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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle
Autoren: Larry Brent
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das Interesse der
Nachbarschaft geweckt zu haben.
    Iwan Kunaritschew erklomm vorsichtig und
geduckt das Land und erreichte einen Mauervorsprung, hinter dem er sich niederließ
und von wo aus er seine nähere Umgebung überblicken konnte.
    Mechanisch tastete der PSA-Agent nach dem
Etui in seiner Brusttasche. Er klappte es auf, drückte den Deckel aber gleich
mit einem leisen Fluch zwischen den Zähnen wieder zu.
    Seine geliebten Selbstgedrehten waren völlig
durchnäßt und nicht brauchbar.
    Er rieb die Hände aneinander, ihn fröstelte.
Er war völlig durchnäßt, und die kalte Luft blies durch bis auf die Haut.
    Da hellte sich sein Gesicht auf, als er die
Taschenflasche in seinem Jackett fühlte.
    Er entkorkte sie und roch daran.
    »Ein Tropfen Paprikaschnaps in diesem Moment
ist genau das richtige, um das Blut wieder auf Temperatur zu bringen«, murmelte
er vor sich hin. Er nahm einen kräftigen Schluck, einen zweiten und atmete tief
durch. »So kann man es aushalten. Wer viel frische Früchte zu sich nimmt, der
übersteht auch ein solch kaltes Bad .«
    Und es hieß für ihn, einige Stunden lang
auszuharren. Er wollte die Dunkelheit abwarten, um sich dann diesen
rätselhaften »Roten Club« mit dem obskuren Tempel noch mal vorzunehmen.
     
    *
     
    »Wie weit sind wir noch von der Mühle
entfernt ?« fragte Larry Brent in diesem Moment
Kommissar Laasen.
    »Etwa sieben Kilometer. Wir sind bald da .«
    Durch den Regen nahmen sie im Vorbeifahren
die im trüben Tageslicht liegende Diskothek >Super Jet< wahr, die um
diese Zeit nicht in Betrieb war. Alle Lichter waren erloschen, das Haus machte
einen leeren und verlassenen Eindruck.
    »Es ist wohl tagsüber nicht bewohnt«,
erwähnte Larry Brent beiläufig, während sie schon daran vorbei waren.
    »Bewohnt schon. Aber die Bewohner arbeiten
nachts und schlafen tagsüber. Das ist ihr Geschäft. Wenn wir anfangen Kaffee zu
trinken, nehmen sie wahrscheinlich gerade ihr Frühstück ein. Das Haus gehört
den Gebrüdern Will und Hartog Hoog .«
    Rund einen Kilometer von der Diskothek entfernt
kam es zu jener Episode, die für Larry Brent und Lars Laasen eine Wende im
heutigen Tagesablauf darstellen sollte.
    Sie begegneten dem einsamen Radfahrer, der
sich durch Wind und Regen quälte und heftig winkte, als ihr Wagen auf ihn
zufuhr.
    Der Kommissar blieb stehen, der junge Mann
stieg vom Rad und taumelte mehr auf das haltende Polizeifahrzeug zu, als daß er
ging.
    »Ich brauche Hilfe. Ich bin auf dem Weg nach
Amsterdam. Aber ich komme kaum vom Fleck«, brachte Hans Clausen abgehackt
hervor. »Auf dem Weg hierher haben mein Freund und ich die Leiche eines jungen
Mädchens gefunden .«
    Laasen zuckte zusammen. »Wo ?« fragte er sofort.
    Der junge Deutsche beschrieb in etwa die
Entfernung und die Stelle, wo es gewesen war, und wies darauf hin, daß seit dem
Betreten der Mühle sein Freund Gerd Berger wie vom Erdboden verschluckt war.
    »Kommen Sie«, handelte Laasen. »Ihr Weg nach
Amsterdam hat sich erübrigt. Ich bin von der Polizei .«
    »Sie sind .. .«
    Laasen hielt dem verdutzten Deutschen seine
Marke unter die Nase.
    Larry bugsierte den jungen Mann auf den
Rücksitz und verstaute das Rad so gut es ging im Kofferraum des Fahrzeugs. Es
guckte zur Hälfte heraus. Der Kofferraumdeckel ließ sich nicht ganz schließen,
doch dies behinderte die Weiterfahrt nicht.
    Kommissar Laasen hielt nicht an der Mühle an,
sondern fuhr einige hundert Meter weiter zu der angegebenen Stelle, wo die
Leiche liegen sollte. Sie lag noch genau da, wo Berger und Clausen sie hatten
liegen lassen.
    Die völlig entkleidete Leiche war von einer
schmutzig-braunen Schicht der aufgeweichten Erde halb bedeckt.
    Die Tote war Anja Radsuum. Die Todesursache
schien sich eindeutig auf den ersten Blick feststellen zu lassen. Man hatte sie
stranguliert.
    Die Maschinerie von Lars Laasens Abteilung
begann zu laufen.
    Über das im Wagen eingebaute Funkgerät setzte
er seine Dienststelle in Amsterdam von den Ereignissen in Kenntnis. Er forderte
seine Mannschaft an, die sich mit der Spurensicherung befassen sollte.
    Ein Streifenwagen näherte sich aus Richtung
Monnikendam schon zehn Minuten später, und Laasen, dem die Zeit auf den Nägeln
brannte, wies die beiden uniformierten Beamten in die Ereignisse ein, bat sie
an Ort und Stelle bei der zugedeckten Leiche zu bleiben, bis seine Mannschaft
aus Amsterdam eintraf.
    Zusammen mit Hans Clausen und Larry Brent
ging es nun zur Mühle.
    Der Kommissar hielt in unmittelbarer Nähe
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