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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße
Autoren: Unbekannt
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Nähe des Hangars bringt, in dem unser Schiff steht?"
    „Ja."
    „Richte sie ein", forderte Fazzy. „Einer von uns wird vorausgehen und wieder zurückkehren, damit wir wissen, ob du die richtige Verbindung hergestellt hast."
    Der Jäger spreizte die Arme.
    „Ich werde mich hüten, eine falsche Verbindung herzustellen", sagte er.
    Er sprach ohne Nachdruck, und dennoch meinte Fazzy, einen neuen Ton in seiner Stimme zu hören. Es war, als ob der Weiße plötzlich wieder Hoffnung geschöpft hätte.
    War es eine schlechte Idee, ihn mit der Justierung der Transmitterverbindung zu beauftragen? Welche andere Möglichkeit blieb ihnen? Den Hangar zu Fuß aufzusuchen?
    Wie viel Zeit hätten sie damit verbraucht - und wie viele Gelegenheiten hätte der Jäger dadurch erhalten, ihnen Schwierigkeiten zu machen?
    „Also los", drängte Fazzy.
    Die Transmitterstation befand sich im Hintergrund der Zentrale. Es gab eine Anzeigetafel, die mit einem Computer gekoppelt war. Windaji Kutisha erteilte eine Reihe von Anweisungen. Er sprach Sothalk. Es war leicht genug zu verstehen, was er sagte, aber die Kodebezeichnungen und Koordinaten waren für die Vironauten ohne Bedeutung.
    Seitwärts, in einer Wandnische, bildete sich ein energetisches Feld, das von einer grellen, torbogenförmigen Leuchterscheinung begrenzt wurde.
    „Die Verbindung ist hergestellt", sagte der Jäger.
    Veeghr drängte sich nach vorne, aber Fazzy wies ihn zurück.
    „Dich brauche ich als Mentor", sagte er. „Mother Rizzo soll gehen."
    Die hagere, knochige Frau trat auf den leuchtenden Torbogen zu. Sie zögerte eine Sekunde, dann schritt sie unter dem Bogen hindurch und war im selben Augenblick verschwunden.
    „Umpolen!" befahl Fazzy.
    Abermals sprach Windaji Kutisha ein paar Worte zu dem Computer. Es war nichts Verdächtiges an dem, was er sagte. Eine Minute verstrich. Fazzy hatte Mühe, seine Ungeduld zu zügeln. Benita Rizzo mußte sich umsehen. Die Transmitterstrecke endete nicht unmittelbar im Hangar. Sie brauchte eine Zeitlang, um sich zu vergewissern, daß der Jäger die richtige Verbindung hergestellt hatte.
    Nach knapp zwei Minuten kehrte sie zurück. Sie trat unter dem Torbogen hervor und nickte grimmig.
    „Alles in Ordnung", sagte sie. „Fünfzig Meter vom Ausgang des Transmitters bis zum Hangar. Ich habe die AVIGNON gesehen."
    „Wachen? Roboter?" erkundigte sich Fazzy.
    „Nichts. Da unten ist alles ruhig."
    Die Einteilung hatte Fazzy in Gedanken längst vorgenommen. Zwanzig Männer und Frauen gingen als Vorhut über die Transmitterstrecke. Die Schwachen und Verletzten in Mother Rizzos Obhut kamen als erste an die Reihe. Dann kamen er selbst und Veeghr an die Reihe. Zurück blieben Mezzer Schaap und seine drei Helfer mit dem Jäger. Mezzer Schaap ging als erster, dann kam der Jäger, und die drei Männer machten den Abschluß.
    So hatte Fazzy es zurechtgelegt, und so würden sie es machen. Während des Transportvorgangs blieb der Transmitter in der Zentrale als Sender gepolt. Niemand würde mehr hierher zurückkehren können.
    Ungeduldig sah Fazzy zu, wie Mother Rizzo ihre Schutzbefohlenen durch den leuchtenden Torbogen trieb. Sie hatten alle begriffen, daß jede einzelne Sekunde zählte.
    Aber es gab ein paar unter ihnen, die sich nur mit Mühe bewegen konnten. Es rührte ans Herz zu sehen, wie sie die Zähne zusammenbissen, den Schmerz unterdrückten und auf das Transmitterfeld zuhumpelten, so rasch sie die malträtierten Glieder trugen.
    „Alle Kranken durch", rief Mother Rizzo.
    „Du als nächste", winkte Fazzy ihr zu.
    Benita Rizzo trat unter dem schimmernden Bogen hindurch und verschwand, wie sie es schon einmal getan hatte. Der Ablauf wurde jetzt schneller. Sieben Männer, drei Frauen machten sich binnen weniger Sekunden auf den Weg. Fazzy sah sich um. Mezzer Schaap und seine drei Leute umringten den Jäger. Er hatte keine Chance zu entkommen.
    Schaap bemerkte Fazzys besorgten Blick und nickte ihm aufmunternd zu.
    „Er kommt mit uns, ob er will oder nicht", versicherte er grimmig.
    Veeghr verschwand unter dem Torbogenfeld. Als nächster war Fazzy an der Reihe. Er stellte sich dicht vor den leuchtenden Bogen. Dann schloß er die Augen und trat hindurch.
    Der Entzerrungsschmerz war erträglich. Aber das Geschrei, das ihn empfing, gellte ihm in den Ohren und schmerzte im Schädel. Es war nicht so sehr die Lautstärke, die ihm zu schaffen machte. Es war die Erkenntnis, daß niemand so gräßlich schreien würde, wenn nicht etwas ganz
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