Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollen. Die schrecklichen Bilder aus der Raststätte hatten sich in Johnnys Erinnerung eingebrannt.
    Vor ihm breitete sich freies Feld aus. Auf ihm lag bereits ein abendlicher Dunstschleier. Die Luft war doch feucht geworden. In der Nacht würde es sicherlich Nebel geben.
    Johnny schaute nach oben. Er suchte seinen Gegner. Er glaubte nicht daran, dass er sich zurückgezogen hatte.
    Wo steckte er?
    Nichts war zu sehen. Nur ein leichtgrauer Himmel, aus dem die Sonne verschwunden war. Nein, das verdammte Biest hatte sich bestimmt nicht zurückgezogen. An so viel Glück wagte Johnny nicht zu glauben. Das war alles anders. Er diktierte die Bedingungen, nicht Johnny, und er würde zurückkehren, wann es ihm Spaß machte.
    Außerdem gab es genügend Deckung für ihn. Selbst im fernen Wald hinter der Rasenfläche.
    Conolly junior lief an der Rückseite des Gebüschs entlang, bis er dessen Rand erreicht hatte. Von dort aus betrat er wieder den Parkplatz. Er schaute jetzt auf die Frontseite des Fahrzeugs und sah hinter der Scheibe den Umriss seines Freundes wie eine Statue. Harold Don Quentin, Hado genannt, bewegte sich um keinen Millimeter.
    Er war in seiner Angst erstarrt.
    Johnny rechnete mit einem Angriff des fliegenden Monsters. Er war bereit, sich dem Killer zu stellen.
    Noch passierte nichts. Die Bestie lauerte irgendwo, und Johnny stellte sich breitbeinig hin, damit er auch nicht zu übersehen war.
    So heldenhaft wie seine Pose aussah, fühlte er sich nicht. Sein Herz hämmerte. Es war die einzige Chance, die sie hatten. Wenn dieses Vampirmonstrum sie unterwegs auf der Autobahn angriff, würden sie den Überblick verlieren. Da musste es dann zu einem Unfall kommen. Ohne Kontrolle konnte nicht gefahren werden.
    Ob es darauf wartete?
    Johnny traute dem Wesen alles zu. Für einen Moment dachte er auch an seine Mutter, die sich schreckliche Sorgen machte. Ihr würde es beinahe noch schlimmer ergehen als ihm.
    Die Flugbestie kam.
    Plötzlich schoss sie in die Höhe wie ein Tontaube, die darauf wartete, abgeschossen zu werden. Sie raste durch die Luft, sie hielt ihr Maul weit offen, und so etwas wie ein schrilles Gelächter jagte Johnny Conolly entgegen.
    Ein erster Impuls riet ihm, wegzulaufen, was er allerdings nicht tat. Er blieb stehen, und sein rechter Arm mit dem Messer in der Hand zuckte zur Seite.
    Bisher hatte er die Waffe an seinen Körper gedrückt gehabt. Dass die Mutation sie jetzt sah, war ihm egal. Er konnte jetzt nicht mehr verschwinden.
    Das Tier mit den kantigen Schwingen raste heran. Es war wahnsinnig schnell, trotz der flatterhaften Flugbewegungen. Es fegte durch die Luft, das Maul stand weit offen, und er hörte auch die leisen Schreie, die ihm entgegendrangen.
    Es flog in einer bestimmten Höhe und hätte Johnnys Kopf voll erwischt.
    Auf einmal spürte Johnny in sich eine eisige Kälte. Er wartete ab, er war so ruhig geworden, und genau im richtigen Moment huschte er nach rechts weg und ließ sich zugleich fallen.
    Ihm kam zugute, dass ihn sein Freund Suko öfter mal zum Training mitgenommen hatte. So war Johnny von ihm in Kampftechniken eingeweiht worden und wusste auch, wie er zu fallen hatte, ohne dass er sich etwas prellte oder verstauchte.
    Einmal rollte er sich um die eigene Achse und hörte den schrillen Schrei der Bestie.
    Johnny blieb breitbeinig knien. Er schaute in die Höhe. Der Angreifer war in den grau gewordenen Himmel gestoßen, drehte dort eine Kurve und startete einen erneuten Angriff.
    In einem schrägen Winkel jagte er auf sein Ziel zu. Johnny riskierte alles. Er stand nicht auf. Er erwartete das verdammte Biest, das an der Vorderseite fast nur noch aus Maul bestand, bestückt mit widerlichen hellen und spitzen Zähnen.
    Es war da!
    Jetzt brüllte Johnny. Zugleich riss er beide Arme hoch. Er hatte seine rechte Hand mit der linken unterstützt, um auch wuchtig genug zustoßen zu können.
    Dem Aufprall konnte er nicht entgehen. Er wurde auf den Rücken geschleudert und auch von den flatternden Schwingen erwischt. Aber er hatte es geschafft, die Klinge tief in den Körper zu stoßen. Das Monster schien an ihr festzukleben. Die Messerklinge war plötzlich zu einem Griff geworden, den Johnny nicht losließ.
    Er hielt die Augen offen, und er sah deshalb auch, wo das Messer die Gestalt erwischt hatte. Dicht unter dem Hals war es tief in den Körper eingedrungen.
    Es keifte und schrie fürchterlich. Es tanzte noch auf der Klinge. Es schlug mit den Schwingen um sich. Durch diese Bewegungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher