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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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gestoßen war.
    Mit einer so großen Wucht, dass es ihm nicht mehr möglich war, sich auf den Beinen zu halten. Beinahe im Zeitlupentempo sackte er zusammen, wie ein Boxer, der seinen letzten Treffer erhalten hatte.
    Larry Hurst blieb auf dem Boden liegen. Er wurde nicht bewusstlos, das eigene Stöhnen hörte er, und in seinem Kopf schienen kleine Hämmer Teile zu zerstören.
    Es war kein Traum. Es stimmte alles. Da war jemand gekommen, den es nicht geben durfte, nicht in der Wirklichkeit, und er hatte sich so grausam gezeigt.
    Larry Hurst war angeschlagen. Es gab die Schmerzen, es gab das Skelett, aber es gab auch ihn, den Mann, der in seinem gesamten Erwachsenenleben das Verantwortungsgefühl an die erste Stelle gesetzt hatte. Egal, ob für sich selbst, seine Freunde oder für die Fahrgäste, so wie es hier der Fall war.
    Jetzt half ihm dieses Gefühl. Er wollte nicht aufgeben. Er wollte retten, was noch zu retten war, und er schaffte es sogar, die verfluchten Schmerzen und Stiche im Kopf zu ignorieren und sich auf den Widerstand zu konzentrieren.
    Zuerst musste er hoch.
    Die von der Decke bis zum Boden reichende Haltestange war ihm zum Verhängnis geworden. Diesmal drehte er es ins Gegenteil um, denn er benutzte sie, um sich daran in die Höhe zu ziehen.
    Es war nicht einfach. Mit beiden Händen musste er sich festhalten. Schweiß rann in Strömen über sein Gesicht. Er drang auch aus allen Poren und so hatte er Mühe, sich mit seinen glatten Handflächen festzuhalten.
    Schließlich hatte er es geschafft, obwohl er sich noch fest halten musste, als er sich drehte.
    Die Augen hielt Larry Hurst offen. Trotzdem bereitete es ihm große Probleme, klar zu sehen. Irgendetwas war mit seinen Augen passiert. Er sah nicht mehr richtig klar. Für ihn war das Innere des Busses zu einer verschwommenen Welt geworden.
    Das Gehör spielte noch mit. Nach wie vor vernahm er die entsetzten Rufe und Schreie, die schrill gestellten Fragen, in denen die Panik mitschwang. Hurst fiel wieder ein, wer diese Panik in den Bus gebracht hatte. Es war dieses Skelett gewesen, das er momentan nicht zu Gesicht bekam, weil er noch immer diesen Dunst vor den Augen sah.
    Er wünschte sich, dass alles nicht passiert war. Seine Umgebung sagte ihm jedoch das Gegenteil. Er holte tief Atem. Der musste sich beruhigen und wieder Verantwortung für die Fahrgäste übernehmen.
    Eine Hand löste er von der Stange, um über seine Augen wischen zu können, der Schweiß dort verschwand, möglicherweise auch das Tränenwasser, und dann kam es ihm vor wie ein kleines Wunder, als er seine Umgebung endlich wiedererkannte.
    Kein Traum, eine brutale und unglaubliche Wahrheit bestimmte diesen Teil seines alltäglichen Lebens. Der Bus war tatsächlich von einem schwarzen Skelett überfallen worden. Eine furchtbare Fratze malte sich ab. Er sah sogar einige Haarbüschel auf der ansonsten glatten Haut des Gebeins. Ein großes Maul stand weit offen, und der unheimliche Eindringling drehte ständig den Kopf. Wie jemand, der etwas Bestimmtes sucht und sich noch nicht entschieden hat.
    Hurst konnte den Blick nicht von ihm nehmen. Er musste einfach hinschauen. Da erging es ihm nicht anders wie den meisten Menschen auf ihren Sitzen, die schauten, entsetzt waren und hofften, dass ihnen dieses Ungeheuer nichts tat.
    Es war ruhig geworden. Nicht völlig still, aber es gab die Schreie der letzten Zeit nicht mehr. Die Menschen verhielten sich gespannt.
    Sie warteten darauf, dass etwas passierte. Vielleicht dachten einige von ihnen auch an einen ferngelenkten Überfall. Sogar dass sich jemand einen Scherz erlaubte.
    Möglich war alles…
    Bis das schwarze Skelett zugriff!
    Es war ein Angriff, mit dem niemand gerechnet hatte. Auch der Fahrer nicht. Der knöcherne Unhold packte einen älteren Mann mit Halbglatze und zerrte ihn vom Sitz.
    Der Fahrgast fiel in den schmalen Gang. Er selbst schrie nicht.
    Dafür seine neben ihm sitzende Frau. Sie konnte nicht mehr an sich halten, schrie weiter und schüttelte den Kopf.
    Das Skelett schlug zu.
    Die Knochenklaue erwischte den Mund. Beide Lippen platzten auf. Blut rann dem Kinn entgegen. Zu einer weiteren Aktion gegen die Person ließ sich der Knöcherne nicht hinreißen. Er stieg über den liegenden alten Mann hinweg. Eigentlich hätten die Fahrgäste das Klappern hören müssen. Das passierte jedoch nicht. Es war kein Geräusch zu hören. Das lebende Skelett bewegte sich wie geschmiert.
    Es war der Chef. Es hatte alles im Griff. Niemand würde
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