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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung
Autoren: Jason Dark
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Gesicht des Mannes bekam er nicht mehr mit.
    Sein Ziel war wieder das Kühlhaus. Pierre Sestre schritt normal.
    Er schob die Sackkarre vor sich her, deren Ladung jetzt leichter war.
    Äußerlich war ihm nichts anzusehen, aber in seinem Innern sah es anders aus. Da hörte er plötzlieh die Stimme, und jedes Wort hallte in seinem Kopf wider, obwohl es nicht gesprochen worden war.
    »Wie klappt es?«
    Sestre schob die Karre weiter. Die Antwort gab er ebenfalls im Geiste. Dabei bewegte sich auch jetzt nichts in seinem Gesicht. Es konnte ihm keiner ansehen, mit wem er in Verbindung stand oder dass überhaupt die Normalität verschwunden war.
    »Es ist alles in Ordnung.«
    »Sehr gut.«
    Sestre ging weiter. Sekunden später hatte er die Tür des Kühlhauses erreicht. Nach seinem Verlassen war sie wieder geschlossen worden. Es sollte nicht zu viel Energie verloren gehen.
    »Gehst du rein?«
    »Ja.«
    »Dann tu alles. Und schließe die Tür nicht.«
    »Gut.«
    »Die Explosion soll sich ausbreiten. Das Kloster muss getroffen werden. Wir müssen eine so große Wirkung wie möglich erreichen. Hast du alles verstanden?«
    »Das habe ich.«
    »Wie geht es weiter?«
    Der Kaufmann öffnete die Tür. »Ich werde wieder fahren. Die Bezahlung erfolgt später.«
    »Heute nicht. Heute gehst du in das Kloster und wartest auf meine Anweisungen. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    Es brauchte nicht mehr gesagt zu werden. Es gab auch keinen Widerstand bei dem Kaufmann. Saladin hatte ihn voll im Griff. Pierre Sestre konnte nichts tun, ohne dass Saladin es nicht kontrollierte. Es war eine regelrechte Klammer, die unsichtbar den Körper des Mannes innen und außen erfasst hatte.
    Er ging seiner Arbeit nach. Das Gemüse wurde verstaut. Die Kisten passten in die entsprechenden Fächer hinein. Obst brauchten die Templer nicht. Das würden sie sich frisch besorgen.
    Sestre arbeitete wie immer. Es vergingen knapp zwei Minuten, dann war er zufrieden. Er warf einen letzten Blick in die Runde, fasste die Sackkarre an und schob sie auf den Ausgang zu. Er war froh, den kalten Raum verlassen zu können. Normalerweise hätte er sich jetzt auf sein Zuhause gefreut. An diesem Tag kam ihm der Gedanke nicht. Er war vom Gehirn her leer. Man konnte es auch als fremdbestimmt bezeichnen, und so konnte er mehr mit einer Marionette verglichen werden oder mit einem Menschen, der seine innere Souveränität verloren hatte.
    Als die Tür wieder hinter ihm zugeschwappt war, hätte er jetzt zum Ausgang gehen müssen. Nur nicht allein. Wie immer wurde er von dem Templer, der ihm die Tür geöffnet hatte, begleitet. Auch jetzt wartete der Mann auf ihn.
    Er lächelte. »Ist alles in Ordnung, Pierre Sestre?«
    »Das ist es.«
    »Dann bis zum nächsten Mal.«
    »Nein!« Der plötzliche Befehl von außerhalb bohrte sich im Hirn des Kaufmannes fest. Saladin hatte perfekt reagiert.
    Unbeabsichtigt blieb der Kaufmann stehen. Er war für einen Moment durcheinander. Das merkte auch der Templer. Ihm fiel sogar Sestres leichtes Schwanken auf.
    »Geht es dir nicht gut!«
    »Weiß nicht…«
    »Schlag ihn nieder! Ich spüre, da ist noch jemand. Dein Weg muss frei sein!«
    Pierre hatte den Befehl verstanden. Wäre er in normaler Verfassung gewesen, dann hätte er den Befehl ignoriert. Aber das war er nicht. Er stand voll und ganz unter dem Einfluss des anderen, und deshalb würde er den Befehl befolgen.
    Niederschlagen! Aber womit? Er besaß keine Waffe. Es blieben ihm nur die Fäuste.
    Der Mann mit der Narbe schüttelte den Kopf. »He, Pierre, was ist mit dir?«
    Sestre schaute den Templer an. Blicke können manchmal auf eine bestimmte Art und Weise reden. Das spürte der Mann in der Kutte, und sein Erstaunen verwandelte sich in Misstrauen, weil sich das Verhalten des Kaufmanns nicht änderte.
    »Sag was!«
    Sestre handelte. Einen zweiten Befehl brauchte er nicht zu bekommen. Er wusste auch so, was er zu tun hatte. Die rechte Hand hatte er zur Faust geballt. Dass er etwas vorhatte, würde der Templer kaum merken. Ansatzlos musste es geschehen.
    Er ging einen Schritt auf den Mann mit der Narbe zu. Er wusste auch, dass hier keine Kamera installiert war. Niemand würde sehen können, was passierte.
    Von unten her fegte sein Arm in die Höhe. Er hatte ausgeholt und auf das Kinn des Mannes gezielt. Er traf genau. Es war wie der berühmte Blitz. Der Templer musste das Gefühl haben, sein Kopf würde gesprengt. Er taumelte zurück. Er wirkte plötzlich wie jemand, der alle Kraft verloren hatte.
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