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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh
Autoren: Unbekannt
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SANAA bestand längst nur noch aus der Endstufe. Alles andere hatte man im großen Abgrund zurückgelassen.
    „Was sollen wir tun?" schrie Ty-Ka-G'hon, als Dao-Lin in die Zentrale kam. „Wie sollen wir mit denen kämpfen?"
    Dao-Lin wußte es auch nicht.
    Es gab keine Esper an Bord. Und Paratau? Selbst wenn sie die paar Tropfen aufgespart hätte, anstatt mit ihrer Hilfe Sayaaron zu untersuchen, hätte das angesichts dieser Übermacht nicht geholfen.
    „Wir haben Waffen", sagte sie. „Setzt sie ein!"
    „Sie werden uns nicht helfen", meinte Ty-Ka, während er sich auf das entsprechende Pult stürzte. „Die da draußen sind viel stärker als wir."
    Niemand wußte das besser als Dao-Lin. Aber andererseits konnte man vielleicht durch den Einsatz der Waffen Zeit gewinnen.
    Zeit - wofür?
    „Das ist doch ganz egal", murmelte sie vor sich hin, während sie ein zweites Pult besetzte. Der größte Teil der Besatzung befand sich noch immer im Triebwerkssektor.
    Sie feuerten auf die keilförmigen Schiffe, was denen aber herzlich wenig ausmachte.
    „Seid ihr da unten bald fertig?" schrie sie zwischendurch in ein Mikrophon. „Wir müssen machen, daß wir von hier wegkommen!"
    Sie erhielt keine Antwort. Aber sie zweifelte nicht daran, daß die Kartanin mit Hochdruck arbeiteten. Vielleicht gelang es ihnen, das marode Triebwerk für einen schnellen Fluchtstart bereit zu machen. Wenn nicht...
    Dao-Lin feuerte abermals. Dabei entdeckte sie auf der Flanke des Raumers, auf den sie zielte, drei terranische Schriftzeichen, die das Wort PIG ergaben. Damit konnte sie nichts anfangen, und es interessierte sie auch nicht.
    Die Terraner hatten noch nicht einmal genug Anstand, wenigstens so zu tun, als würden sie vor den Waffen der Kartanin Respekt empfinden. Dabei mußten sie doch sehen, in welchem Zustand die Endstufe der SANAA sich befand. Warum griffen sie dieses arme Schiff an? Was wollten sie überhaupt hier?
    „Die haben auf uns gewartet!" vermutete Dao-Lin plötzlich. „Das ist eine Falle.
    Wahrscheinlich haben sie schon mehrere Rückkehrerschiffe beobachtet."
    Aber sie hatten noch keines überfallen.
    Warum ausgerechnet jetzt?
    Dao-Lin stutzte. Da war etwas, für den Bruchteil einer Sekunde, und es verschwand nicht, sondern wurde nur sofort wieder schwächer. Und es kam von einem dieser keilförmigen Schiffe.
    Sie sah einen Kartanen an sich vorbeilaufen und hielt ihn kurzerhand fest.
    „Mach du hier weiter!" befahl sie.
    Es gab nicht viel, was man tun konnte. Die Keilraumschiffe wichen den schwächlichen Angriffen der SANAA kaum aus. Flink wie blutgierige Insekten umschwirrten sie die angeschlagene Endstufe.
    Aber in diesen Schiffen...
    Dao-Lin-H'ay lehnte sich gegen eine Wand und konzentrierte sich. Es war nicht leicht, gerade unter diesen Umständen. Der Alarm gellte immer noch durch das Schiff, und die Kartanin schrie laut durcheinander. Ab und zu gaben auch die Keilraumer einen Schuß ab. Sie zielten nicht sehr genau. Meistens streiften sie die SANAA nur, und so mancher Schuß ging sogar ins Leere. Aber Dao-Lin gab sich keinen Illusionen hin: Dieser Gegner konnte die ganze SANAA im Bruchteil einer Sekunde in einen Glutball verwandeln.
    „Sie spielen nur mit uns", flüsterte sie, während sie all ihre Gedanken zusammennahm und sie auf die Schiffe richtete.
    „Wer spielt mit uns und warum?"
    Wenn sie doch nur ein paar Tropfen Paratau gehabt hätte!
    Aber sie fühlte, daß es in den Schiffen Leben gab. Ihre Fähigkeiten hatten also wirklich nicht gelitten.
    Was hatte dann das zweite psionische Leuchtfeuer zu bedeuten?
    Sie schob diesen Gedanken, der ihr ungerufen durchs Gehirn schoß, ärgerlich beiseite.
    Dieses Etwas, das sie gespürt hatte, dieser kurze Augenblick, in dem sie meinte, etwas zu fühlen, was ihr schon einmal begegnet war, wenn auch nur aus der Ferne, auf Vaalusa, wenn sie sich nicht täuschte. Das war so lange her, und es war seltsam, daß sie es wiedererkannt hatte. Sie war sich ihrer Sache noch immer nicht sicher, aber - da war es.
    Für einen Augenblick bestand eine Verbindung.
    Die Terranerin am anderen Ende hieß Nikki Frickel, und sie ahnte nichts von der Verbindung. Sie war stolz, diese Nikki Frickel. Stolz, weil ihr Plan aufgegangen war. Und der Plan - der bestand ganz einfach darin, das Fernraumschiff der Kartanin abzufangen, weil...
    Dao-Lin richtete sich heftig auf. Ihr plötzlich aufflammender Zorn zerriß das unsichtbare Band, das in das fremde Raumschiff hineinreichte.
    Die Terraner hatten
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