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1329 - Der Raub der Hybride

Titel: 1329 - Der Raub der Hybride
Autoren: Unbekannt
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raus."
    Er schien Alaska direkt in die Augen zu blicken.
    „Kannst du mich ein wenig verstehen, Alaska? Ich hoffe es, und ich glaube auch, daß du es ganz gut überstehen wirst, wenn du eine Weile von mir Ruhe hast. Ja, ich hätte dich in der Ruhenische treffen können, aber dann hätte ich bestimmt nicht den Mut gefunden, dir das zu sagen. Es gibt so viel, was ich tun könnte - ich muß etwas machen, Alaska!"
    „Hoffentlich keine Dummheit", murmelte Alaska.
    „Ich weiß nicht, ob du über die neuesten Ereignisse informiert bist, bezweifle es aber, weil dein Bordsyntron keinerlei Daten darüber gespeichert hat", sagte Testare. „Die Befreiung von Roi Danton und Ronald Tekener hat einiges ins Rollen gebracht, man könnte sagen, sie hat eine Lawine von Folgeereignissen ausgelöst. Es wird sich demnächst einiges in Siom Som tun... Denke bitte daran, den Frauen von Roi und Ron zu helfen. Irmina Kotschistowa brennt darauf, sie von der pflanzlichen Komponente zu trennen. Aber ich habe meine Zweifel, ob so eine Hilfeleistung nicht zu voreilig wäre. Man darf nicht vergessen, daß die Jennifer-Demeter-Hybride Teil der Hermaphroditischen Präkognostiker der ESTARTU war, beziehungsweise, daß sie trotz der Trennung noch immer präkognostische Fähigkeiten besitzen muß. Auf Sabhal hat man meine Überlegungen positiv aufgenommen. Allerdings weiß ich nicht, wie die Betroffenen selbst dazu stehen. Roi und Ron würden es wohl lieber sehen, wenn man ihre Frauen schnellstens von ihrem Hybridendasein erlöst. Aber ... rede du mal mit der Hybride selbst. Ich meine nämlich, daß sie nicht nur die Zukunft präkognostizieren könnte, sondern auch allerhand über die Vergangenheit wissen müßte.
    Dieses Wissen wäre für uns überaus wertvoll. Es ist uns wohl allen klar, daß man die Probleme der Gegenwart nur dann lösen kann, wenn die Geschehnisse der Vergangenheit entschlüsselt werden.
    Was geschah damals vor fünfzigtausend Jahren?
    Wenn wir das wissen, dann, glaube ich, können wir die Gegenwart gestalten."
    Testare gönnte sich wieder eine Atempause. Sein jungenhaftes Gesicht bekam einen leicht verlegenen Ausdruck.
    „Es wird Zeit für mich, Alaska", sagte er leise. „Ich muß verschwinden, bevor du auftauchst. Ich habe nichts Großartiges vor. Ich möchte nur dieses oder jenes Geheimnis enträtseln, Antwort auf die eine oder andere Frage finden. Vielleicht kann ich damit einen kleinen Beitrag für das Funktionieren des Moralischen Kodes leisten, oder etwas zur Demontage des Kriegerkults beitragen. Du darfst mir Glück wünschen ... Vielleicht interessiert es dich zu wissen, daß mein Entschluß spontan kam. Ich habe ihn auf Sabhal gefaßt, als mir klar wurde, wie viel Unerledigtes auf Bearbeitung wartet. Ich möchte nicht länger Schmarotzer, nicht Müßiggänger sein. Du wirst mich verstehen, ich weiß es. Jetzt gehe ich. Aber ich melde mich wieder."
    Die Holographie erlosch.
    Die Aufnahme war vor vierzehn Tagen gemacht worden, zu einem Zeitpunkt, als Alaska gerade durch das Labyrinth aus ineinander verschachtelten Wahrscheinlichkeitsebenen irrte.
    Verdammt, Testare, dachte Alaska. Warum hast du mir keinen Hinweis gegeben, was du in Angriff nehmen möchtest?
    Alaska konnte sich die Antwort mühelos selbst geben: Testare hatte ihm seine Absichten bewußt verschwiegen. Dennoch mußte sich in seiner langen Rede eine versteckte und unbeabsichtigte Aussage finden, die Testare verriet.
    Alaska ließ Testares Rede von der Syntronik aufschlüsseln und teilte sie in eine Reihe von Prämissen auf. Dann ließ er den Syntron nach Art eines Multisyllogismus einen Schluß daraus ziehen. Aber er wurde daraus um nichts klüger; den Schluß, zu dem die Syntronik kam, hatte er auch schon selbst im Kopf gezogen.
    Er lautete: Der Schlüssel zu Testares Handlungsweise liegt auf Sabhal.
    Damit stand Alaskas nächstes Ziel fest.
    Er verzichtete darauf, den rund 1,15 Millionen Lichtjahre von Siom Som entfernten Kugelsternhaufen Parakku per Absoluter Bewegung aufzusuchen, und befahl der Bordsyntronik, mit der TALSAMON Sabhal anzusteuern.
    Früher oder später hätte er sowieso zur Basiswelt der Netzgänger gemußt.
     
    2.
     
    Alaska mußte für den Einflug in den Kugelsternhaufen das Metagravtriebwerk benutzen.
    Denn der Kugelsternhaufen lag in einem Raumsektor, in dem das psionische Netz keine Normstränge ausgebildet hatte, so daß hier der Enerpsi-Antrieb nicht funktionierte.
    Den Ewigen Kriegern bot sich Parakku als natürliche Kalmenzone
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