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1327 - Lady Sarahs Totenfrau

1327 - Lady Sarahs Totenfrau

Titel: 1327 - Lady Sarahs Totenfrau
Autoren: Jason Dark
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die Verstorbene alles auf zwei Personen aufgeteilt. Deshalb habe ich auch nur Sie beide hergebeten.«
    Mir schoss die Hitze ins Gesicht. Ich wusste, dass Lady Sarah keine arme Frau gewesen war. Ihre verschiedenen Männer hatten ihr ein so beträchtliches Erbe hinterlassen, dass auch die Aktien den Crash überstanden hatten, und sie hatte auch weiterhin aus dem Vollen schöpfen können.
    Das weniger für sich, sondern mehr für andere Menschen, denen es nicht so gut ging. Viele soziale Einrichtungen waren von ihr unterstützt worden, und das sollte auch nach ihrem Tod so bleiben, wie sie festgelegt hatte.
    Allerdings konnte Jane Collins jetzt über das Vermögen bestimmen, wobei die Verstorbene davon ausgegangen war, dass Jane es in ihrem Sinn einsetzte.
    Als ich der Detektivin einen Blick zuwarf, da hatte ich das Gefühl, Jane würde in ihrem Sessel zusammensacken. Im Moment wuchs ihr alles über den Kopf, was ich von ihr nicht kannte. Sie wandte sich auch mit eine Zwischenfrage an ihren Anwalt.
    »Mir ist bekannt, dass dieses Erbe viel Arbeit bedeutet. Man darf nicht vergessen, dass ich noch einem Beruf nachgehe. Deshalb möchte ich Sie fragen, Sir William, ob Sie nicht die Aufgaben als Vermögensverwalter übernehmen wollen. Das haben Sie bereits zu Mrs. Goldwyns Lebzeiten getan, und ich denke, dass diese Aufgabe bei Ihnen in den allerbesten Händen liegt.«
    Sir William Preston lächelte. »Danke, dass Sie mir dieses Vertrauen entgegenbringen. Ich werde diesen Vorschlag natürlich gern annehmen und in Sarahs Sinne weitermachen. Sie erhalten alle drei Monate einen Bericht, wie es um die Projekte und auch um die Gelder steht. Sind Sie damit einverstanden, Miss Collins?«
    »Mehr als das.«
    »Gut, dann darf ich jetzt zu den Einzelheiten kommen.« Der Notar setzte eine Lesebrille auf und begann, die einzelnen Posten vorzutragen.
    Lady Sarah war mir immer eine gute Freundin gewesen. Wir hatten uns wirklich toll verstanden. Ich wusste auch, dass sie sehr wohlhabend gewesen war, doch was Jane und ich jetzt zu hören bekamen, das war wirklich allerhand.
    Lady Sarah hatte über ein großes Vermögen verfügt, angelegt in Immobilien und Aktien. Das Bargeldvermögen hielt sich im Vergleich dazu in Grenzen, aber auch das ging in sechsstellige Summen hinein.
    Jane Collins war praktisch alleinige Erbin, und sie konnte es nicht fassen. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Einen Kommentar gab sie nicht ab. Aber sie fasste meinen Arm an, als wollte sie sich durch die Berührung Unterstützung holen.
    Auch ich war von Lady Sarah bedacht worden. Einhunderttausend Pfund, die fest angelegt waren. Hinzu kamen noch einige Grundstücke auf dem flachen Land. Allerdings in der Nähe von London, deren Wert im Laufe der Zeit immer mehr stieg.
    Jetzt brauchte auch ich Halt, denn ich war ziemlich durcheinander. Man konnte sagen, dass ich zu einem reichen Mann geworden war, aber ich hätte Lady Sarah lieber noch lebend gehabt, und Jane Collins dachte bestimmt nicht anders.
    Auch an Glenda Perkins hatte Lady Sarah gedacht und ihr einiges hinterlassen. Was und wie viel es genau war, wollte der Notar Glenda persönlich offen legen.
    Dann lächelte er uns an und klappte seine Mappe zu. »Tja, so einfach war es diesmal…«
    Er ließ seinen Satz etwas seltsam ausklingen, was mich zu einer Frage verleitete: »Gibt es wirklich keinen Haken?«
    Sir William runzelte die Stirn. »Sie sind ein misstrauischer Mensch, Mr. Sinclair.«
    »Das bringt der Beruf so mit sich.«
    »Gut, Sie haben Recht. Ein kleines Problem gibt es noch. Es ist etwas Besonderes, das die Verstorbene hinterlassen hat. Es ist keine Immobilie, sondern ein Kunstgegenstand, der sich nie in der Wohnung der Verstorbenen befunden hat, sondern schon seit Jahren in meiner Kanzlei im Tresor steht. Mrs. Goldwyn wollte, dass er dort auch bleibt. Erst nach ihrem Tod sollten Sie, Mr. Sinclair, sich darum kümmern.«
    »Ich?« Jetzt war ich überrascht. »Was ist es denn?«
    »Ein Bild. Ein Gemälde.«
    »Ach«, sagte ich und schaute dabei auf Jane. »Kannst du damit etwas anfangen? Hast du davon gewusst?«
    »Nein, das habe ich nicht.« Sie zuckte die Achseln. »Es ist mir wirklich neu, John, das musst du mir glauben.«
    Ich wandte mich wieder an den Notar. »Haben Sie es greifbar?«
    »Natürlich. Ich habe es aus dem Tresor geholt. Lady Sarah hat dieses Bild geliebt. Sie hat es auch keinem gezeigt, nur ich kenne es.«
    »Können Sie sich einen Grund dafür vorstellen?«, fragte Jane
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