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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI
Autoren: Unbekannt
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Energien abgeschirmt.
    Er zwang sich dazu, seine Gedanken auf das Verhör zu konzentrieren, dem der Schreckliche Jäger die beiden Gois offenbar unterziehen wollte - und dessen Zeuge er sein sollte.
    Was hatte Windaji Kutisha vor? Der Vomager konnte allgemein als. naiv bezeichnet werden, doch er war nicht so naiv anzunehmen, daß der Chef der Jägerbrigade ihn ohne schwerwiegende Hintergedanken indirekt an dem Verhör Elisande Greis und Sid Avarits teilnehmen ließ.
    „Es war vernünftig von euch, die Realitäten anzuerkennen und eure Kapitulation nicht länger hinauszuzögern", sagte Windaji Kutisha übergangslos und ohne erkennbare Gefühlsregung zu den beiden Gefangenen. „Ihr wißt, wer ich bin, wie ich dem Ausruf eines von euch während unserer Hyperfunkverbindung entnommen habe. Es ist auch richtig, daß die Sothalk-Worte Windaji Kutisha auf Interkosmo soviel wie der Schreckliche Jäger bedeuten. Aber schrecklich bin ich nur für die Unbelehrbaren und Ungehorsamen.
    Wer sich mir gegenüber vernünftig aufführt, der wird in mir einen fairen Gegner und verständnisvollen Sieger erleben."
    Etwas von der ungeheuren psychischen Anspannung, die Hygorasch bei der Konfrontation der beiden Gefangenen mit dem Chef der Jägerbrigade befallen hatte, löste sich auf. Windaji Kutisha war offenkundig nicht das boshafte Ungeheuer, als das er bei vielen Gardisten und vor allem beim Gegner verschrien war.
    „Wie heißt ihr?" fragte der Jäger die Gefangenen.
    „Ich bin Elisande Grel - und das ist Sid Avarit", antwortete die Anti. „Die Besatzung des Raumschiffs BULLY stand unter unserem Befehl. Das ist allerdings alles, was wir aussagen werden. Auch mit Foltermethoden wirst du nicht mehr aus uns herausbekommen, Windaji Kutisha."
    Die weißen Augen in den dreieckigen Augenhöhlen im Gesicht des Schrecklichen Jägers glommen auf, dann wurden sie wieder matt und ausdruckslos.
    „Ich arbeite niemals mit Foltermethoden", entgegnete Windaji Kutisha beinahe sanft.
    „Meine Methode ist es stets, den Gegner davon zu überzeugen, daß er und ich im Grunde genommen auf derselben Seite stehen - mit dem Unterschied, daß ich es weiß und er nicht. Aber Sehr oft gelingt es mir, das meinen Gegnern überzeugend darzulegen. Mein Sotho Tyg Ian und ich sind schließlich nicht in die Milchstraße gekommen, um die hiesigen Zivilisationen zu entrechten und auszubeuten. Im Gegenteil, wir bringen euch Fortschritt und High-Tech-Transfer sowie die Freiheit unter dem schützenden Schirm des Kriegerkults, der auch in eurem Interesse für den Dritten Weg zwischen Chaotarchen und Kosmokraten kämpft."
    „Die Völker der Milchstraße hatten den Dritten Weg schon gewählt, bevor der erste Sotho sich in unsere Galaxis schlich", erklärte Elisande Grel mit ruhiger Bestimmtheit.
    „Wir brauchen keine fremde Hilfe, um ihn konsequent Weiterzugehen."
    „Du gehst von falschen Voraussetzungen aus, Elisande", widersprach Windaji Kutisha mit unerschütterlicher Ruhe. „Die Vertretung aller galaktischen Völker ist das Galaktikum, nicht die GOI. Die GOI ist nur eine Gruppe von Interessenvertretern, die nicht berechtigt sind, im Namen der galaktischen Zivilisationen zu sprechen oder zu handeln. Maßgebend ist das Galaktikum - und das arbeitet eng mit dem Sotho Tyg Ian zusammen, weil es weiß, was es an ihm hat. Die GOI dagegen ist eine irreguläre Organisation, die gegen die Interessen der Milchstraßenvölker handelt, weil sie überall und bei jeder Gelegenheit Unfrieden zu stiften versucht."
    „Das ist nicht wahr!" behauptete Sid Avarit. „Die GOI streitet nur für die Unabhängigkeit der galaktischen Zivilisationen von allen kosmischen Mächten wie den Kosmokraten und Chaotarchen und auch von außergalaktischen Organisationen wie dem Kriegerkult. Laßt die Milchstraßenvölker in Ruhe und ihr könnt friedliche und vielleicht sogar freundschaftliche Beziehungen zu ihnen knüpfen!"
    „Das ist genau das, was wir wollen", erwiderte Windaji Kutisha salbungsvoll. „Ich bin bereit, darüber mit den Führern der GOI Verhandlungen aufzunehmen. Da sie jedoch nicht zu mir kommen, muß ich zu ihnen kommen. Beispielsweise zu ihrer Hauptbasis namens CLARK FLIPPER. Ich mache euch ein Angebot. Führt mich zu CLARK FLIPPER -und ihr und alle eure Leute von der BULLY sind frei!"
    Hygorasch fühlte sich unbehaglich. Er hielt die Taktik des Schrecklichen Jägers für zu durchsichtig, als daß die Gefangenen darauf hereinfallen könnten. Selbstverständlich würde Windaji
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