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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers
Autoren: Unbekannt
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abgedunkelten Raum, der unmittelbar neben der Kommandozentrale der WEEKIVA lag. Er versuchte, sich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren, sich in die Stimmung zu versetzen, in der er die Fähigkeit der Diapathie am wirkungsvollsten nutzen konnte. Aber es fiel ihm schwer. Die Begegnung mit Peregrin ging ihm nicht aus dem Sinn. Der Alte war nicht der, der er zu sein vorgab. Er besaß paranormale Kräfte, die weit über das Maß der psionisch begabten Geschöpfe, ja sogar über das der Mutanten hinausreichten. Daß niemand davon wußte, daß er nicht darüber gesprochen, geschweige denn seine Kräfte zur Schau gestellt hatte - allein das machte ihn verdächtig.
    Mit Anstrengung rief sich Tirzo ins Gedächtnis zurück, was er von Sid Avarit wußte. Zweimal war der seltsame Alte bereits aufgetaucht. Beide Male hatte sein Auftritt in dem Augenblick stattgefunden, in dem es Mitgliedern der GOI an den Kragen zu gehen drohte. Gab es da noch einen Zweifel, daß Peregrin denen gegenüber, die Tyg lan Widerstand leisteten, freundlich gesinnt war?
    So sagte der logische Verstand. Aber das Gefuhl verhielt sich unbeeindruckt. Warum war Peregrin an Bord der BASIS? Warum offenbarte er sich niemand? Warum ließ er Galbraith Deighton glauben, er sei an Bord gewesen, während er sich in Wirklichkeit in Tschomolungma oder im Raumfort Nr. 703 befunden hatte? War er derjenige, der aus dem Paratau-Vorrat der BASIS mehrere Kilogramm entwendet hatte, über die sich Deighton bis auf den heutigen Tag den Kopf zerbrach? Wer war Peregrin überhaupt? Was war das für eine 'Kreatur, die, wenn man sie aus diapathischen Augen betrachtete, sich in eine rotierende Energiespindel verwandelte?
    Das Experiment hatte Tirzo keine Klarheit gebracht. Im Gegenteil: Es hatte ihn noch mehr in Verwirrung gestürzt. Er zweifelte jetzt nicht mehr daran, daß die Stimme, die er gehört hatte, Peregrins war. „Kümmere dich nicht um Dinge, die dich nichts angehen", hatte sie gesagt. Er hatte einen schmerzhaften Schlag bekommen - wahrscheinlich als Strafe für seine Neugierde - und das Bewußtsein verloren. Sekunden später hatte er sich an einem anderen Ort wiedergefunden, der von der Laborhalle über fünf Kilometer entfernt lag. Uber den Vorgang als solchen brauchte er sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Peregrin besaß so viel psionische Kraft, er hätte ihn wahrscheinlich bis nach Gatas schleudern können. Aber warum verhielt er sich so? Mußte er nicht damit rechnen, daß der heimliche Beobachter nun noch neugieriger sein würde?
    Unmittelbar nach dem Start der WEEKIVA war ein Anruf von Sid Avarit durchgekommen. Von dem Erfolg, den SILAM und TANNA erzielt hatten, war wenige Minuten zuvor schon gemeldet worden. Tirzo hatte sich kurz mit Sid unterhalten. Von seiner seltsamen Begegnung mit Peregrin hatte er nichts sagen können, weil andere in der Nähe waren.
    Es kostete Tirzo Anstrengung, die verwirrenden Gedanken beiseite zu schieben. Der Verstand wollte nicht lockerlassen. Das Rätsel Peregrin faszinierte ihn. Aber Tirzo hatte jetzt anderes zu denken. Um den Alten würde er sich kümmern, wenn er zur BASIS zurückgekehrt war.
    Inmitten des Bildes der Millionen Sterne leuchtete eine Videofläche auf. Galbraith Deightons Gesicht war darauf zu sehen. Es wirkte ernst. „Die letzte halbe Stunde ist angebrochen, Tirzo", sagte Deighton. „Ich weiß nicht, wie genau wir uns auf die Zeitangabe des Scouts verlassen können, Aber von jetzt an wird es gut sein, wenn du die Augen offenhältst."
    Tirzo neigte den schüsselförmigen Schädel. „Ich werde aufpassen", sagte er.
    Es war eine seltsame Welt, in der Tirzo sich befand, nachdem die Kraft des Parataus zu wirken begonnen hatte.
    Der gleißende Teppich der Sterne war verschwunden, auch das grüne Band des Stygstrangs. Er befand sich jetzt im Innern des Strangs, oder wenigstens sein Bewußtsein befand sich dort, von der Energie des Psichogons aus der Enge des kleinen Raumes an Bord der WEEKIVA in die unfaßliche Weite des Hyperraums katapultiert. Von dort, wo er sich zu befinden glaubte, sah der Strang aus wie ein mächtiger Tunnel mit grünlich schimmernden Wänden und einem Durchmesser von mehreren Kilometern. Das war der Eindruck, den ihm der Verstand vermittelte, der nur dreidimensionale Zusammenhänge anschaulich begriff. Die Entfernung, die Tirzo zu sehen meinte, war unerheblich. Der Kilometer war keine Maßeinheit, mit der man im Hyperraum etwas anfangen konnte. Der Einflußbereich eines Stygstrangs
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