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1328 - Die Harmonie des Todes

Titel: 1328 - Die Harmonie des Todes
Autoren: Unbekannt
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unterschwellig aggressive Eindruck auf diesem Planeten rührte.
    „Ach, es ist wie überall: Die einen meinen, daß man zu Ijarkors Ehren unbedingt kämpfen und sterben muß. Die anderen wollen die Felder bestellen, sich um die Straßen kümmern und was der Dinge mehr sind. Wenn du mich fragst..."
    „Du hast recht, es ist überall so. Aber warum ist es hier so schlimm?"
    Die Ophalerin produzierte das Äquivalent eines Achselzuckens. „Niemand weiß es. Aber eines weiß jeder - bei uns wird es noch blutigen Streit geben. Sieh zu, Fremder, daß du dann schon auf einem anderen Planeten bist."
    Anschließend traf Salaam Siin nachdenklich mit Ondech zusammen.
    Der andere hatte eine behelfsmäßige Bühne organisiert, die im nächsten Dorf auf einem freien Platz stand. Dort würden sie singen und hoffen, daß zumindest genügend Geld für die Unterkunft zusammenkam.
    Salaam Siin verbrachte den Tag mit einem kurzen Aufenthalt in der hiesigen Singschule.
    Tatsächlich entdeckte er einen sehr jungen Ophaler mit Gesangstalent, aber er konnte sich nicht entschließen, ihm eine Empfehlung für Mardakaan mitzugeben.
    Dann, als es gegen Abend dunkel wurde, traf er mit Ondech zusammen. Sie mieteten einen Wagen mit Verbrennungsmotor und legten so die Strecke zur Bühne zurück.
    Zumindest hatten Helfer den Platz bereits hergerichtet; Salaam Siin und Ondech konnten in Ruhe abwarten und bei mäßiger Lautstärke noch ein wenig üben.
    Die ersten Zuhörer trafen ein. Offenbar hatte es sich herumgesprochen, daß zwei fahrende Sänger eingetroffen waren. Salaam Sun verständigte sich mit Ondech darauf, Gesänge von möglichst allgemeinem Inhalt zu bringen. Sie wollten weder die Verfechter eines eher friedlichen Weges aufbringen, noch die Anhänger der Philosophie vom Permanenten Konflikt hochputschen. In solchen Fällen gab es nur eine Lösung: Dem Gesang mußte eine psionische Ruhekomponente unterlegt werden.
    Salaam Siin und Ondech betraten in ihrer farbenprächtigsten Aufmachung die Bühne.
    Fast unbemerkt waren an die zweihundert Zuhörer herangeströmt. Unter ihnen herrschte eine derartige Atmosphäre der Aggressivität, daß es selbst psionisch Unbegabte gespürt hätten.
    „Ophaler!" sang Salaam Siin mit geschulter Stimme. „Ich grüße euch, die ihr zusammengekommen seid, um unseren Gesang zu hören... Es gibt vieles, was wir euch geben können. Versucht nicht, euch der Macht der Harmonien zu entziehen. Gebt euch unserer Botschaft hin, weil es eine gute Botschaft ist. Und nun genug der Worte!"
    Gemeinsam mit Ondech begann er das Programm, das sie zurechtgelegt hatten. Es waren eher künstlerische Gesänge. Zwar streiften die Inhalte immer auch die Lehren von Gehorsam, Kampf und Ehre, doch lag der Schwerpunkt an einer anderen Stelle.
    Irgendwann mischten sich gezielte Dissonanzen in den Gesang. Er spürte genau, daß ein Ophaler aus dem Auditorium vorsätzlich störte. Seine Stimme war leise und nicht lokalisierbar, aber der psionische Druck darin wirkte katastrophal.
    Salaam Siin und Ondech verstummten gleichzeitig.
    „Wer dort unten falsch singt, soll aufhören damit. Für schlechte Scherze haben wir wenig Verständnis!"
    Eine Weile herrschte betretenes Schweigen.
    Dann kam doch noch Antwort aus dem Auditorium: „He, Sänger! Weshalb singt ihr nicht von Ijarkors Ehre? Was nützt uns euer Gesang, der die Wunder ESTARTUS verschweigt?"
    Plötzlich war die kaum gezügelte Aggressivität wieder da. Salaam Siin und Ondech stimmten wie auf Verabredung ein beruhigendes Summen an, doch der unbekannte Störer hielt auch hier dagegen. Ihre sängerische Klasse blieb wirkungslos. Es war, als spiele ein einziges Instrument im ganzen Orchester falsch - und sie konnten nichts dagegen tun.
    Ein zweiter Zwischenrufer sang: „Und wer sagt, daß alles nur mit Kampf und Mord zu tun haben muß? Warum gönnt ihr uns nicht einmal diese kleine Freude? Weshalb die ewige Stimmungsmache? Beschränkt euch mit eurem Gefasel von Ehre und Gehorsam auf euresgleichen, und zwingt nicht andere, demselben Irrglauben zu verfallen!"
    Salaam Siin hielt unwillkürlich den Atem an. Er registrierte erleichtert, daß an diesem abgeschiedenen Ort weder Somer noch Kodexwahrer zugegen waren.
    „Sieh nur", pfiff Ondech leise, „sie rotten sich zu Gruppen zusammen ..."
    Salaam Siin fand, daß der Gefährte recht hatte. Er summte nun mit aller psionischen Kraft beruhigend in die Menge. Aber immer war der unbekannte Störer dazwischen.
    Verwundert sah er eine
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