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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI
Autoren: Unbekannt
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Kutisha alle seine Streitkräfte zusammenziehen und zur Vernichtung von CLARK FLIPPER einsetzen, wenn ihm nur die Koordinaten der Zentrale der GOI bekannt wären. Das aber mußte auch allen Gois klar sein.
    Die Reaktion der beiden Gefangenen fiel dementsprechend aus.
    „Abgelehnt!" erklärte Elisande Grel.
    Hygoraschs Lebensprozesse gerieten ins Stocken, weil er fürchtete, mit ihrer schroffen Ablehnung könnte die Anti den Jäger zu harten, lebensbedrohenden Maßnahmen provoziert haben.
    Doch er wurde angenehm enttäuscht.
    „Akzeptiert", erwiderte Windaji Kutisha völlig gelassen. „Ich hatte nicht erwartet, euch so schnell überzeugen zu können. Aber wir werden noch viele Gespräche führen - und vielleicht gelingt uns irgendwann eine Annäherung unserer Standpunkte. Ihr könnt gehen, Elisande und Sid. Eure Unterbringung und Verpflegung wird dem Standard entsprechen, den alle hominiden Mitglieder der Jägerbrigade genießen. Solltet ihr dennoch Beschwerden haben, laßt es mich ganz einfach wissen. Ich werde für umgehende Abhilfe sorgen."
    Er winkte - und zwei Roboter, die bisher außerhalb der Bilderfassung gewartet hatten, erschienen und führten die Gefangenen hinaus.
    Hygorasch war maßlos erleichtert.
    Seine Befürchtung, die Gefangenen müßten leiden, hatte sich als unbegründet erwiesen. Weder die physische noch die psychische Gesundheit von Elisande Grel war gefährdet.
    Es gab für den Vomager keinen Grund, weshalb er nicht vorbehaltlos mit Windaji Kutisha kooperieren sollte.
     
    2.
     
    Xrzach durchwanderte nachdenklich die Zelle, in die man ihn gesperrt hatte, nachdem seine Gefährten und er mit kleinen Fähren auf die Raumstation der Jägerbrigade gebracht worden waren.
    Nach allem, was er von der Fuata Jeshi und vor allem von ihrem Chef Windaji Kutisha gehört hatte, wurden Gois, die in ihre Gewalt gerieten, nicht mit Samthandschuhen angefaßt. Ganz im Gegenteil: Zahlreiche ihrer Gefangenen waren für immer verschollen, so daß der Schluß nahelag, die Jägerbrigade achtete fremdes Leben sehr gering.
    Deshalb hatte der Topsider erwartet, nach seiner Ankunft auf dem Raumfort in eine ungemütliche Zelle gesperrt zu werden die er obendrein noch mit so vielen Leidensgefährten teilen müßte, daß sie sich kaum darin bewegen konnten.
    Statt dessen hatten die beiden Shana, die ihn in Empfang genommen hatten, ihm eine geräumige helle und gut klimatisierte Zelle mit einwandfreien hygienischen Einrichtungen zugewiesen. Es gab sogar eine beheizte Kachelbank sowie ein flaches Warmwasserbecken hier, so daß er den Eindruck gewann, die Zelle sei eigens auf die Bedürfnisse eines Topsiders zugeschnitten.
    Dennoch traute Xrzach dem Frieden nicht.
    Er hatte auf CLARK FL1PPER eine Zeitlang in der Zentralen Positronik gearbeitet und zwar in der Abteilung für die Auswertung von Aussagen ehemaliger Gefangener der Jägerbrigade. Nur zu deutlich erinnerte er sich deshalb an den Bericht, der von einem gewissen Fazzy Slutch erstattet worden war und der von beispiellosen Grausamkeiten erzählt hatte, mit der die Jägerbrigade ihn und seine damaligen Mitgefangenen behandelt hätte.
    Von eisigen und von überhitzten Zellen war darin die Rede gewesen, sowie von fehlenden hygienischen Einrichtungen, unerträglichem Schmutz und Gestank und von physischer und psychischer Folterung der Gefangenen.
    Das genaue Gegenteil davon hatte er bisher auf Feresh Tovaar 703 erlebt. Das konnte nur bedeuten, daß Fazzy Slutch gelogen hatte - vielleicht, um einiges Versagen oder gar Verrat zu kaschieren -, oder daß die Jägerbrigade ihre Behandlung gegenüber Gefangenen grundlegend verändert hatte.
    Vielleicht, um den Sinn der Gefangenen zu ändern, anstatt ihren Willen zu brechen.
    Vielleicht aber auch, um nach einer gewissen Zeit der guten Behandlung desto wirksamer mit dem, Einsatz von harten Mitteln drohen zu können!
    Xrzach war niemand, der sich Illusionen über die Stärke des Guten im intelligenten Wesen hingab. Bevor er der GOI beigetreten war, hatte er für das Galaktikum als Kosmokriminalist Ermittlungen über verbrecherische Machenschaften gewisser Interessengruppen durchgeführt. Nur mit Schaudern dachte er daran zurück, was dabei über die Praktiken großer Industriekonzerne und Handelsringe ans Licht gekommen war.
    Er wußte, daß sogar heute noch hochangesehene und hochdekorierte Führungskräfte der Wirtschaft in korrupten Filz verstrickt waren, bei dem es oberflächlich um das Wohl der Völker, wirklich aber nur um
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