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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste
Autoren: Jason Dark
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Oder war er jemand, der Kreuze überhaupt ignorierte?
    Eine Antwort fand ich nicht. Deshalb musste ich mir auch keine Gedanken darüber machen. Mir war zudem klar, dass ich hier nicht ewig liegen würde. Irgendwann würde jemand erscheinen und sich um mich kümmern. Es musste einfach dieser Hypnotiseur sein. Bisher hatte ich ihn noch nicht gesehen und war entsprechend gespannt auf ihn.
    Meine Gedanken und Überlegungen hatten mich von den wahren Dingen abgelenkt. So waren auch die Schmerzen und der Druck in meinem Kopf unterdrückt worden, aber jetzt spürte ich das Hämmern wieder. Am Nacken fing es an und zog sich hoch bis in meine Stirn hinein und auch unter die Schädeldecke.
    Wenn es denn so blieb, würde ich leicht behindert einem Feind gegenüber stehen, der alle Vorteile auf seiner Seite wusste. Wenn er tatsachlich mit dem Schwarzen Tod zusammenarbeitete, hatte ich nichts zu lachen. Der würde mich mit seiner verdammten Sense aufspießen wie das Metall ein Stück Schaschlikfleisch.
    Der erste Versuch klappte noch nicht. Ich kam nicht normal hoch, weil mich einfach ein zu starker Schwindel erwischte. So blieb ich wieder liegen und wartete auf bessere Zeiten.
    Tief und ruhig atmen!
    Das war für mich die Hauptsache. Nur nicht wieder in den Zustand der Bewusstlosigkeit fallen, denn dann konnte ich wirklich einpacken. Schweiß brach mir aus und blieb dann kalt auf meiner Haut kleben.
    Ich merkte leider sehr deutlich, dass ich kein Superman war, sondern ein normaler Mensch mit vielen Schwächen, die ich reduzieren musste. Leider besaß ich nicht die Gabe meines Freundes Suko, der es allein durch die Kraft seines Willens schaffte, sich zu erholen, wobei er sich manchmal sogar in Trance versetzte.
    Ich aber hing hier zwischen Baum und Borke, verfluchte mein Schicksal und startete einen zweiten Versuch, da ich nicht länger auf dein harten Boden liegen bleiben wollte.
    Diesmal ging ich etwas vorsichtiger zu Werke. Ich drückte mich langsam hoch, der Schwindel kehrte zurück, war jedoch weniger stark. Deshalb gelang es mir auch, mich aufrecht hinzusetzen.
    Ein erster Erfolg.
    Tief atmen, ruhig bleiben, sich erholen, dann weitermachen. Das Letzte kam für mich zunächst nicht in Frage. Mich aufzurichten, dazu fehlte mir der Mut und so wartete ich erst mal ab, wie es denn weiterging mit mir. Ich dachte auch an die praktischen Dinge.
    Wenn ich unterwegs war, trug ich immer die kleine, aber lichtstarke Leuchte bei mir. Sie steckte in meiner linken Seitentasche und hatte sich dort etwas in dem Futter verfangen.
    Ich dröselte sie los und war froh, es geschafft zu haben. Nachdem ich die Lampe in die rechte Hand gewechselt hatte, schaltete ich sie ein und ließ den Strahl langsam wandern.
    Ich hatte mir schon gedacht, dass der Lichtstrahl nur über nackte Wände gleiten würde. Wände, die aus glattem Beton bestanden und dem Boden dabei in nichts nachstanden.
    Räume wie diesen gab es eigentlich nur unter der Erde. Besser gesagt, in einem Keller.
    Das erschreckte mich nicht mal. Ich hätte es mir auch denken können, dass man mich in eine solche Gegend geschleppt hatte, um sicher zu sein, dass ich nicht floh.
    Im Sitzen drehte ich mich, weil ich nach einem Aus- oder Eingang suchte. Dass dieser aus einer Stahltür an der breiten Wandseite bestand, überraschte mich ebenfalls nicht. Wenn ich durch sie nach draußen wollte, musste ich mindestens die Kräfte eines Herkules haben, wenn nicht noch stärkere.
    Was blieb mir übrig?
    Nichts tun. Abwarten. Aber nicht resignieren. Irgendwann würde sich schon jemand um mich kümmern.
    In diesem modernen Verlies gab es keinen einzigen Einrichtungsgegenstand, weder einen Stuhl, einen Hocker, noch einen Tisch. Da gab es nur mich und den kalten Beton.
    Die letzten Aktionen hatten mich von meinen körperlichen Problemen abgelenkt. Ich nahm mir vor, nicht mehr länger auf dem kalten Boden hocken zu bleiben.
    Ich wollte endlich aufstehen!
    Das war leichter gedacht als getan. Ich drehte mich zur Seite. Die Lampe hatte ich verschwinden lassen. Im Dunklen kam ich auch zurecht, aber man ließ mich nicht. Ich hatte noch nicht den Versuch unternommen, mich vom Boden abzustützen, als ich die Geräusche an der Eisentür hörte. Ich entdeckte auch den schmalen Lichtstreifen, der unter der Türritze herfiel und als hellerer Gruß in mein Verlies drang.
    Jetzt baute sich Spannung auf.
    Ich blieb auf dem Boden sitzen und richtete meinen Blick dorthin, wo sich die Tür befand.
    Etwas kratzte von außen
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