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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten
Autoren: Jason Dark
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Vielleicht bestand auch sie nur aus Schatten. Wer kann das schon alles sagen?«
    Bill Conolly blieb beim Thema. »Haben Sie das Haus vorgefunden wie wir jetzt?«
    »Im Prinzip schon.«
    »War es so hell?«
    »Nein, etwas dunkler. Aber ich habe keinen Menschen gesehen. Da fand kein Seminar statt. Ich fühlte mich sehr allein, und dann kam plötzlich die Dunkelheit.« Sie schüttelte den Kopf und wies mit beiden Händen in die Höhe. »Ich weiß ja auch nicht, woher das Licht stammt. Ich sehe keine Quelle. Es ist da, aber ich sage Ihnen auch, dass es für mich kein normales Licht ist. Ich kann keine Erklärung geben. Tut mir Leid.«
    So unglaublich es für neutrale Ohren auch klingen musste, wir glaubten Linda Stone. Durch ihr Verhalten hatte sie uns bewiesen, dass sie zu einer anderen geworden war.
    »Bleibt ihr mal hier unten stehen«, sagte ich und ging auf die Treppe zu. Breite Stufen aus Holz führten nach oben. Ich hörte hinter meinem Rücken noch Bills leisen Protest. Er hätte mich bestimmt gern begleitet. Einer musste jedoch bei Linda Stone zurückbleiben.
    Lautlos konnte hier niemand gehen.
    Sobald das Holz ein Gewicht spürte, ächzte es. Das blieb auch bei der Treppe so, die ich bald hinter mir gelassen hatte.
    Ich warf einen letzten Blick zurück nach unten. Linda Stone und Bill Conolly standen noch immer an der gleichen Stelle. Sie schauten zu mir hoch und sahen meine beruhigende Handbewegung. Ich hatte ihnen auch locker zuwinken können, denn eine Gefahr entdeckte ich nicht. Hier war alles normal. Ich musste mich nur entscheiden, in welchen der beiden Korridore ich gehen sollte.
    Rechts oder links?
    Ich warf einen Blick in beide hinein und bekam keine Lösung präsentiert, denn die Seiten sahen gleich aus. Es gab keine Bewegung. Da lief niemand herum, aber es malten sich die Türen ab, und davon gab es nicht wenige.
    Lag dahinter das Geheimnis?
    Nicht immer war das der Fall. Auch hier hatte ich schon meine Bedenken und blickte noch einmal in die Gangseiten hinein.
    Es war schon seltsam. Eigentlich hätte es hier dunkel oder düster sein müssen. Das war es jedoch nicht. Selbst hier oben breitete sich eine Helligkeit aus, die ich schon aus dem unteren Bereich kannte.
    Dort gab es Fenster, hier nicht. Trotzdem war es seltsam hell, und mein Körper warf keinen Schatten.
    Wenn ich diese Helligkeit mit der des Tages draußen verglich, stand das Ergebnis fest. Beide unterschieden sich voneinander.
    Diese Helligkeit sah anders aus als die natürliche vor dem Haus.
    Ohne noch mal groß zu überlegen schritt ich in die linke Seite des Korridors hinein. Ich holte dabei mein Kreuz hervor, um es in einen Kontakt mit dieser Helligkeit zu bringen.
    Der Test verlief negativ.
    Keine Wärme, kein Strahlen. Da war nichts zu spüren. Das Kreuz blieb völlig normal. Wie auch das Haus. Ich hätte auf den Gedanken kommen können, dass alles nicht stimmte, was man mir gesagt hatte, aber davon nahm ich Abstand.
    Dieser Bau war nicht normal. Da lauerte etwas im Hintergrund, und ich wollte herausfinden, was es war. Diese absolute Dunkelheit, von der Linda Stone gesprochen hatte, war keine Einbildung von ihr gewesen. Dieses Phänomen hatte sie zu dem gemacht, was sie jetzt war. Für mich lauerte der Spuk auf irgendwelche Opfer, und zwar auf Menschen, und das begriff ich nicht so ganz, weil er sich bisher nur um die Seelen der vernichteten Dämonen gekümmert hatte, um sein Reich zu erweitern.
    Nichts bleibt, wie es ist. Man sagt es oft, wobei man es nicht so ernst meint. In diesem Fall schon, denn ich musste wieder daran denken, dass große Veränderungen bevorstanden. Wie ein gewaltiges Hologramm lauerte im Hintergrund schon der Schwarze Tod.
    Da mussten Wesen oder Dämonen wie der Spuk einfach reagieren und ebenfalls versuchen, etwas zu verändern.
    Ich hatte die Hälfte des Korridors hinter mir, als ich stoppte.
    Verändert worden war nichts. Wände aus Holz. Ohne Bilder. Glatte Türen, die geschlossen waren. Keine Lampen.
    Trotzdem war es hell.
    Ich öffnete eine Tür. Der Raum dahinter war nicht eben klein, aber er war auch leer.
    Ich zog die Tür wieder zu. Dabei fiel mir ein, dass Linda Stone von einem hässlichen Lachen berichtet hatte, das ihr nicht entgangen war. Also war sie nicht so allein gewesen.
    Aber wer hatte gelacht?
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es der Spuk gewesen war.
    Möglicherweise hatte er noch einen Helfer, und ich stellte mich sicherheitshalber darauf ein.
    Wieder warf ich einen Blick auf mein
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