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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood
Autoren: Jason Dark
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musste, aber er war ein Mensch, der Nerven wie Drahtseile besaß.
    Suko wollte eiskalt bis zum letzten Augenblick abwarten, bevor er sich zur Seite warf. Wäre das grelle Licht nicht gewesen, hätte er einen Vorteil gehabt. So aber musste er sich mehr auf sein Gefühl verlassen. Er hatte den linken Arm hochgerissen und die Hand etwas vor seine Augen gedrückt. Aber nicht ganz, denn er schaute noch über die Hand hinweg und konnte das Licht so einigermaßen ertragen.
    Die Mordmaschine rollte heran.
    Sie war nah!
    Er schmeckte den Staub, er hörte den Motor – und dann schnellte er sich nach rechts weg. Er lag in der Luft, er hoffte, es noch rechtzeitig geschafft zu haben.
    Suko spürte den Luftzug, der ihn noch packte, glaubte auch, ein Schreien von Stimmen zu hören, prallte auf den Boden und bekam einige Gras- und Drecksoden ins Gesicht geschleudert, als sich der Wagen fast auf der Stelle drehte.
    Für einen Moment wurde es sogar still. Suko glaubte, in einem luftverdünnten Raum zu liegen, doch das traf nicht mehr zu, denn plötzlich erreichte ein wahnsinniger Krach seine Ohren, als der Transporter irgendwo gegen prallte und in etwas hineinraste, was Suko aus seiner Position nicht sah.
    Er richtete sich auf.
    Seine Augen wurden groß. Der Transporter fuhr nicht mehr, aber er hatte ein unfreiwilliges Ziel gefunden. Er war in den Eingang des Hotels gerast, in dem vor kurzem sein Freund John Sinclair verschwunden war…
    ***
    Ich glaubte, im falschen Film zu sein. Das war doch nicht möglich, aber es stimmte. Das konnte ich drehen und wenden wie ich wollte.
    Der dunkle Transporter war tatsächlich in den Eingang des Hotels gefahren. Bestimmt nicht mit hoher Geschwindigkeit, doch sein Gewicht und seine Masse reichten aus, um diesen Bau zu zerstören.
    Ich erlebte alles sehr deutlich. Es war plötzlich so hell geworden, denn das Fernlicht strahlte nun in dieses Hotel hinein. Ich stand noch immer auf der Treppe und schaute genau auf die flache Kühlerhaube des Fahrzeugs. Darüber malte sich die Scheibe ab. Dahinter waren Umrisse von Menschen oder Vampiren zu sehen, so genau war es nicht zu erkennen. Aber der verdammte Wagen fuhr immer noch, und er würde auch die Treppe erreichen.
    Ich hechtete zur Seite. Als ich vor der alten Bar zu Boden schlug, rammte der Mercedes die Treppe. Wieder hörte ich es krachen und splittern. Dazwischen ertönte Justines Schrei oder Fluch, ein Unterschied war kaum festzustellen, und als ich mehr rückwärts als vorwärts gehend auf die Füße kam, da gab es die Treppe nicht mehr.
    Der Wagen hatte sie zerstört.
    Dennoch war etwas passiert, das mich freute, denn die Treppe hatte trotz allem ihr Gutes gehabt. Es war ihr noch möglich gewesen, die Fahrt aufzuhalten. Der Transporter stand fest.
    Und irgendwie war es auch still geworden. Das heißt nicht ganz still. An bestimmten Stellen hörte ich noch das Krachen und Brechen dieser Holzkonstruktionen, aber es passierte nicht mehr in meiner Nähe. Ich wurde auch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Decke hatte gehalten, obwohl es die Treppe nicht mehr gab.
    Dafür brannte noch das Fernlicht. Ungewollt gab es die Beleuchtung ab, in der ich mich bewegen konnte. Ich dachte an mehrere Dinge zugleich. An Justine Cavallo, die ich nicht mehr sah, an die Besatzung des Transporters, aber auch an Suko, den ich draußen gesehen hatte. Zumindest glaubte ich das.
    Da Justine nicht mehr zu sehen war, näherte ich mich dem Fahrzeug von der Beifahrerseite her. Ich zog meine Beretta und schaffte es auch, das Zittern zu unterdrücken.
    Hinter der Scheibe bewegte sich etwas. Von unten nach oben sah ich den Schatten, und plötzlich erschien das Gesicht einer Frau mit wirren Haaren.
    Ihr Mund war weit aufgerissen. Ich sah die beiden Vampirzähne schimmern und hob die Waffe, als die Tür aufgerammt wurde. Ich musste zurückspringen, um nicht davon erwischt zu werden.
    Die Untote ließ sich aus dem Wagen fallen. Sie vertrat sich dabei und sackte zusammen.
    Als sie wieder hochkam, schoss ich.
    Die geweihte Silberkugel erwischte ihr verzerrtes Gesicht und zerstörte es vor meinen Augen. Der Körper rutschte zurück, und im Maul war noch das Ende einer blassen Zunge zu sehen. Dann kippte zuerst der Kopf nach links, anschließend der Körper. Zwischen den Trümmerteilen der Treppe blieb er liegen.
    War’s das?
    Bestimmt nicht, denn die Unperson hatte auf der falschen Seite gesessen und den Wagen bestimmt nicht gefahren. Die Tür war nicht wieder zugeschlagen, sodass
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