Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf den größten Mond des vierten Planeten der roten Riesensonne Zyklop gekommen war. Hinter der Helmscheibe hing der rote Rauschebart und zitterte bei jeder Mundbewegung. Wut stieg in ihm auf, Wut auf den Sotho. Es war sechzehn Jahre her, daß Stygian die Hanse-Karawane unter Anson Argyris vernichtet hatte. Es waren die ersten paar tausend Opfer, die der Permanente Konflikt von den Völkern der Milchstraße gefordert hatte.
    Ein unsinniger Konflikt, wie Narktor wußte, eine perverse Ideologie und Struktur, die das Individuum versklavte. Das Kodexgas machte alle zwangsläufig zu Kodextreuen, und jene, die sich mit Hilfe des Anti-KM-Serums von dem Wahn befreit hatten oder befreit worden waren, lebten im Untergrund, ständig auf der Flucht vor den Häschern des Kriegertrosses.
    Windaji Kutisha, so hieß der Chef der Jägerbrigade des Sothos, einer der engsten Vertrauten Stygians. Schon öfter hatte er traurige Berühmtheit erlangt.
    Narktor ballte die Hände.
    „Aber deswegen bist du nicht gekommen", fuhr Heimat Ifort. „Du hast ein anderes Anliegen!"
    Das Funkterminal in Narktors SERUN empfing die Hyperimpulse und wandelte sie in verständliche Laute um. Anders war mit dem Narren und anderen Nocturnenstöcken nicht zu kommunizieren. Der Narr war etwa vier Millionen Jahre alt. Er hatte sich über die fünf Monde des vierten von sieben Planeten verteilt. Zyklop befand sich vom galaktischen Zentrum, vom Weisen von Fornax und von Kontor Fornax gleichweit entfernt, nämlich viertausend Lichtjahre. Durch eine gewaltige Deflagration einer kritischen Paratauregion in der Nähe Zyklops war er wahnsinnig geworden. Seit damals war seine Persönlichkeit gespalten.
    Argyris hatte seinerzeit vermutet, daß dies vor fünfzigtausend Jahren geschehen war.
    „Deine Meinung interessiert uns nicht!" ließ Heimat II sich vernehmen.
    „Verschwinde dorthin, woher du gekommen bist!" Das war Heimat III.
    Heimat IV schwieg, und Heimat Vergänzte: „Wenn du dich nicht beeilst, wirst du das Zyklop-System nicht lebend verlassen!"
    Narktor wußte, daß ihm die Zeit unter den Nägeln brannte. Er hielt sich schon viel zu lange im Fornax-System auf, wie die Kleingalaxie auch genannt wurde.
    „Ich und andere Galaktiker haben versucht, einen Kontakt zum Weisen von Fornax herzustellen", sagte der Springer. „Das ist uns nicht gelungen. Der Weise stellt sich tot. Er läßt keine Besucher mehr zu sich. Das kann nur einen einzigen Grund haben."
    „Verschwinde!" wiederholte Heimat III.
    „Ruhe bewahren!" fiel Heimat Iein, auf dessen Oberfläche Narktor stand. „Es ist mir bekannt, daß der Weise im Augenlicht-System Besuch des Sothos Tyg Ian erhielt. Seither hetzt der Weise Nocturnenschwärme auf alles, was sich seinem Planeten nähert. Frage nicht, warum es so ist."
    „Was hat Stygian mit dem Weisen besprochen?" platzte Narktor endlich heraus. Ihm und der PIG war alles andere schon bekannt. Es ging nur um den Inhalt des Gesprächs.
    „Du kennst die Art und Weise der Kommunikation, die die Stöcke mit den Schwärmen der ersten Existenzphase führen", erwiderte Heimat I. „Bisher haben mich keine Informationen erreicht, die Aufklärung darüber schaffen würden. Du mußt dich an den Weisen direkt wenden!"
    Narktor fand, daß diese Empfehlung reichlich verrückt klang. Denn schließlich wußte auch der Narr von Fornax gut genug, daß der Weise keiner Anfrage mehr zugänglich war.
    „Schade", meinte er. „Ich hatte gehofft, du könntest mir bei meinem Problem helfen."
    „Er hat ein Problem. Hört, hört!" meldete sich Heimat V. „Er soll es hinunterschlucken!"
    Die drei anderen fielen in seinen Tonfall ein, nur Heimat Iblieb sachlich.
    „Tut mir leid, Galaktiker Narktor", erklärte der größte Mond oder vielmehr die Gesamtheit der Nocturnenstöcke, die sich wie Tropfsteintürme auf der Oberfläche des Mondes gebildet hatten. Der Narr von Fornax steckte in der Nähe vorbeiziehende Nocturnenschwärme mit seinem Wahnsinn an. Er lockte sie mit seinen Hypersignalen und verleibte sie sich ein. Immer mehr Türme entstanden so auf den fünf Monden, die er bewohnte. Durch diese besonderen Umstände war eine Entsorgung des Parataus im Bereich der Sonne Zyklop nicht möglich, denn Nocturnenschwärme stürzten sich auf alles, was irgendwie Hyperimpulse erzeugte, also auch auf Raumschiffe. Nur mit Hilfe von Passagesymbolen konnten sie zurückgehalten werden. Funktionierte das nicht, war es ratsam, wenn das betroffene Schiff das Weite suchte, solange es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher