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1327 - Das Geheimnis der Wissenden

Titel: 1327 - Das Geheimnis der Wissenden
Autoren: Unbekannt
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Frickel zufrieden. „Jetzt haben wir sie!"
    Poerl Alcoun war sich dessen noch nicht so sicher.
    Die WAGEIO erreichte das Ziel sehr bald. Einheiten der PIG riegelten ein Sonnensystem ab, hielten sich aber außer Reichweite kartanischer Ortungsgeräte. Auch die WAGEIO blieb auf Distanz.
    Das System war den Kartanin nicht fremd. Sie hatten der Sonne den Namen Nyrello gegeben, und die Galaktiker hatten diese Bezeichnung in ihre Sternkarten übernommen - wie vieles in M33.
    Das Nyrello-System hatte zwölf Planeten. Auf dem dritten hatten die Wissenden Schutz gesucht.
    Der Planet war - soviel man bisher wußte - unbewohnt. Nikki Frickel hatte also zumindest in einer Beziehung recht behalten: Es zog die Wissenden nicht gerade vehement in die Gesellschaft anderer Kartanin. Aber das war natürlich noch keine Garantie dafür, daß sie sich nicht irgendwann doch eines Besseren besannen.
    „Wir werden Beiboote nehmen", sagte Nikki nachdenklich. „Sie brauchen vorerst nicht zu wissen, daß wir ihnen schon wieder auf den Fersen sind."
    „Sie werden es schnell genug merken", prophezeite Wido Helfrich düster. „Mit ihren Fähigkeiten ..."
    Nikki Frickel sah Poerl Alcoun fragend an.
    „Ich bekomme keinen Kontakt", erklärte die Paratensorin kurz angebunden.
    Das war nicht die ganze Wahrheit. Sie hatte schlicht und einfach zu viel Angst, um es zu versuchen.
    „Ich nehme an, sie sind im Augenblick sehr mit sich selbst beschäftigt", meinte Nikki mit einem Schulterzucken. „Sie müssen eigentlich davon ausgehen, daß sie uns abgehängt haben. Ich meine - sie werden nicht allzu intensiv nach uns Ausschau halten. Unsere Chancen stehen also recht gut."
    Vorausgesetzt, ihre Vermutungen treffen zu, dachte Poerl Alcoun.
    Aber es würde ihnen ohnehin nichts anderes übrigbleiben, als dies vor Ort festzustellen.
    Sie hatten sich in diese Sache schon zu tief verbissen. Sie konnten jetzt keinen Rückzieher mehr machen.
    Poerl Alcoun wußte das, und es machte ihr angst.
    Die Beiboote starteten. Poerl Alcoun befand sich in einem davon. Sie wünschte, sie hätte an jedem anderen Ort im Universum sein können. Nur nicht hier, im Nyrello-System.
     
    5.
     
    Vai-Sinh-H'ay war alt geworden, und sie spürte die Last der Jahre in jedem einzelnen Knochen.
    Einst, als sie noch jung gewesen war, hatte sie auf großen Raumschiffen Dienst getan.
    Sie hatte geholfen, den Paratau zu ernten, und sie hatte gegen die Maakar gekämpft.
    Es war eine wilde Zeit gewesen.
    Irgendwann war es dann mit dem Kämpfen vorbei. Sie wurde älter und ruhiger, und abgesehen davon, hatte sie genug Narben davongetragen - nicht nur an ihrem Körper, sondern auch an ihrem Geist.
    Zu viel Paratau ...
    Mit den Tränen der N'jala hatte es eine seltsame Bewandtnis. Diese kleinen, tropfenförmigen Gebilde steigerten nicht nur die Fähigkeiten außersinnlich begabter Kartanin, sondern sie konnten bei häufigem Gebrauch im Lauf der Zeit die Grenze zum Unterbewußtsein aufweichen. Kartanin, bei denen das geschah, gerieten bei fortgesetztem Gebrauch von Paratau in die Gefahr, sich für den Rest ihres Lebens in einer Welt der Träume zu verlieren.
    Anders ausgedrückt: Sie verloren den Verstand.
    Vai-Sinh-H'ay hatte gelernt, sehr vorsichtig im Umgang mit Paratau zu sein. Ihre Fähigkeiten waren noch immer außergewöhnlich, und so wurde sie nach Kartan berufen, um dort als Diplomatin im Dienst der Hohen Frauen zu arbeiten.
    In dieser Zeit hatte sie Dao-Lin-H'ay kennen gelernt, die ihre Schülerin wurde.
    Vai-Sinh-H'ay war stets eine sehr realistisch denkende Kartanin gewesen. Sie neigte nicht dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, und sie war mit der Rolle, die man ihr zugewiesen hatte, durchaus zufrieden.
    Ihre Arbeit führte dazu, daß sie sehr häufig engen Kontakt zu den Hohen Frauen hatte.
    Sie fand deren Entscheidungen manchmal etwas rätselhaft, aber sie hatte sie nie in Frage gestellt. Noch weniger hatte sie sich jemals zu der Idee verstiegen, sie könne selbst die Arbeit einer Hohen Frau erledigen.
    Mit Dao-Lin-H'ay war es etwas anderes.
    Vai-Sinh war vom ersten Zusammentreffen an davon überzeugt gewesen, daß der jungen Dao-Lin-H'ay eine unerhörte Karriere bevorstand. Das hatte sie Dao-Lin niemals direkt spüren lassen. Niemand konnte auch behaupten, daß Vai-Sinh-H'ay es ihrer Schülerin jemals sehr leicht gemacht hatte.
    Vai-Sinh war sehr stolz gewesen, als ihre Schülerin Protektorin der MASURA wurde.
    Und dann war Dao-Lin nach einer erfolgreichen
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