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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ
Autoren: Unbekannt
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empfinde.
    „Ich werde euch helfen." Meine Stimme wird leiser. „Ich werde versuchen, eure angegriffenen Bewußtseinsträger zu besänftigen und zu stabilisieren. Ich werde weiter unsichtbar sein, aber gegenwärtig. Bitte seid still."
    Ynk und Friz sind zu erschöpft, um zu antworten. Die Gemeinsamkeit unter den drei gestörten, aber noch teilweise funktionierenden Strangeness-Schilden hilft aber allen. Unk ist einsichtig. Er schweigt.
    Ich baue die verbliebenen Knollen in meinen Wurzeln ab, um neue Kraft zu sammeln.
    Das beansprucht Zeit. Die drei Netzgänger verhalten sich ausreichend ruhig.
    Dann verströme ich den Frieden in ihre Gehirne. Sie reagieren langsam, aber nachhaltig.
    Die Zeit eilt weiter. Ich werde immer schwächer, denn ich gebe alles. Ich werde sichtbar, obwohl ich es nicht will. Meine vier Blätter sind verdorrt. Sie hängen nach unten. Der Blütenkopf ist fast schwarz. Ich sehne mich nach einer Eiswüste, in der ich regenerieren könnte. Mein Stamm biegt sich langsam zur Seite.
    Unk beginnt zu erzählen. Er berichtet von einem Wesen namens Geo, von einem Ding namens KLOTZ, von sich und Ynk und Friz und vielen anderen Dingen, die ich nicht verstehe. Von Comanzatara sagt er nichts.
    Ich werde immer trauriger und schwächer.
    Irgendwann merkt Unk das. Und nicht nur er. Auch Ynk und Friz Hedderle. Die drei Wesen haben sich unter dem Einfluß meines Willens erholt.
    Ich höre ihre Worte noch, aber ich bin zu keiner Reaktion mehr fähig. Ich weiß, daß ich so stillbleiben muß, bis die Phase der Deaktivierung beginnt. Oder bis ich unbewußt einen Ort der totalen Regeneration gefunden habe, eine Eiswüste. Oder einen Gletscher.
    „Sie hat sich für uns völlig verausgabt", sagt Ynk betreten. „Und wir haben es nicht gemerkt. Wir haben nur an uns gedacht."
    „Ich konnte es nicht merken", jammert der Frabumesser. „Ich war ja völlig von Sinnen.
    Es tut mir verdammt leid."
    „Wir müssen etwas für Huakaggachua tun." Unk flattert in die Höhe. „Sie hat uns besänftigt und stabilisiert. Ich weiß es. Ohne ihre Impulse wären wir dem Wahnsinn verfallen, den der KLOTZ uns einhämmert."
    „Ich kenne dieses Pflanzenwesen nicht." Auch Ynk schwebt hoch. Die drei Netzgänger können wieder unabhängig voneinander existieren, ohne der Strahlung des KLOTZES zum Opfer zu fallen. „Daher weiß ich auch nicht genau, wie wir ihr helfen können."
    Sie reden von mir wie von einem weiblichen Wesen. Sie haben recht.
    „Ihre zarten Wurzeln krallen sich in kaltes Gestein." Unk kreist über mir. „Ich denke, Pflanzen brauchen Wasser. Und Nährstoffe."
    „Und die gibt es hier nicht", ergänzt Ynk betreten.
    Die drei Netzgänger schweigen.
    „Vielleicht doch." Friz Hedderle, dessen Oberkörper dem des einen Zweibeiners gleicht, der in der Gegend des KLOTZES gewesen war, wo ich die Nährstoffe und das Wasser hatte aufnehmen können, gleitet auf mich zu. Sein Unterleib ist ein Trinkfaß.
    Er greift mit beiden Händen nach mir und hebt mich sanft in die Höhe. Meine dünnen Wurzeln gleiten aus dem rohen Steinboden.
    Dann schlägt er die Umhüllung seines Unterleibs zur Seite. Er steckt tatsächlich in einem Faß, das fast zur Hälfte mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt ist. Ich erkenne seine prächtigen Wurzeln, die dicker als mein Stamm sind. Er rollt auf den organischen Ballen ein Stück in die Dunkelheit, als ob es ihm peinlich wäre, daß Ynk und Unk sehen, wie seine untere Körperhälfte aussieht. Die beiden Xisrapen schweigen. Ihr Flattern verrät mir, daß sie nichts Schamhaftes oder Andersartiges empfinden.
    Mir ergeht es ähnlich. Ich weiß plötzlich wieder, daß das Leben stets vielfältiger ist, als es sich ein kleiner Geist, sei es der Huakaggachuas, der eines Frabumessers oder der eines Xisrapen, je vorstellen kann.
    Friz taucht meine Wurzeln in seinen Körperbottich. Ich spüre sofort, daß diese Nährflüssigkeit alles übertrifft, was ich je in meinem Leben genossen habe.
    Seine Hände sind sanft. Das spüre ich an der Art, wie sie mich halten. Ich brauche nicht viel Zeit, um aus dieser konzentrierten Kombination von Wasser und Lebenssubstanz neue Kräfte zu ziehen.
    Meine Sinne erwachen wieder. Damit kommen auch die Zweifel, ob ich richtig gehandelt habe. Damit muß ich leben.
    Ich sehe Ynk, der zu einer der Maschinen schwebt und dort geschickt eine schüsselförmige Antenne abmontiert. Damit kommt er zu Friz.
    „Keine Panik, mein Freund", sagt der Xisrape zu dem Frabumesser. „Wenn du nicht
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