galaxis aus, in deren Richtung die psionischen „Fußstapfen" am deutlichsten wurden. Sie war Teil einer Doppelgalaxis, eines ineinander verschlungenen Systems. Die beiden Galaxien durchdrangen einander.
    Ellert sah deutlich sein Ziel vor Augen. Er wollte in die Nähe der Überlappungszone kommen und sich dort umsehen. Er schaffte es auch tatsächlich, und er hielt bereits nach einer Möglichkeit Ausschau, das Psionische Netz an einem günstigen Ort zu verlassen. „Ich sage euch, ich habe den Ort der Erfüllung ausfindig gemacht. Ich werde bald dorthin zurückkehren.
    Dann werde ich wieder der Ernst Ellert sein, der ich einmal war!"
    Er entdeckte das Flirren in seinem Bewußtsein. Es kam aus dem Psionischen Netz, und Ellert erschrak.
    Er wußte um die Gefahren, die einem reinen Bewußtsein von den Erscheinungsformen psionischer Phänomene drohten. Sie reichten bis zur Zerstörung des Bewußtseins.
    Er wollte ausweichen, aber unglücklicherweise befand er sich auf einer ziemlich langen Feldlinie. Es gab keine Abzweigung und keine Ausweichmöglichkeit. Also konzentrierte er sich und setzte seine ganze psionische Energie in den Versuch, das Psinetz zu verlassen.
    Er schaffte es nicht, und aus diesem Grund stufte er das Flirren als Gefahr ein. Er erkannte es als Ansammlung gefährlicher Pseudo-Psiqs, psionischer Informationsquanten, die sich aus einem ihm nicht bekannten Grund an einer der Feldlinien angesammelt hatten.
    Sie stürzten sich auf ihn, und ehe er auch
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