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1327 - Das Geheimnis der Wissenden

Titel: 1327 - Das Geheimnis der Wissenden
Autoren: Unbekannt
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beschlossen, den Besuchern aus einer fremden Galaxis aus dem Weg zu gehen.
    Das andere Zeichen war das Ruinenfieber, wie Poerl Alcoun es schon nach kurzer Zeit insgeheim nannte.
    War es nicht merkwürdig, daß selbst Nikki Frickel stundenlang dort draußen herumstöberte, obwohl es bestimmt nicht zu ihren Aufgaben gehörte, Steine umzudrehen und in Mauerritzen herumzustochern?
    Aber die Tefroderin brauchte nur einmal kurz in die Richtung zu lauschen, in der sie das Schiff der Wissenden wußte, um zu erkennen, daß ihr Verdacht absurd war. Die Stimmung unter den Wissenden war auf dem absoluten Nullpunkt angelangt. Derart verzweifelte Kartanin beeinflußten nichts und niemanden mehr - und sie wären umgekehrt nicht so verzweifelt gewesen, hätten sie auf irgend etwas Einfluß nehmen können.
    Poerl Alcoun lauschte in dieser Zeit nur höchst ungern. Sobald sie den Verdacht der Beeinflussung zu den Akten gelegt hatte, beschränkte sie sich auf kurze Stichproben.
    Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, nicht einmal Nikki Frickel. Das Ruinenfieber hielt sie alle gepackt, und das hatte seine Gründe. Die Faszination war erklärbar - das allein wirkte schon beruhigend.
    Im Lauf der nächsten Zeit stellte es sich dann auch heraus, daß doch nicht alle Tiere die plötzliche Invasion so gelassen hinnahmen, wie es zuerst den Anschein hatte. Es waren die größeren, intelligenteren Lebensformen, die es mit der Taktik des Ausweichens hielten - sofern sie schnell genug dazu waren.
    Außerdem waren die Galaktiker zunächst nur mit oberflächlichen Erkundigungen beschäftigt. Als sie begannen, tiefer ins Detail zu gehen, stießen sie auch immer häufiger auf Tiere, die sich mit Klauen, Zähnen, Krallen oder Stacheln der Verteidigung ihrer Heimstatt widmeten und nicht im Traum daran dachten, ihre Nester und Schlupfwinkel im Interesse der Wissenschaft einfach aufzugeben. Manchmal war die erbitterte Gegenwehr dieser Tiere sogar von Erfolg gekrönt, denn es gab genug Ruinen, in denen man herumstochern konnte, ohne derartige Auseinandersetzungen zu riskieren.
    Poerl Alcoun verfolgte dieses Hin und Her mit großer Anteilnahme. Die tiefschwarzen Empfindungen, die aus dem Schiff der Wissenden drangen, verfolgten und quälten sie, und so war es kein Wunder, daß sie jede sich nur bietende Gelegenheit nutzte, um sich abzulenken.
    Sie ging oft selbst hinaus, allerdings weniger der Ruinen wegen. Sie war zu unruhig, um sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Aber vielleicht war es gut, daß die Galaktiker sich für einige Zeit auf diese alte Siedlung konzentrierten und sich dafür nicht so sehr mit den Wissenden und ihrem Schiff befaßten.
    Dies konnte eine Atempause werden - für alle Beteiligten. Danach würde man vielleicht alles nicht mehr so verbissen sehen.
    Poerl Alcoun konnte nicht ahnen, daß das genaue Gegenteil eintreten würde.
     
    *
     
    „Die Siedlung ist kartanisch", sagte Esto Wynir, und man merkte ihm dabei an, daß er sich nur mühsam beherrschen konnte. Er war aufgeregter als ein Pirat bei einer erfolgreichen Schatzsuche.
    Nikki Frickel betrachtete die Bilder, die man ihr vorspielte.
    Auf den ersten Blick schien es kaum möglich zu sein, die Ruinen einem bestimmten Volk zuzuordnen. Es gab Bauwerke in allen Formen - zumindest waren die unterschiedlichsten Grundrisse zu erkennen. Von den Bauwerken selbst war in den meisten Fällen nicht mehr viel übrig. Hier ein Mauerbogen, dort eine schräg aufragende Wand, da der Stumpf einer Säule. Staubige Gewölbe mit eckigen Durchgängen, ein kurzes Stück von einem Stollen mit trapezförmigem Umriß. Reste von Mauern mit leeren Fensterhöhlen, die manchmal rund oder sogar dreieckig waren. Im Süden des Ruinenfelds hatte man einen Ort gefunden, den man für eine Begräbnisstätte hielt, aber es gab dort weder Gebeine noch Urnen irgendwelcher Form.
    „Sieht nicht sehr kartanisch aus", bemerkte die Chefin der PIG nüchtern. „Mir sieht es eher wie eine typische Raumhafenstadt aus - verschiedene Baustile, die unterschiedlichsten Materialien."
    „Das ist richtig", gab Esto Wynir zu. „Trotzdem ist diese Stadt von Kartanin gebaut worden. Das läßt sich beweisen."
    Und schon stürzte er sich in seine Beweisführung, assistiert von mehreren aufgeregten Mitarbeitern, die Bilder, Grafiken und Analysen über die Bildschirme jagten, bis Nikki Frickel der Kopf schwirrte.
    „Also gut", seufzte sie schließlich. „Ich glaube euch ja."
    „Kartanisch!" wiederholte Esto Wynir, wobei er jede
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