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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers
Autoren: Unbekannt
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zur Not darin hätte Platz finden können. Das Visier war als Gitterwerk ausgebildet, und hinter dem Gitter funkelten zwei saphirblaue Leuchtflecke, von denen eine bannende, hypnotische Kraft auszugehen schien, obwohl sie in Wirklichkeit nichts mehr als Projektionen waren. Die säulendicken Beine der Rüstung wirkten auf den ersten Blick gelenklos. An den Oberschenkeln -ebenso wie auf dem Brustteil des Panzers - waren kleine Geräte montiert, auf deren Oberfläche bunte Lichter tanzten.
    Warum der Krieger von „wir" sprach, war nicht unmittelbar zu erkennen. Benutzte er den Pluralis majestatis? „Ich bin vor euch gewarnt worden", begann die dröhnende Stimme von neuem. Sie schien unmittelbar aus dem Bauch der Rüstung zu kommen. „Ich wollte nicht glauben, daß es Gegenden des Universums gibt, in denen die Kreaturen sich anmaßen, gegen einen Ewigen Krieger in die Schranken zu treten. Ihr habt mich eines Besseren belehrt. Freilich habt ihr damit auch euer eigenes Todesurteil gesprochen. Es gibt keinen größeren Frevel, als gegen einen Ewigen Krieger, den höchsten Vertreter der herrlichen ESTAR-TU, aufzubegehren."
    Das Antiserum hat keine Wirkung auf ihn, dachte Tirzo voller Entsetzen. „Was wollt ihr von mir? Sprecht!" donnerte der Krieger. „Was soll dieses lächerliche Theater?"
    Galbraith Deighton trat vor. Wie um Pelyfor zu beweisen, daß er sich weder von seinem Auftritt noch von seinen Meisterkämpfern beeindrucken ließ, schob er die reglosen Körper zweier bewußtloser Pterus mit dem Fuß beiseite. „Wir haben deine Flotte festgesetzt, Peiyfor", sagte er mit fester Stimme. „Sie wird das Ziel nicht erreichen und auch die Geheimwaffe nicht, die du mit dir führst und von der Sotho Tyg Ian seit Wochen prahlt."
    Es ging Tirzo wie ein Stich durch die Seele. Davon, daß die Verlorenen Geschenke der Hesperiden von Muun umgekehrt waren und sich davongemacht hatten, wußte Galbraith Deighton noch nichts. Es war keine Zeit gewesen, ihm darüber zu berichten. „Du lächerlicher Tropf!" dröhnte der Ewige Krieger. „Ihr mögt meine Flotte festgesetzt haben. Aber in kurzer Zeit wird sie wieder frei sein. Ihr besitzt nicht die Kraft, sie zu halten. Und was die Geheimwaffe anbelangt -ich nehme an, du sprichst von den Verlorenen Geschenken der Hesperiden von Muun." Er gab ein Geräusch von sich, das wie das Tosen eines mächtigen Wasserfalls klang. Es mochte ein Ausdruck seiner Heiterkeit sein. „Ich muß dich enttäuschen, Wicht. Niemand bringt die Verlorenen Geschenke in seinen Besitz. Selbst wenn sie sich an Bord unserer Schiffe befmden, strecktest du die gierige Hand vergebens nach ihnen aus. Aber sie sind nicht hier. Sie handeln aus eigenem Antrieb; niemand kann ihnen gebieten. Sie müssen geahnt haben, daß hier eine Falle auf uns wartet. Sie haben sich in Sicherheit gebracht."
    Tirzo sah, wie Galbraith Deighton erblaßte. Es schwang etwas in Pelyfors Worten, das keinen Zweifel zuließ. Der Ewige Krieger hatte die Wahrheit gesprochen, das erkannte Deighton. Er hatte sein wichtigstes Ziel verf ehlt. Die Geheimwaffe existierte nach wie vor, und sie befand sich auf dem Weg zur Eastside.
    Plötzlich war Bewegung in der Halle. Wie ein Schemen raste ein kleines Geschöpf unter der hellen Decke der Halle entlang. Eine schrille, kreischende und zeternde Stimme war zu hören. „Warum hältst du ihnen lange Reden, anstatt mit ihnen zu verfahren, wie es sich gehört?"
    Der Schemen kam zur Ruhe. Er kauerte an der glatten Wand unmittelbar über dem Einstieg des Antigravschachts.
    In der äußeren Erscheinung glich er einem Pterus, nur war er kleiner, nicht mehr als einen Meter groß. Außerdem war er mit einem langen, kahlen Schwanz ausgestattet, der sich in immerwährender, nervöser Bewegung befand.
    Tirzo staunte. Sothos, das wußte man, wurden von Animateuren begleitet. Sotho Tal Ker hatte einen solchen Gnomen mit sich herumgeschleppt, und bei Sotho Tyg Ian war es nicht anders. Über die Rolle der Animateure gab es viel Rätselraten. Mancher betrachtete sie als Diener, die der Sotho nach Belieben herumkommandieren konnte.
    Andere maßen ihnen eine weitaus gehobenere Rolle, etwa die eines Ratgebers, zu. Und einige wenige behaupteten sogar, der Sotho stünde unter der Kontrolle seines Animateurs.
    Niemand hatte je davon gehört, daß auch Ewige Krieger von Animateuren begleitet wurden. „Still!" sagte Pelyfor ärgerlich. „Ich weiß, wie ich die Sache handhaben muß."
    „Nein, das weißt du nicht!" kreischte die
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