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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI
Autoren: Unbekannt
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dich für geschickt genug, um statt dessen Informationen von ihnen zu bekommen. Damit könntest du dich rehabilitieren."
    „Ich mich rehabilitieren?" fragte Xrzach indigniert. „Habe ich das etwa nötig?"
    „Bisher nicht", meinte Windaji Kutisha. „Aber das könnte noch kommen, falls Elisande Grel und Sid Avarit weitere diskriminierende Behauptungen über dich aufstellen."
    „Dazu wären sie wirklich fähig!" entrüstete sich Xrzach. „Nun, dann muß ich wohl auf dein Angebot eingehen, Schrecklicher Jäger. Ich habe nämlich keine Lust, meine Haut für andere Leute zu Markte zu tragen. Wann bringst du mich mit ihnen zusammen?"
    „Hab noch etwas Geduld, Topsider", erwiderte Windaji Kutisha. „Vorläufig mußt du noch in deiner Einzelzelle bleiben. Aber das wird sich bald ändern."
    Er machte eine Handbewegung.
    Ein greller Lichtkegel ging von dem kegelförmigen Roboter des Jägers aus und erfaßte Xrzach. Es wurde dunkel.
    Als es wieder hell wurde und er einen ziehenden Schmerz im Nacken spürte, stand er in seiner Zelle...
     
    3.
     
    Sotran Hawk schien es tatsächlich geschafft zu haben, stellte Vrekur Manza fest, als der Positronik-Spezialist ihm und Carsain Bronor einen Verstohlenen Wink gab (verstohlen deshalb, weil alle drei Oxtorner damit rechneten, über winzige Sensoren beobachtet zu werden, obwohl sie in ihrer gemeinsamen Zelle keine entdeckt hatten).
    Vrekur und Carsain schlenderten auf Umwegen zu Sotran, der, wie es aussah, soeben die Reparatur seiner Positronischen Orgel beendet hatte. Es handelte sich tatsächlich um eine Positronische Orgel. Andernfalls hätten die Pterus, die die Ausrüstung der Oxtorner von der BULLY untersuchten, sie Sotran bestimmt nicht belassen.
    Die drei Gefangenen waren in einer Zelle mit starken Ynkenitwänden untergebracht, in der eine konstante Temperatur von minus 130 Grad Celsius und eine ebenso konstante Schwerkraft von 6,0g herrschten.
    Beide Werte lagen zwar nur relativ geringfügig über den entsprechenden oxtornischen Grenzwerten von minus 120 Grad Celsius und 4,8 Gravos, aber es war die DauerÜberlastung, die die Männer auf längere Sicht zermürben mußte. Sie wußten das, und deshalb hatten sie von Anfang an alles getan, um mehr über die Verhältnisse an Bord des Raumforts zu erfahren und Möglichkeiten für eine Flucht auszuspähen.
    Das hieß, im Grunde genommen hatte nur Sotran Hawk mit seinen überragenden Fähigkeiten auf dem Gebiet der Positroniken und Syntroniken daran arbeiten können, Fähigkeiten, die beinahe an Zauberei beziehungsweise Magie grenzten und deshalb von der Besatzung des Raumforts niemals bei ihm vermutet wurden.
    „Sie spielt wieder einwandfrei", sagte Sotran, als seine Gefährten unmittelbar neben ihm standen. „Soll ich es euch mal vorführen?"
    „Nur zu!" forderte Carsain ihn auf.
    Vrekur sah gespannt auf den für einen Oxtorner relativ schmächtig wirkenden Sotran Hawk herab, der sich über die etwa unterarmgroße Positronische Orgel gebeugt hatte und sie auf minimaler Lautstärke endgültig stimmte.
    Nach kurzer Zeit nickte Sotran zufrieden, dann setzte er sich gerade, blickte wie verzückt in die Ferne und ließ seine Fingerkuppen über die zahlreichen Sensorpunkte und -striche tanzen, mit deren Hilfe die Orgel gespielt wurde.
    Brüllende Musik erfüllte von einem Augenblick zum anderen die Zelle. Ihre Lautstärke war so ungeheuerlich, daß sie jedem mithörenden Nichtoxtorner das Trommelfell beziehungsweise das entsprechende Äquivalentorgan zerrissen hätte.
    Für Sotran, Carsain und Vrekur war das die Garantie dafür, daß sie sich miteinander verständigen konnten, ohne abgehört zu werden. Oxtorner waren daran gewöhnt, sich im Toben der Elemente ihres Planeten bei weitaus größeren Lautstärken mit Hilfe von Ultraschallfrequenzen bis zu 500 Megahertz zu verständigen; das war allerdings eine Fähigkeit, die sie erst in der 26. Generation nach der Erstanpassung an die extremen Umweltbedingungen ihres Planeten durch natürliche Mutation erworben hatten. Erzeugt wurden diese ungeheuer hohen Frequenzwerte durch natürliche organische piezoelektrische Schwinger in den Kehlköpfen, die zu Oberschwingungen angeregt wurden. Nur Oxtorner konnten diese Schallwellen hören und als modulierte Tonsprache verstehen. Andere Lebewesen waren dafür entweder absolut unempfindlich oder sie mußten bei den ersten Tönen die Flucht oder andere Schutzmaßnahmen ergreifen, wenn sie nicht wollten, daß die Synapsen ihrer
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