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1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett
Autoren: Jason Dark
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Zeichen ihrer Schwäche, denn trotz der Stütze sackte sie bei jedem Schritt weg.
    Die Zimmertür war nahe und doch so weit entfernt. Ein Blick nach links. Der Greis kam. Er war ihr auf den Fersen. Er hatte sich hingestellt und sich auch schon vom Bett gelöst. Bei jedem Auftreten lachte er hämisch, um seine Freude und Siegessicherheit zu dokumentieren. Für ihn stand fest, dass Claudia ihm nicht entkommen würde.
    »Nein«, keuchte sie. »Nein, verdammt, du Scheusal, nicht mit mir! Nicht mit mir…«
    Sie schob sich weiter, und sie wusste, dass die nächsten Sekunden über Tod und Leben entschieden…
    ***
    Damit hatte ich nicht gerechnet!
    Ich war auf einen der ältesten Tricks hereingefallen. Furchtbar.
    Keine moderne Elektronik, keine technisierten Alarmanlagen, sondern eine simple Sperre, die gelöst worden war, als ich die Tür geöffnet hatte. Da war der Sandsack oder was immer es sein mochte, nach unten gefallen und hatte mich perfekt getroffen.
    Ich lag am Boden.
    Dabei glaubte ich, platt wie eine Scholle zu sein, aber ich war nicht bewusstlos geworden. Der Gegenstand hatte mich nicht richtig erwischt. Man konnte ihn vergleichen mit dem Niederschlag eines Boxers, der nur für einen kurzen Moment vom Fenster weg war.
    Nur war ich alles andere als fit. Mein Kopf schien um das Doppelte angewachsen zu sein, und dieses Gefühl vermittelte mir auch der Nacken. Es machte alles andere als Spaß, so auf dem Boden zu liegen, auch wenn ich noch keinen Gegner sah.
    Aber es war einer in der Nähe. Ich vernahm die Schritte. Ich stellte sogar fest, dass sie nicht weit entfernt waren, denn sie schlurften in meiner Nähe herum und wurden von weiteren Geräuschen begleitet. Zuerst waren sie nicht zu identifizieren, bis ich herausfand, dass es sich um zischelnde Atemgeräusche handelte.
    Beim Sturz war mir die Lampe entfallen. Sie lag auf dem Boden, strahlte aber weiter. Ich konnte, da ich von der Position her etwas zur Seite gedreht lag, ihren Strahl verfolgen und erlebte auch sein Ende, denn dort bewegte sich ein Schatten.
    Er war zwar verzerrt, doch ich musste nicht erst zwei Mal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich um ein menschliches Abbild handelte, das auf mich zukam.
    Den Mann selbst sah ich nicht. Ich hörte ihn nur. Er sprach mit sich selbst und flüsterte dabei so leise, dass ich ihn nicht verstehen konnte.
    War es der Lord persönlich oder jemand anderes?
    Da konnte ich nur raten und stellte mich darauf ein, kämpfen zu müssen, möglicherweise um mein Leben. Und das in einem Zustand, der nicht eben perfekt war.
    Er geriet in meine Nähe.
    Ich bewegte mich nicht. Er sollte denken, dass mich der verdammte Gegenstand ins Reich der Träume geschickt hatte. So war die Überraschung größer.
    Er befand sich jetzt dicht bei mir. Ich konnte ihn sogar riechen. Er brachte etwas von dem Modergestank mit, den ich aus dem Keller her kannte. Für mich war es der Beweis, dass diese Gestalt sich öfter in den unteren Räumen aufhielt. Da brauchte ich nur an die Leichen zu denken, um mir ein Bild machen zu können. Vielleicht hatte er die Toten dorthin geschafft.
    Er blieb stehen.
    Kichern. Spaß haben. Ein böses Flüstern dazwischen. Ich sah ihn noch nicht und hoffte nur, dass er mir nicht einfach ein Messer in den Rücken rammte oder eine Kugel in den Kopf schoss.
    Zwei Hände fassten mich an. Sie griffen nach der Kleidung in meinem Nacken und zerrten mich in die Höhe. So geriet ich in eine sitzende Haltung.
    Ich machte mich schwer, denn der Typ sollte kein leichtes Spiel mit mir haben. Er keuchte auch weiterhin, und sein Atem floss mir entgegen. Mit meinem Unterkörper ruschte ich über den Boden hinweg. Die Klaue hielt mich auch weiterhin fest. Ich hatte die Augen jetzt geöffnet und konnte sehen, wohin man mich schleifte.
    Nicht mehr in Richtung Keller. Es gab hier noch andere Räume, die für mich interessant werden sollten.
    Stellte sich mir die Frage, ob ich es so weit kommen lassen oder vorher eingreifen sollte. Mein eigentliches Ziel hatte ich nicht erreicht, denn Claudia Anderson war nicht gefunden worden. Aber sie musste sich hier im Haus befinden, davon ging ich aus. Es war groß. Es gab genügend Zimmer und Räume. Es würde dauern, bis ich alle untersucht hatte. Deshalb wollte ich keine Sekunde verlieren.
    Der Mann zog mich noch immer über den glatten Boden weiter, aber er schaute mich nicht an. Er zerrte mich hinter seinem Rücken her und ging davon aus, dass ich noch immer im Reich der Träume lag.
    Für
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