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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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Statthalter wünscht dich zu sehen."
    Kor tat einen Schritt. Das Lichtfeld blieb bei ihm. Er sah, daß er sich auf einem glatten, steinernen Boden bewegte, in dessen Oberfläche ein großflächiges Muster eingearbeitet war. Das Muster konnte er nicht erkennen, denn außerhalb des Lichtkreises, dessen Durchmesser nur zwei Meter betrug, war die Finsternis vollkommen.
    Kor schritt weiter. Ein merkwürdiges Gefühl hatte sich seiner bemächtigt. Der Name, der ihm von Scharrolk gegeben worden war, war ihm zuwider. Aber sein Wille war wie gelähmt. Als die Stimme ihm befahl vorzutreten, hatte er gehorcht. Mit derselben Bereitwilligkeit ertrug er es, als Ijarkor angesprochen zu werden.
    . Ein merkwürdiger Geruch hing in der Luft. Und wenn er sein Gehör anstrengte, hörte er ein feines Zischen, das aus der Höhe zu kommen schien. Er wußte nicht, wie groß der Raum war, in dem er sich befand, aber er war nahezu sicher, daß in die Atmosphäre ein Gas eingesprüht wurde und daß dieses Gas zur Lähmung seines Willens führte.
    Er machte diese Beobachtungen in der Art eines Unbeteiligten. Es kümmerte ihn nicht, was in seinem Bewußtsein vorging: ob die Gedanken, die er dachte, seine eigenen waren oder solche, die das leise zischende Gas produzierte. Sogar der Name, den Scharrolk ihm gegeben hatte, kam ihm mit einemmal nicht mehr so unpassend vor. Er empfand Gleichgültigkeit sich selbst gegenüber, und während er weiterschritt, verwandelte sich die Gleichgültigkeit in Selbstsicherheit.
    „Bleib stehen, Ijarkor", dröhnte die Stimme aus der Höhe.
    Er gehorchte. Die Stimme begann von neuem: „Dies ist Ijarkor, der Auserwählte der Statthalter", verkündete sie. „Hat der Rat der Statthalter Gelegenheit gehabt, sich eine Meinung über den Auserwählten zu bilden?"
    „Im Namen ESTARTUS: Das hat er", antwortete eine zweite Stimme.
    ESTARTU! Da war der Name wieder, den die Blüten geflüstert hatten.
    „Wie ist die Meinung des Rates der Statthalter über Ijarkor, den Auserwählten?" fragte die erste Stimme.
    „Im Namen ESTARTUS: Er ist geeignet", antwortete die zweite.
    „Ich frage den Rat der Statthalter: Gibt die mächtige ESTARTU deren Geist wir einatmen, ihre Zustimmung zu unserer Wahl?"
    Diesmal erfolgte keine Antwort. Nach einer kurzen Pause fuhr die erste Stimme fort: „Ihr spürt es alle: ESTARTU billigt den Entschluß des Rates."
    Ijarkor wußte nicht, wie ihm geschah. Eine neue Zuversicht beseelte ihn. Eine unbändige Kraft wallte die Nervenbahnen seines Körpers entlang. Den kämpfenden Starken hatten sie ihn genannt. Bei allen Göttern des Weltalls, das war er! Er war stark, und er war bereit zu kämpfen.
    „Nach dem Willen des Rates der Statthalter", rief die erste Stimme: „Welcher Wirkungsbereich soll Ijarkor, dem Auserwählten, übertragen werden?"
    „Im Namen ESTARTUS: Der Rat überträgt ihm die Galaxis, die Siom Som genannt wird.
    Er soll sie beherrschen. Er soll sich ihre Völker untertan machen und sie im Glauben des Dritten Weges unterrichten, wie ihn die mächtige ESTARTU uns gelehrt hat."
    „Das soll er tun", bekräftigte die erste Stimme, „im Sinn des immerwährenden Kampfes.
    Denn das ist der Dritte Weg, den die Mächtige uns gelehrt hat: der Permanente Konflikt."
    „Im Namen ESTARTUS", sagte die zweite Stimme.
    Da wurde es hell über Ijarkor. Eine riesige Kuppel erstrahlte in weißem Licht. Er stand im Zentrum einer mächtigen, kreisrunden Halle, und an den Wänden entlang zogen sich terrassenförmig breite Stufen wie die Ränge eines Amphitheaters, und auf den Rängen standen dichtgedrängt kleinwüchsige Wesen in feuerroten Roben: die Singuva. Es mußten ihrer Tausende sein.
    Die Singuva hatten die Arme erhoben, und bevor Ijarkor Zeit hatte, sich von der Überraschung zu erholen, begannen sie zujubeln: „Ijarkor ... Herrscher von Siom Som ... Ewiger Krieger ..."
     
    2.
     
    Er öffnete die Augen. Das leise Zischen des Gebläses war verstummt, aber der Geruch von Kodexgas hing noch in der Luft. Auf ihrem Podest stand die Statue des Attar Panish Panisha, und die großen Augen Oogh at Tarkans schienen den Ewigen Krieger spöttisch zu mustern.
    Ijarkor lag noch eine Zeitlang still. Er erinnerte sich an vergangene Stunden, die er im Dashid zugebracht hatte. Er erinnerte sich, wie ESTARTUS Atem ihn mit frischer Kraft und neuer Zuversicht erfüllt hatte. Von alledem spürte er jetzt nichts.
    Die Droge wirkte nicht mehr auf ihn. Daß es eine Droge war, die dem Süchtigen den Eindruck
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