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134 - Die Spinne und die Hexe

134 - Die Spinne und die Hexe

Titel: 134 - Die Spinne und die Hexe
Autoren: A.F.Morland
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und sich mit ihr zu Mr. Silver zu begeben, damit sie ihm half, seine magischen Fähigkeiten wiederzuerlangen.
    Aber er machte sich etwas vor, wenn er sich einredete, damit nicht gleichzeitig Stellung gegen die Hölle bezogen zu haben, denn wenn er dazu beitrug, daß Mr. Silver wiedererstarkte, verhalf er dem erbittersten Feind der Hölle zu neuen Kräften, und das würde ihm die schwarze Macht schwer ankreiden.
    Erstmals würde sein Name auf der Liste der Höllenfeinde erscheinen. Die Folgen waren noch nicht abzusehen. Es war so, als hätte Metal einen winzigen Stein ins Wasser geworfen. Das zog nun seine Kreise, war von ihm weder aufzuhalten noch rückgängig zu machen.
    Eine unsichtbare Mechanik würde ihn in Zugzwang bringen. Ehe er sich versah, würde er ganz auf derselben Seite stehen wie Mr. Silver, dessen Erbanlagen immer stärker bei ihm durchschlugen.
    Cuca war nicht nur eine gefährliche Giftmischerin, sie kannte auch viele geheime Rezepte, nach denen sich ein Trank von heilender oder kräftigender Wirkung brauen ließ.
    Metal rechnet damit, daß Cuca ihr Wissen nicht so ohne weiteres preisgeben würde. Sie liebte Mr. Silver zwar, aber sie hatte nicht den Mut, etwas zu tun, was Asmodis mißfiel.
    Sie war fortgegangen, als sie glaubte, Mr. Silver würde nicht mehr leben. Sie hatte Metal zu überreden versucht, mitzukommen, doch er war in London geblieben, überzeugt, daß sein Vater eines Tages zurückkehren würde.
    Und er hatte recht behalten. Mr. Silver war zurückgekommen, doch davon wußte Guca nichts. Sie glaubte, er wäre tot. Wenn sie erfuhr, daß er lebte, würde sie sich zwar freuen, aber ob sie ihm helfen würde, war fraglich.
    Vielleicht würde sie irgendeine Bedingung daran knüpfen, das hätte ihr ähnlich gesehen. Oder sie sagte glattweg nein, weil sie Angst vor Asmodis’ strafendem Arm hatte.
    In diesem Fall würde Metal seine Mutter zwingen müssen. Was er in Angriff nahm, führte er auch zu Ende. Lange Zeit hatte er es nicht wahrhaben wollen, daß er seinem Vater in vielen Dingen sehr ähnlich war.
    Doch wenn er Cuca mit nach London nehmen wollte, mußte er sie erst einmal finden. Er hatte sich das leichter vorgestellt, als es tatsächlich war.
    Ein gefährliches Gebiet lag hinter ihm. Seelenfresser hausten dort, und sie waren auch auf seine Dämonenseele scharf gewesen, aber es war ihm gelungen, sie auszutricksen und abzuhängen.
    Ein spöttisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Bestimmt suchten sie ihn immer noch, aber an einem Ort, wo er nicht war. All ihr Tun zielte nur darauf ab, ihrer Gefräßigkeit gerecht zu werden.
    Doch nach den Seelenfressern hatte sich jemand anders an Metals Fersen geheftet. Ein beinahe unsichtbarer Feind. Ein teuflischer Jäger vielleicht.
    In der Hölle konnte sich niemand sicher fühlen, nicht einmal ein Dämon.
    Es gab mannigfaltige Gefahren, die eine natürliche Auslese trafen, so daß nur die Besten überlebten. Der Rest blieb auf der Strecke - kranke, schwache Wesen, feige Kreaturen… Ihr Leben war oft nur von kurzer Dauer. Andere, stärkere nahmen ihren Platz ein. Auch in der Hölle währte nichts ewig. Was der schwarzen Macht nicht mehr nützte, wurde abgestoßen, mußte Besserem Platz machen.
    Wer ihm folgte, wußte Metal nicht. Ihm war lediglich aufgefallen, daß er jemanden hinter sich hatte, und das behagte ihm nicht, deshalb hatte er sich entschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.
    Der Silberdämon befand sich in einem Wald, wie es ihn auf der Erde nicht gab. Die Bäume ragten wie riesige schwarze Knochenhände, deren Finger gespreizt waren, aus dem Boden.
    Sie waren blattlos, und Schlingpflanzen hingen wie verschieden dicke Fäden an ihnen herab. Diese Pflanzen wann warm, und als Metal eine davon abriß, blutete sie.
    Der Silberdämon formte daraus eine Schlinge, die er magisch präparierte und auf den Boden legte. Er warf das Ende des »Seils« über einen dicken Fingerast und versteckte sich hinter dem Baum.
    Zweimal schlug er sich die Pflanze um das Handgelenk, dann wartete er geduldig. Der Verfolger würde seiner Spur folgen und bald hier eintreffen.
    Metal war gespannt, wer ihm in die Falle gehen würde. Die Gefährlichkeit und Kampfstärke des Feindes war ihm noch unbekannt, doch bestimmt nicht mehr lange.
    Der junge Silberdämon vernahm das Tappen von Schritten. Jemand keuchte, von diesen Skeletthandbäumen verdeckt. Metal schien die Ruhe in Person zu sein.
    Er war innerlich angespannt, aber das sah man ihm nicht an. Kein Muskel
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