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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah
Autoren: Unbekannt
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richtete die Rückenlehne der Liege jedoch in senkrechte Stellung, um besser an die wenigen Kontrollen zu gelangen, die er später bei der Landung benötigen würde.
    „Du kannst immer noch aussteigen", schlug er vor.
    Fazzy erwiderte nichts.
    „Viel Glück!" wünschte H-Beck etwas heiser. „Ihr habt noch zwanzig Minuten bis zum Start. Die Verzögerung einberechnet, werdet ihr etwa fünfzehn Minuten unterwegs sein.
    Man wird euch orten können."
    „Damit rechne ich", beruhigte ihn Bully. „Aber wenn auch, man wird Zeit benötigen, die gelandete Sonde zu finden. Ich suche mir schon das richtige Gelände dafür aus."
    „Die Berge?"
    „Zumindest ihre Nähe."
    H-Beck nickte und trat zurück.
    Bully schloß den kleinen runden Lukendeckel von innen und schaltete gleichzeitig die Luftzufuhr und die Klimaanlage ein. Das Licht brannte bereits.
    Es gab nur wenige Kontrollen auf der kleinen Konsole, die natürlich ebenfalls versenkbar war. Bully kannte sie inzwischen auswendig. Er aktivierte den Bildschirm und erblickte H-Becks besorgtes Gesicht, der im Hintergrund des Hangars an den Startkontrollen stand.
    Die Minuten tropften endlos langsam dahin.
    Dann hob H-Beck die Hand, das verabredete Zeichen.
    Die Sonde glitt in die Luftschleuse des Hangars. Sie schloß sich nach innen, und H-Beck verschwand vom Bildschirm. Luft wurde abgesaugt, dann schwang die Außenluke auf.
    Weder Bully noch Fazzy verspürten die geringste Erschütterung, als die Sonde hinaus in den Raum glitt und sofort beschleunigte.
    Der Verbund der elf EXPLORER-Segmente blieb rasend schnell zurück.
    Auf dem Bildschirm erschien Chanukah und wurde allmählich größer. Sie wollten auf der Nachtseite landen, das erschien sicherer.
    Aber was war schon sicher, wenn man ins Unbekannte vorstieß ...?
     
    *
     
    „Jede Menge Berge", sagte Fazzy, der den Bildschirm nicht aus den Augen ließ. Der Hauptkontinent, auf dem sie landen wollten, lag noch im Dunkel der Nacht, lediglich der östliche Teil schimmerte im Zwielicht der beginnenden Morgendämmerung. Die reflektierten Tasterstrahlen machten keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht und zauberten ein perfektes Bild auf den Schirm. „Die Hochebene genau unter uns wäre geeignet."
    „Ich bin deiner Meinung. Die verstreut liegenden Felsbrocken geben Deckung. Das Hauptgebirge ist auch nicht weit entfernt. Verschließe die Fächer. Sobald wir gelandet sind, verlassen wir die Sonde und sehen uns erst einmal um."
    „Nehmen wir nichts mit?"
    „Ausrüstung und Verpflegung holen wir uns später."
    Die Sonde fiel ziemlich schnell senkrecht nach unten und wurde erst in geringer Höhe über dem ausgesuchten Landeplatz stark abgebremst, wo sie wenig später sanft aufsetzte.
    „Ich meine, ich hätte in den Bergen Gebäude gesehen", sagte Fazzy, während er die Gurte löste. „Was ist, wenn uns jemand bemerkt hat?"
    „Du kannst Gift darauf nehmen, daß unsere Landung beobachtet wurde, aber man wird annehmen, es handele sich wieder um eine unbemannte Sonde. Raus jetzt, wir suchen ein Versteck in der Nähe und warten ab, was passiert. Ich bin sicher, daß in Kürze jemand hier auftaucht, um nachzusehen, was da vom Himmel gefallen ist."
    Bevor die Luke geöffnet wurde, kamen Fazzy ernsthafte Bedenken.
    „Das mit den Liegepolstern war keine gute Idee. Warum sollte es in einer unbemannten Forschungssonde Liegen geben?"
    Bully stieß einen Fluch aus.
    „Du hast recht! Daran hat keiner von uns gedacht. Auf der anderen Seite könnte ja diese Sonde früher anderen - bemannten - Kurzflügen gedient haben. Aber es ist jetzt zu spät, darüber nachzudenken. Komm schon, verschwinden wir für eine Weile."
    Dank des Bildschirms hatten sie sich das Aussehen der näheren Umgebung gut einprägen können und fanden sich schnell zurecht. Gewaltige Felsbrocken mit Spalten und Vorsprüngen boten ideale Verstecke. Ohne lange suchen zu müssen, fanden sie eine Nische, von der aus sie die Sonde sehen konnten, ohne selbst leicht entdeckt zu werden.
    „Ich höre Geräusche", flüsterte Fazzy mit leichtem Zittern in der Stimme. „Fahrgeräusche. Wie so ein Ding mit Raupenketten."
    Jetzt vernahm es auch Bully, der neben seinem Gefährten auf dem Boden lag und über den Steinwall hinweg in die Dunkelheit starrte. Zum Glück gaben die Sterne genügend Licht, wenigstens Umrisse erkennen zu lassen.
    Es mußte sich tatsächlich um ein primitives Kettenfahrzeug handeln, denn das Geräusch kleinerer Felsbrocken, die zermalmt wurden, war
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