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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten
Autoren: Jason Dark
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direkt wie heute allerdings nie, und es ging auch darum, wer es mir mitgeteilt hatte. Ich glaubte nicht, dass der Spuk einen Grund hatte, mich anzulügen, denn was sollte er damit bezwecken?
    Panik? Angst, um sich im Hintergrund die Hände reiben zu können? Nein, das alles traf nicht zu. Wenn mir der Spuk mit diesen Dingen kam, dann war es die Wahrheit.
    Ich schaute in die roten Ovale. Darin zeichnete sich keine Veränderung ab. Ein Wesen wie der Spuk war kein Mensch, und zu ihm gehörten auch keine menschlichen Gefühle.
    Er war Egoist. Er sorgte für sich und damit auch für den Fortbestand seiner Welt. Er brauchte Seelen, und er brauchte auch Zulieferer, die dafür sorgten.
    Ich zählte dazu und war wahrscheinlich derjenige, der ihm die meisten Dämonenseelen herbeischaffte. Deshalb akzeptierten wir uns auch, und jetzt sah ich noch mehr Gemeinsamkeiten, die ich in eine Frage einfügte.
    »Beginnt jetzt wieder der Kampf gegen den Schwarzen Tod?«
    »Ja.«
    »Ist er frei?«
    Mit Spannung wartete ich auf die Antwort, die ich auch bekam.
    »Es sind Kräfte dabei, dafür zu sorgen, dass er freikommt. So muss man es sagen.«
    »Kannst du sie stoppen?«
    »Nein, sie entziehen sich mir.«
    »Kann ich sie stoppen?«
    »Du wirst mit ihnen konfrontiert werden, John. Es geht einfach nicht anders. Du kommst mit ihm zusammen. Das Schicksal schlägt oft Haken, aber gewisse Dinge müssen einfach hingenommen werden. Doch ich weiß, dass du zu schwach sein wirst, um ihn zu stoppen, denn selbst ich werde ihn nicht aufhalten können.«
    »Hast du es denn versucht?«
    »Ja, ich bin dabei.«
    »Und was ist das Ergebnis?«
    »Es gibt keines. Ich selbst bin eine Welt. Ich kann mich nicht hinstellen und gegen ihn kämpfen. Er würde über die Dunkelheit lachen, und so bin auch ich gezwungen, mir Verbündete zu suchen.«
    »Und jetzt gehst du davon aus, dass einer dieser Verbündeten vor dir steht.«
    »Das sowieso.«
    Die Antwort gefiel mir nicht und brachte mich zum Nachdenken.
    Nun, er hatte Recht. Wenn es einen Todfeind gab, dann war ich es.
    Ich würde den Schwarzen Tod bekämpfen, ich würde versuchen, seine Rückkehr zu verhindern, doch auf der anderen Seite suchte einer wie der Spuk noch andere Verbündete. Ich fragte mich, wer das sein könnte und sprach die Worte auch laut und deutlich aus.
    »Hast du schon jemanden gefunden, der dir zur Seite stehen will?«
    »Ich habe einen Versuch unternommen.«
    Mir ging ein Licht auf. Nicht um mich herum, sondern im Kopf.
    »William Hollister und Linda Stone – oder?«
    »Ja, die beiden.«
    Das Geständnis überraschte mich trotzdem. »Warum gerade sie? Was haben sie mit dem Schwarzen Tod zu tun? Wie können sie dir überhaupt zur Seite stehen?«
    »Ich muss welche finden, die zu mir passen. Deshalb habe ich ihnen die Schatten geraubt. Sie waren die Ersten, weitere sollen folgen, denn ich möchte auch in deiner Welt Helfer haben, die sich gegen den Schwarzen Tod stemmen. Sie sollen nicht auffallen. Sie sollen ganz normale Menschen sein, aber sie sollen, wenn es darauf ankommt, sich dem Schwarzen Tod ohne Angst in den Weg stellen. Ich raubte ihnen mit den Schatten zugleich auch ihr Empfinden. Sie können sich mit einem glühenden Eisen berühren und werden trotzdem keinen Schmerz empfinden. Sie können sich ein Messer in den Körper stoßen und werden nicht sterben, und so wie sie sind, werden sie auch vor dem Schwarzen Tod keine Furcht haben, wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt.«
    »Nein, nein!«, keuchte ich in die Dunkelheit hinein. »So nicht. So auf keinen Fall. Du weißt genau, dass ich es nicht akzeptieren kann. Es sind Lebewesen. Es sind Menschen. Sie sind das höchste Gut, das es auf dieser Erde gibt. Ich will nicht, dass sie in deine perversen Spiele mit hineingezogen werden. Auf keinen Fall soll und darf so etwas geschehen. Suche dir andere Verbündete, aber keine Menschen. William Hollister gibt es schon nicht mehr, nur noch Linda Stone. Bei ihr will ich, dass du ihr den Schatten und damit auch ihre Seele wieder zurückgibst. Kämpfe selbst gegen den Schwarzen Tod, wenn es so weit ist, aber lasse die Menschen in Ruhe leben. Sie würden nicht begreifen, wenn sie in den endgültigen Tod geschickt werden.«
    »Ich wusste, dass ich so etwas von dir hören würde.«
    »Dann richte dich danach. Öffne dich. Hole dir andere Helfer, aber keine Menschen.«
    »Ich werde davon nicht abgehen. Ich habe meine Vorbereitungen getroffen, Sinclair, und ich habe jemanden gefunden, der mir
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